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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nf meiner Cousins. Als es sich dann erwies, dass sie ein Kind erwartete, war keiner von uns willens, den Jungen anzuerkennen. Ich habe f ü r ihn getan, was ich konnte, und es l ä sst sich nicht leugnen, dass er Comyn-Blut hat. Aber er k ö nnte meins haben oder Gabriels oder Gwynns .
Domenics Gesicht war rot, doch er ließ nicht locker. Trotzdem h ä tte ein Comyn-Sohn anerkannt werden sollen.
Esteban f ü hlte sich nicht wohl in seiner Haut. Gwynn sagte immer, er wolle es tun, aber er starb, ehe er sich dazu aufraffen konnte. Ich habe gez ö gert, Dezi diese Geschichte zu erz ä hlen, weil ich glaube, sie w ü rde seinen Stolz schlimmer verletzen als die einfache Tatsache seiner Illegitimit ä t. Und schlecht behandelt ist er schließlich nicht worden , verteidigte er sich. Ich habe ihn hergeholt, ich habe ihn nach Arilinn gesandt. Er hat alles, was einem Nedestro-Erben zusteht, ausgenommen die offizielle Anerkennung.
Damon dachte dar ü ber nach, als er zum Tanz zur ü ckging. Kein Wunder, dass Dezi empfindlich und beunruhigt war. Offenbar sp ü rte er, dass ein Schandmal auf ihm ruhte, das mit illegitimer Abstammung nichts zu tun hatte. F ü r ein M ä dchen aus guter Familie war Promiskuit ä t dieser Art entehrend. Er wusste, Ellemir hatte Liebhaber gehabt, aber sie war diskret dabei vorgegangen, und wenigstens einer war der Gatte ihrer Schwester gewesen, und das war ein alter Brauch. Es hatte nie einen Skandal gegeben. Auch hatte sie es nicht riskiert, ein Kind zu geb ä ren, das kein Mann anerkennen w ü rde.
Als Damon und Domenic ihn verlassen hatten, versorgte sich Andrew in d ü sterer Stimmung mit Wein. Mit einer gewissen Erbitterung dachte er, dass er in Anbetracht dessen, was heute Abend noch vor ihm lag, vielleicht gut daran tat, sich so schwer wie m ö glich zu betrinken. Auf der einen Seite die l ä ndlichen Sitten, die Damon so lustig fand, und auf der anderen das Wissen, dass er und Callista ihre Ehe vorerst nicht vollziehen konnten – das w ü rde eine H ö lle von Hochzeitsnacht werden!
Doch bei genauerem ü berlegen fand er, er m ü sse eine haarfeine Grenzlinie einhalten, betrunken genug sein, dass ihm die Peinlichkeit der Situation nicht so recht zu Bewusstsein kam, aber n ü chtern genug, um sein Callista gegebenes Versprechen, sie nie unter Druck zu setzen oder zu dr ä ngen, nicht zu vergessen. Er begehrte sie – er hatte in seinem ganzen Leben nie eine Frau so begehrt –, aber er w ü nschte sie sich willig und sein eigenes Verlangen teilend. Er wusste ganz genau, dass er an einer Vereinigung, die auch nur die entfernteste ä hnlichkeit mit einer Vergewaltigung hatte, keine Freude haben w ü rde. Und bei Callistas augenblicklicher Verfassung war etwas anderes nicht m ö glich.
Wenn du dich nicht betrinkst, k ö nntest du zu leidenschaftlich werden und deine Braut misshandeln. Dieser verdammte Domenic und seine dummen Witze! Gl ü cklicherweise wusste niemand außer Damon, der das Problem verstand, was er durchmachte.
Wenn sie es w ü ssten, w ü rden sie es wahrscheinlich f ü r komisch halten!, ü berlegte Andrew. Noch ein schmutziger Witz mehr auf Kosten des Brautpaars!
Pl ö tzlich sp ü rte er Unruhe, Verzweiflung . Das war Callista! Callista war irgendwo in Schwierigkeiten! Er eilte in ihre Richtung, ließ sich von seiner telepathischen Empf ä nglichkeit leiten.
Er fand sie am einen Ende der Halle, von Dezi an die Wand gedr ä ngt. Er hatte seine Arme links und rechts von ihr aufgestemmt, so dass sie sich nicht ducken und ihm entfliehen konnte. Er beugte sich vor, um sie zu k ü ssen.
Sie wand sich zur einen Seite und zur anderen, versuchte, seinen Lippen zu entgehen, und flehte: Tu’s nicht, Dezi, ich m ö chte mich nicht gegen einen Verwandten verteidigen m ü ssen .
Wir sind hier nicht im Turm, Domna. Komm jetzt, nur ein richtiger Kuss .
Andrew fasste den Jungen an einer Schulter und riss ihn weg. Dezi verlor den Boden unter den F ü ßen.
Verdammt noch mal, lass sie in Ruhe!
Dezi sah ihn verdrießlich an. Das war doch nur ein Spaß zwischen Verwandten.
Ein Spaß, den Callista nicht zu w ü rdigen scheint , fuhr Andrew ihn an. Verzieh dich! Oder ich werde .
Was wirst du? , h ö hnte Dezi. Mich zu einem Duell fordern?
Andrew blickte auf den schm ä chtigen Jungen hinab. Dezi war rot im Gesicht, w ü tend, offensichtlich betrunken. Sofort verflog sein Zorn. Die terranische Sitte, Unm ü ndigen das Trinken von Alkohol zu verbieten, hatte schon etwas f ü r sich, dachte

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