Der verbotene Turm - 11
Matrix bei der Konditionierung geschehen sein.
Varzil zuckte die Schultern. Das w ä re nicht n ö tig gewesen, aber ein ernster Schaden ist nicht geschehen. Es gibt immer Frauen, die ihre Kan ä le auf diese Weise blockieren lassen, aber am JahresendeFest kommt die Befreiung. Einige unserer ersten Bewahrer waren Chieri, weder Mann noch Frau, Emmasca, und auch sie fanden sich auf dies Muster fixiert. Das ist nat ü rlich der Grund, warum wir den alten sakramentalen Ritus des Jahresendes zum festen Brauch gemacht haben. Wie musst du sie lieben, Cousin, dass du so weit gereist bist! M ö ge sie dir Kinder geb ä ren, die ihrem Clan ebenso viel Ehre machen wie ihr tapferer Vater.
Sie ist nicht meine Frau , entgegnete Damon, sondern mit meinem geschworenen Bruder verheiratet . Kaum hatte er es ausgesprochen, als er in Verwirrung geriet, denn die Worte schienen f ü r Varzil keine Bedeutung zu haben.
Varzil sch ü ttelte abwehrend den Kopf. Du bist ihr Bewahrer; folglich tr ä gst du f ü r sie die Verantwortung.
Nein, sie ist es, die Bewahrerin ist , widersprach Damon, pl ö tzlich von unverst ä ndlicher Furcht befallen. Varzil sah ihn scharf an. Die ü berwelt erzitterte, und einen Augenblick lang verschwand Varzil außer Sicht. Sogar das Funkeln seines Rings verblasste zu einem schwachen, fernen blauen Fleck. War es eine Matrix? Damon war, als ersticke er, ertrinke in der Dunkelheit. Er h ö rte Varzil von weit weg seinen Namen rufen, und dann f ü hlte er erleichtert die schwache Ber ü hrung von Varzils Hand auf dem Abbild seiner Hand. Sein K ö rper formierte sich von neuem, aber er f ü hlte sich schwach und krank. Er konnte Varzil nur undeutlich sehen, und hinter ihm war ein Kreis von Gesichtern, ein glitzernder Ring von Steinen, Gesichter von Comyn, die seine l ä ngst vergessenen Ahnen sein mussten. Varzils Stimme klang tief besorgt.
Du darfst nicht l ä nger hier bleiben, Cousin. Diese Ebene bedeutet den Tod f ü r den Unge ü bten. Komm zur ü ck, wenn es sein muss, sobald du die volle Kraft eines Tenerezu gewonnen hast. F ü rchte nichts f ü r die geliebte Frau, Damon. An dir als ihrem Bewahrer ist es, sie durch das altehrw ü rdige Sakrament des Jahresendes zu f ü hren, als sei sie zur H ä lfte Chieri und deshalb Emmasca. Leider musst du bis zum Fest warten, wenn sie in der Zwischenzeit als Bewahrerin zu arbeiten hat, aber danach wird alles gut werden. Und nicht in dreihundert Jahren und auch nicht in tausend wird ein Kind der T ü rme jemals das Fest vergessen. Damon schwankte benommen, und wieder st ü tzte Varzil ihn. Mit freundlicher Besorgtheit sagte er: Blick in meinen Ring. Ich werde dich auf eine Ebene zur ü ckschicken, die ungef ä hrlich f ü r dich ist. Hab keine Angst, dieser Ring hat nichts von den Gefahren einer gew ö hnlichen Matrix. Lebe wohl, Verwandter, bringe der, die deinem Herzen teuer ist, meine Liebe und meine Gr ü ße.
Damon f ü hlte sein Bewusstsein schwinden. Er stammelte: Ich . ich verstehe nicht. Nichts blieb deutlich außer Varzils Ring, der leuchtete und blitzte und die Dunkelheit ausl ö schte.
Das habe ich schon einmal gesehen, wie einen Lichtstrahl.
Er war nicht mehr f ä hig zu sprechen, er konnte keine W ö rter bilden. Aber Varzil war dicht neben ihm in der Dunkelheit. Ja, ich werde jetzt gehen und ein Licht aufstellen, das dich hierher f ü hren wird . diesen Ring.
Damon dachte verwirrt:
Das Licht habe ich schon einmal gesehen.
M ü he dich nicht mit Definitionen der Zeit ab, Cousin. Wenn du Bewahrer bist, wirst du es verstehen.
Zu meiner Zeit gibt es keine m ä nnlichen Bewahrer.
Aber du bist ein Bewahrer, oder du w ä rst nie lebendig hier erschienen. Jetzt darf ich deine sichere R ü ckkehr nicht l ä nger verz ö gern, Cousin, Bruder .
Das Gl ä nzen des Rings f ü llte Damons Bewusstsein. Er sah nichts mehr, das Licht verließ ihn, sein K ö rper verlor die Festigkeit. Er trieb ü ber einem Abgrund des Nichts dahin und k ä mpfte darum, im Gleichgewicht zu bleiben. Irgendwo klammerte er sich an, wurde weggerissen, fiel. Muss ich alle diese Ebenen hinunterfallen, die ich so m ü hsam erstiegen habe . ?
Er fiel, und er wusste, er w ü rde fallen und fallen, hunderte von Jahren lang.
Dunkelheit. Schmerz. Unfassbare M ü digkeit. Dann Callistas Stimme: Ich glaube, jetzt kommt er zu sich. Andrew, willst du bitte seinen Kopf anheben? Elli, wenn du nicht aufh ö rst zu heulen, schicke ich dich hinaus. Das ist mein Ernst! Er sp ü rte den stechenden Geschmack von
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