Der verbotene Turm - 11
ü nschte, ich k ö nnte es Callista ersparen. Sie war immer . abgeschirmt. Und eine Bewahrerin, die ihr Amt niederlegt, ist eine zu gute Zielscheibe f ü r schmutzige Witze. Ich f ü rchte, f ü r sie hat man einen besonders handfesten Spaß bereit.
Andrew sah zu Ellemir hin ü ber, die lachend und err ö tend unter den M ä dchen stand. Auch Callista wurde umringt, aber sie sah in sich gekehrt und elend aus. Mit Erleichterung stellte Andrew jedoch fest, dass zwar viele Frauen mit roten K ö pfen kicherten, lachten und kreischten, eine nicht unbetr ä chtliche Zahl von ihnen jedoch – haupts ä chlich die j ü ngsten – wie Callista versch ä mt und sch ü chtern waren.
Trink! Domenic dr ü ckte Andrew ein Glas in die Hand. Du kannst bei einer Hochzeit nicht n ü chtern bleiben, das ist unh ö flich. Wenn du dich n ä mlich nicht betrinkst, k ö nntest du zu leidenschaftlich werden und deine Braut misshandeln, wie, Damon? Er schloss seinen Witz ü ber den Mondschein an, den Andrew nicht verstand, Damon jedoch vor verlegenem Lachen schnauben ließ. Ich sehe, du holst dir bei Andrew Rat f ü r heute Nacht. Sag mir, Andrew, haben deine Leute auch daf ü r eine Maschine? Was, nicht? Pantomimisch stellte er ü bertriebene Erleichterung dar. Das ist ja immerhin etwas! Ich f ü rchtete schon, wir m ü ssten eine spezielle Demonstration arrangieren.
Dezi starrte Damon mit konzentrierter Aufmerksamkeit an. War der Junge bereits betrunken? Dezi sagte: Ich freue mich, dass du die Absicht ausgesprochen hast, deine S ö hne zu legitimieren. Oder willst du in deinem Alter mir erz ä hlen, dass du noch keine S ö hne hast, Damon?
Bei einer Hochzeit durfte man indiskrete Fragen nicht ü bel nehmen, und so antwortete Damon mit gutm ü tigem L ä cheln: Ich bin weder ein M ö nch noch ein Ombredin, Dezi, deshalb ist das nicht unm ö glich, aber sollte es so sein, dann haben ihre M ü tter vers ä umt, mich ü ber ihre Existenz zu informieren. Aber ich h ä tte mich ü ber einen Sohn gefreut, ob Bastard oder nicht. Pl ö tzlich ber ü hrten seine Gedanken die Dezis. In seiner Betrunkenheit hatte der Junge sich nicht abgeschirmt, und in der Flut von Verbitterung erfasste Damon den einen wesentlichen Punkt. Zum ersten Mal erkannte er, was der Grund f ü r Dezis Verbitterung war.
Der Junge glaubte, Dom Estebans eigener, nie anerkannter Sohn zu sein. H ä tte Esteban das wirklich irgendeinem seiner S ö hne, ganz gleich, wie er gezeugt worden war, angetan?, fragte sich Damon. Er erinnerte sich daran, dass Dezi Laran hatte.
Sp ä ter, als er es Domenic gegen ü ber erw ä hnte, erkl ä rte dieser: Das glaube ich nicht. Mein Vater ist ein gerechter Mann. Er hat seine Nedestro-S ö hne, die er von Larissa d’Asturien hat, anerkannt und sie versorgt. Er ist zu Dezi so freundlich gewesen wie zu jedem beliebigen Verwandten, aber wenn Dezi sein Sohn w ä re, h ä tte er es bestimmt gesagt.
Er hat ihn nach Arilinn geschickt , wandte Damon ein, und du weißt, dass dort niemand aufgenommen wird, der nicht von reinem Comyn-Blut ist. In den anderen T ü rmen ist es nicht so, aber in Arilinn .
Domenic z ö gerte. Ich m ö chte ü ber das Verhalten meines Vaters nicht hinter seinem R ü cken sprechen , erkl ä rte er dann fest. Komm mit und frag ihn selbst.
Ist das die richtige Zeit f ü r eine solche Frage?
Eine Hochzeit ist die richtige Zeit, Fragen der Legitimit ä t zu kl ä ren , betonte Domenic, und Damon folgte ihm. Das sah Domenic ahnlich, dachte er, eine Frage zu kl ä ren, sobald sie sich erhob.
Dom Esteban saß am Rand des festlichen Treibens und sprach mit einem peinlich h ö flichen jungen Paar, das sich zum Tanzen entfernte, als sein Sohn herantrat.
Domenic fragte geradeheraus: Vater, ist Dezi unser Bruder oder nicht?
Esteban Lanart blickte auf das Wolfsfell nieder, das seine Knie bedeckte. Das k ö nnte durchaus sein, mein Junge.
Warum ist er dann nicht anerkannt worden? , verlangte Domenic heftig zu wissen.
Domenic, du verstehst diese Dinge nicht, Junge. Seine Mutter .
Eine gew ö hnliche Hure? , fragte Domenic entsetzt und angeekelt.
Was h ä ltst du von mir? Nein, nat ü rlich nicht. Sie war eine meiner Verwandten. Aber sie . Merkw ü rdig, der raue alte Mann wurde vor Verlegenheit rot. Endlich sagte er: Nun, das arme Ding ist jetzt tot und kann nicht mehr besch ä mt werden. Es war ein Mittwinterfest, und wir waren alle betranken, und sie schlief diese Nacht mit mir – und nicht mit mir allein, sondern auch mit vier oder f ü
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