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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ellemir war jung, sie konnten andere Kinder haben. Aber mit dieser Last an Schuld? Sp ä ter suchte er Callista in dem kleinen Destillierraum mit dem Steinfußboden auf. Sie hatte das verwaschene Tuch umgebunden, mit dem sie ihr Haar gegen die Kr ä uterger ü che sch ü tzte. Ihr Gesicht, das sie ihm zuwandte, trug immer noch Tr ä nenspuren. Hatte sie die Pein mit ihrer Zwillingsschwester geteilt? Aber ihre Stimme hatte die losgel ö ste Ruhe, die er an Callista gewohnt war, und irgendwie tat ihm das jetzt weh.
Ich stelle etwas her, das die Blutung verringern wird; es muss frisch zubereitet sein, oder es wirkt nicht so gut, und sie muss es alle paar Stunden bekommen. Callista zerrieb dicke, gr ä uliche Bl ä tter in einem kleinen M ö rser. Den Brei schabte sie in ein spitzes Glas und filterte es durch mehrere Schichten eines dicht gewebten Stoffes. Sorgf ä ltig maß sie eine farblose Fl ü ssigkeit ab und goss sie dar ü ber.
Nun muss es durchsickern, bevor ich weitermachen kann. Sie drehte sich zu Andrew um und blickte zu ihm auf. Er fragte: Aber Damon beruhigte sich Ich muss zur ü ck. Wenn Elli – wird sie sich erholen? Und kann sie sp ä ter weitere Kinder haben?
O ja, ich glaube doch.
Er w ü nschte sich, sie in seine Arme ziehen und ü ber das Leid tr ö sten zu k ö nnen, das sie mit ihrer Zwillingsschwester trug. Aber er wagte es nicht einmal, ihre Hand zu ber ü hren. Krank vor Frustration wandte er sich ab.
Meine Frau. Und ich habe sie noch nicht einmal gek ü sst. Damon und Ellemir haben ihr geteiltes Leid. Was habe ich mit Callista geteilt?
Voll Mitleid mit der Trauer in ihren Augen sagte er sanft: Mein Liebes, ist es wirklich eine solche Trag ö die? Es ist doch nicht so, als habe sie ein richtiges Kind verloren. Wenn es ein Kind kurz vor der Geburt gewesen w ä re, ja, aber ein F ö tus in diesem Stadium? Wie kann das so ernst sein?
Er war nicht vorbereitet auf das Entsetzen und die Wut, mit der sie reagierte. Ihr Gesicht war weiß, ihre Augen loderten wie die Flamme unter der Retorte. Wie kannst du so etwas sagen? , fl ü sterte sie. Wie kannst du es wagen? Weißt du nicht, dass Damon und Ellemir schon seit zwei mal zehn Tagen in Kontakt mit . mit ihrem Geist standen, sie als wirkliches Wesen, als ihr eigenes Kind kennen gelernt hatten? Andrew zuckte unter ihrem Zorn zusammen. Er war nie auf den Gedanken gekommen, dass ein ungeborenes Kind in einer Telepathen-Familie schon eine Pers ö nlichkeit war. Aber so fr ü h? So schnell? Und welche Art von Gedanken konnte ein F ö tus nach kaum einem Drittel der Schwangerschaft hegen? – Callista nahm die Herabsetzung wahr, die in dieser Vorstellung lag. Bebend schleuderte sie ihm entgegen: Willst du damit sagen, es sei keine Trag ö die, wenn unser Sohn – oder unsere Tochter – sterben w ü rde, bevor er oder sie die Kraft gewonnen hat, außerhalb meines K ö rpers zu leben? Ihre Stimme zitterte. Ist nichts wirklich, was du nicht sehen kannst, Terraner?
Andrew hob den Kopf zu einer zornigen Antwort: Es hat ganz den Anschein, als w ü rden wir es nie erfahren; so wie die Dinge stehen, wirst du mir nie ein Kind geb ä ren. Aber ihr weißes, zerqu ä ltes Gesicht gebot ihm Einhalt. Er brachte es nicht ü ber sich, Hohn mit Hohn zu vergelten. Das gedankenlos ausgesprochene Wort Terraner hatte ihn verletzt. Doch er hatte gelobt, er werde sie niemals dr ä ngen, niemals den geringsten Druck auf sie aus ü ben. Er schluckte die b ö sen Worte hinunter, und dann erkannte er an ihrem best ü rzten Ausdruck, dass sie sie schon empfangen hatte. Nat ü rlich. Sie ist Telepathin. Eine gedachte Beleidigung trifft sie ebenso wie eine ausgesprochene.
Callista , fl ü sterte er, Liebling, es tut mir Leid. Verzeih mir. Ich wollte dich nicht .
Ich weiß. Sie taumelte gegen ihn, hielt sich an ihm fest, den goldenen Kopf an ihn gelehnt. Zitternd lag sie in seinen Armen. Oh, Andrew, Andrew, ich w ü nschte, wir h ä tten wenigstens das . , hauchte sie und brach in Schluchzen aus.
Er hielt sie umfasst und wagte sich kaum zu r ü hren. Sie f ü hlte sich angespannt an, federleicht wie ein wilder Vogel, der ihm zugeflogen war und bei jedem Wort, bei jeder unvorsichtigen Bewegung wieder die Flucht ergreifen konnte. Dann wurde ihr Schluchzen leiser, und das Gesicht, das sie ihm zuwandte, war auf die gewohnte Art ruhig und resigniert. Sie zog sich so behutsam zur ü ck, dass er es kaum sp ü rte.
Sieh, die Fl ü ssigkeit ist fertig gefiltert. Ich muss die Medizin f ü r meine

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