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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gezollt wird, Leonie, mit deiner Macht und deiner hohen Stellung, die der eines Comyn-Lords entspricht – Leonie von Arilinn, Lady von Darkover.
Ihre Worte kamen wie aus weiter Ferne. H ä ttest du erfahren, dass ich innerlich rebellierte, dann w ä re ich ein Versager gewesen, Damon. Mein Leben, meine geistige Gesundheit, meine Stellung als Bewahrerin hingen davon ab, dass ich es mir kaum selbst bewusst werden ließ. Aber ich habe immer wieder und wieder versucht, eine Nachfolgerin heranzuziehen, damit ich die mir zu schwere B ü rde abwerfen k ö nne. Immer, wenn ich eine Bewahrerin ausgebildet hatte, meldete irgendein anderer Turm, ihre Bewahrerin habe sich entschlossen, sie zu verlassen, oder mit ihrer Konditionierung habe es nicht geklappt, und sie sei zu nichts anderem mehr f ä hig, als zu gehen und sich zu verheiraten. Eine feine Gesellschaft schwacher und unentschlossener Frauen war das; keine hatte die Kraft durchzuhalten. Ich war die einzige Bewahrerin in s ä mtlichen Dom ä nen, die ihr Amt l ä nger als zwanzig Jahre ausge ü bt hatte. Und sogar, als ich alt wurde, gab ich dreimal meine eigene Nachfolgerin ab, zweimal an Dalereuth und einmal an Neskaya. Ich, die ich f ü r jeden Turm in den Dom ä nen Bewahrerinnen ausgebildet hatte, w ü nschte nichts weiter, als auch einmal eine f ü r Arilinn auszubilden, damit ich etwas Ruhe f ä nde. Du bist dabei gewesen, Damon, du hast gesehen, was geschah. Sechs junge M ä dchen waren es, und jede hatte die Begabung zur Bewahrerin. Aber drei waren bereits Frauen und hatten, so jung sie noch waren, bereits eine gewisse sexuelle Erweckung erfahren. Ihre Kan ä le waren schon differenziert und konnten starke Frequenzen nicht mehr weiterleiten, obwohl sp ä ter eine von ihnen ü berwacherin und eine andere Technikerin wurde, eine in Arilinn und eine in Neskaya. Dann w ä hlte ich st ä ndig j ü ngere M ä dchen aus, beinahe noch Kinder. Mit Hilary kam ich dem Erfolg sehr nahe. Zwei Jahre arbeitete sie als meine Unterbewahrerin. Aber du weißt, was sie zu leiden hatte, und schließlich musste ich mich ihrer erbarmen und sie gehen lassen. Dann kam Callista .
Und du sorgtest daf ü r, dass sie nicht versagen konnte , unterbrach Damon sie aufgebracht, indem du ihre Kan ä le so ä ndertest, dass eine Entwicklung zur Reife unm ö glich wurde!
Ich bin Bewahrerin , stellte Leonie zornig fest, und nur meinem eigenen Gewissen verantwortlich! Und Callista gab ihre Zustimmung zu dem, was geschah. Konnte ich vorhersehen, dass sie sich f ü r diesen Terranan entflammen und ihr Eid ihr nichts mehr bedeuten w ü rde?
In Damons Schweigen lag eine Anklage. Leonie verteidigte sich: Und trotzdem, Damon, ich liebe sie, ich konnte es nicht ertragen, sie ungl ü cklich zu sehen! H ä tte ich an eine kindische Schw ä rmerei geglaubt, dann h ä tte ich sie wieder mit nach Arilinn genommen. Ich h ä tte sie mit so viel Liebe und Z ä rtlichkeit ü bersch ü ttet, dass sie ihrem terranischen Liebhaber nicht nachgetrauert h ä tte. Aber sie . sie erweckte in mir den Eindruck . In den zerfließenden Ebenen der ü berwelt sah Damon zusammen mit Leonie das Bild, das Leonie durch Callistas Gedanken ü bermittelt worden war: Callista lag ersch ö pft und verletzlich in Andrews Armen, als er sie aus den H ö hlen von Corresanti wegbrachte.
Auch wenn Damon das Bild nur durch Leonies Vermittlung sah, war der Eindruck stark. Das also h ä tte Callista sein k ö nnen, w ä re sie nicht konditioniert worden. Jetzt w ü rde er sich nie mehr zufrieden geben, bis er sie wieder als normale Frau sah. Er sagte ruhig: Ich kann nicht glauben, dass du es getan h ä ttest, wenn du ü berzeugt gewesen w ä rst, es sei nicht r ü ckg ä ngig zu machen.
Ich bin eine Bewahrerin , wiederholte sie unzug ä nglich, und nur meinem eigenen Gewissen verantwortlich.
Das stimmte. Nach dem Gesetz der T ü rme war eine Bewahrerin unfehlbar und jedes ihrer Worte f ü r die Mitglieder ihres Kreises bindend. Doch Damon gab sich nicht geschlagen.
Und warum hast du sie nicht zum Neutrum gemacht, damit ein f ü r alle Mal Ruhe war? , fragte er. Leonie schwieg. Endlich sagte sie: Du sprichst so, weil du ein Mann bist, Damon, und f ü r dich ist eine Frau nichts als ein Instrument, um S ö hne zu zeugen und dein kostbares Comyn-Erbe weiterzugeben. Ich habe andere Ziele. Damon, ich war so m ü de, und ich konnte den Gedanken nicht ertragen, jahrelang all meine Kraft und mein ganzes Herz auf ihre Ausbildung zu verwenden, nur um

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