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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Natur war. Sie hielt ihn fest und tr ö stete ihn und tat, was sie konnte, aber in seinem Ersch ö pfungszustand konnte er die aufflackernde und verl ö schende Erregung nicht beibehalten. Ellemir f ü rchtete sehr, mit diesem nutzlosen Bem ü hen werde er sich noch mehr ersch ö pfen, aber ihr fiel nichts ein, was sie sagen konnte, ohne ihn zu verletzen. Sorge und Z ä rtlichkeit wollten ihr das Herz brechen. Endlich, wie es unvermeidlich war, seufzte er und ließ sie los. Sie wollte ihm versichern, es spiele keine Rolle, sie verstehe, aber f ü r Damon spielte es doch eine Rolle, und das wusste sie, und es gab keine M ö glichkeit, das zu ä ndern. So k ü sste sie ihn nur und akzeptierte sein Versagen und seine Verzweiflung.
    Aber jetzt merkte Damon, dass die anderen wach waren. Seine Gedanken griffen nach ihnen, zogen sie in dem vierfachen Rapport um sich, und das gab ihm mehr als seine verzweifelten Versuche zu einem Liebesakt. Intensiv, bewusst, sich n ä her als bei einer k ö rperlichen Ber ü hrung, jenseits von Worten, jenseits einer sexuellen Begegnung verschmolzen sie miteinander. Andrew, der Damons Not in sich selbst sp ü rte, fasste nach Ellemir, die sofort in seine Arme kam. Die gemeinsame Erregung wuchs, sandte vibrierende Wellen durch sie alle, verschlang sogar Callista, verschmolz sie zu einer einzigen Wesenheit, ber ü hrend, entfaltend, dr ä ngend, antwortend. Wessen Lippen fanden sich, wessen Schenkel teilten sich, wessen Arme hielten welchen K ö rper in leidenschaftlicher Umklammerung? Es griff um sich wie eine Flut, wie eine Feuersbrunst, eine verbrennende, ersch ü tternde Explosion der Freude und Erf ü llung. Als die Erregung abflaute – oder sich vielmehr auf einem weniger hohen Niveau stabilisierte –, glitt Ellemir aus Andrews Armen, umfasste Callista, dr ü ckte sie an sich und ö ffnete ihrer Schwester großz ü gig ihren Geist. Callista warf sich hungrig in den mentalen Kontakt, versuchte, etwas von dieser N ä he, diesem Beisammensein, das sie nur auf diese Weise, aus zweiter Hand teilen konnte, festzuhalten. Einen Augenblick war sie sich ihres eigenen nicht reagierenden K ö rpers nicht mehr bewusst.
    Andrew sp ü rte, dass Callistas Geist sich v ö llig ö ffnete, und so war es in gewissem Sinn tats ä chlich Callista in seinen Armen gewesen. Ihm schwindelte. Es war ihm, als fließe er ü ber, als breite er sich aus, bis er allen Raum im Zimmer einnahm, um sie alle vier in seinen Armen halten zu k ö nnen. Sowohl Damon als auch Callista nahmen seinen impulsiven Gedanken auf: Ich w ü nschte, ich k ö nnte ü berall gleichzeitig sein! Ich m ö chte euch alle gleichzeitig lieben! Damon r ü ckte nahe an Andrew heran und umfasste ihn in dem verworrenen Wunsch, an diesem intensiven Entz ü cken irgendwie teilzunehmen. Und schon nahm er teil an der sich langsam erneuernden Erregung, an den sanften, leidenschaftlichen Liebkosungen .
    Dann ein Schock, Entsetzen – Zum Teufel, was geht hier vor? –, als Andrew sich bewusst wurde, wem die ihn streichelnden H ä nde geh ö rten. Das zarte Netz des Kontaktes zerschellte wie brechendes Glas, barst mit einem harten, physischen Schock. Callista gab einen kurzen, gebrochenen Schrei wie ein Schluchzen von sich, und Ellemir rief beinahe laut: Oh, Andrew, wie konntest du . !
    Andrew lag ganz still und zwang sich mit aller Willenskraft, nicht k ö rperlich von Damon abzur ü cken. Er ist mein Freund. Es ist nicht so wichtig. Aber der Augenblick war vor ü ber. Damon drehte sich um, begrub sein Gesicht im Kissen und stieß rau hervor:
    Zandrus H ö lle, Andrew, wie lange m ü ssen du und ich noch Angst voreinander haben?
    Blinzelnd kam Andrew aus dem Strudel der Verwirrung wieder an die Oberfl ä che. Er war sich nur vage im Klaren dar ü ber, was geschehen war. Er wandte sich zur Seite, legte eine Hand auf Damons zitternde Schulter und sagte unbeholfen: Es tut mir Leid, Bruder. Du hast mich erschreckt, das ist alles.
    Damon hatte sich wieder unter Kontrolle, aber es hatte ihn im Augenblick ä ußerster Verletzlichkeit getroffen, als er f ü r sie alle ganz offen gewesen war, und die Zur ü ckweisung hatte ihm unvorstellbaren Schmerz zugef ü gt. Er war ein Ridenow und Empath, und Andrews Reue und Schuldbewusstsein machten ihn traurig. Noch eins von deinen kulturellen Tabus?
    Andrew nickte ersch ü ttert. Er war nie auf den Gedanken gekommen, etwas, das er tat, irgendetwas, k ö nne Damon so sehr wehtun.
    Es tut mir Leid, Damon, wirklich. Es

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