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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wasser abzuk ü hlen begann. Andrew ging nicht auf Damons Bitte ein, seinen Leibdiener holen zu lassen. Er hob den Freund aus der Wanne, trocknete ihn ab und h ü llte ihn in einen Mantel. Als sie zu den Frauen zur ü ckkehrten, war Damon immer noch in gehobener Stimmung. Callista hatte weiteres Essen kommen lassen, und Damon aß langsam. Er genoss jeden Bissen, und noch nie hatte ihm etwas so frisch, so s ü ß, so gut geschmeckt. Sie beugte sich vor, betrachtete seiNein, k ö rperliche Verletzungen hast
    Er wusste selbst, dass sein augenblicklicher Zustand nur Teil der Reaktion war und fr ü her oder sp ä ter einer schrecklichen Depression weichen w ü rde. Aber er klammerte sich daran, versuchte, jeden Augenblick voll zu erleben. Als er so viel gegessen hatte, wie er nur irgend konnte (auch Callista hatte nach der Anstrengung des langen ü berwachens wie ein Scheunendrescher eingehauen), bat er: Ich m ö chte nicht allein sein. K ö nnen wir nicht alle zusammenbleiben, wie wir es beim Mittwinterfest gemacht haben!
    Callista z ö gerte. Dann antwortete sie mit einem Blick zu Andrew: Sicher. Niemand von uns wird dich verlassen, solange du unsere N ä he brauchst.
    Andrew, der wusste, wie ä ußerst unangenehm Damon und Callista in ihrem augenblicklichen Zustand die Anwesenheit nichttelepathischer Diener sein w ü rde, trug das Geschirr und die ü berreste des Essens aus dem Zimmer. Als er zur ü ckkam, lagen sie alle im Bett. Callista, dicht an der Wand, war bereits eingeschlafen. Damon hatte die Augen geschlossen und hielt Ellemir in seinen Armen, ihr Haar an seiner Wange, um sich zu vergewissern, dass er, er selbst wirklich war. Er h ö rte und sp ü rte Andrew gleich dahinter, ein starkes Bollwerk gegen die Angst. Ich bin hier mit meinen Geliebten, ich bin nicht allein. Ich bin in Sicherheit.
    Sanft und ohne Begehren liebkoste er sie, seine H ä nde streichelten ihr seidiges Haar, ihren warmen, bloßen Hals, ihre weichen Br ü ste. Sein Wahrnehmungsverm ö gen war so ü berspitzt, dass er sogar durch ihren Schlaf ihre Reaktion auf die Ber ü hrung sp ü rte. Wie er es vor langer Zeit, als er ü berwacher gewesen war, gelernt hatte, ließ er sein Bewusstsein in ihren K ö rper einsinken. Ohne ü berraschung stellte er die Ver ä nderungen in den Br ü sten und tief im Leib fest. Seit sie ihr Kind verloren hatten, war er vorsichtig gewesen, also war Andrew der Urheber. Umso besser, dachte er. Ellemir und er waren so nahe verwandt. Er k ü sste ihren Nacken, und die Liebe war so stark in ihm, dass er glaubte, sie werde ihn sprengen. Er hatte Ellemir davor bewahrt, ein Kind aus langen Generationen der Inzucht zu empfangen, und jetzt konnte sie das Kind, nach dem sie sich sehnte, ohne Gefahr bekommen. Ein tiefes inneres Wissen sagte ihm, dass dies Kind dem Leben nicht zu fr ü h verloren gehen w ü rde. Er freute sich f ü r Ellemir und f ü r sie alle. ü ber Ellemir hinweg fasste er nach Andrews Hand. Andrew erwachte nicht, doch im Schlaf schlossen sich seine Finger um die Hand des Freundes. Mein Freund. Mein Bruder. Weißt du schon von unserm Gl ü ck? Damon zog Ellemir fest an sich. Erschauernd dachte er daran, dass er dort draußen auf den h ö heren Ebenen der ü berwelt h ä tte sterben k ö nnen. Dann h ä tte er alle, die er so liebte, niemals wieder gesehen. Aber selbst dieser Gedanke beunruhigte ihn nicht lange.
    Andrew h ä tte f ü r sie alle gesorgt. Aber es war sch ö n, immer noch bei ihnen zu sein, diese W ä rme zu teilen, an die Kinder zu denken, die ihnen hier geboren werden w ü rden, an das vor ihnen liegende Leben, die endlose W ä rme. Er w ü rde niemals wieder allein sein. Im Einschlafen dachte er: In meinem ganzen Leben bin ich noch nie so gl ü cklich gewesen.
    Als Damon Stunden sp ä ter erwachte, war auch das letzte bisschen W ä rme und Euphorie verschwunden. Er f ü hlte sich kalt und einsam, und seinen K ö rper nahm er nur undeutlich wahr. In pl ö tzlicher Panik zog er Ellemir krampfhaft an sich. Sie wurde sofort wach und reagierte auf sein hungriges Verlangen nach Kontakt. Warm, sinnlich, lebendig schmiegte sie sich an seinen todeskalten K ö rper. Damons Verstand sagte ihm, dass er ihr auf sexuellem Gebiet im Augenblick nichts zu bieten hatte, und trotzdem versuchte er verzweifelt, in sich einen Funken, einen Schatten, einen Hauch der Liebe zu erwecken, die er f ü r sie empfand. Sein Verlangen war ü berw ä ltigend, und Ellemir erkannte niedergeschlagen, dass es nicht sexueller

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