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Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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verhinderte?
    »Lasst sie gehen!«, forderte Niketas erneut.
    Leonidas würdigte ihn keiner Antwort. Entschlossen stieß er mich zur Tür von Lucas Arbeitszimmer, das uns am nächsten war. Ich stolperte in den dunklen Raum.
    Mit der Kerze in der Hand blieb der ägyptische Mönch in der offenen Tür stehen. »Hebt die Waffen auf, und werft sie die Treppe hinunter!«, befahl er Caedmon.
    Der zögerte.
    »Tut, was er sagt!«, bat ihn Niketas, und Caedmon gehorchte.
    Zwei Dolche und ein Schwert polterten die Stufen hinunter bis vor die Tür der Kapelle - so laut, dass Tito, dessen Kammer unterhalb der Kapelle lag, den Lärm hören musste.
    Der Assassino stieß mich hinüber zu Lucas Schreibtisch und warf mir mein Nachtgewand zu. Ich zog es hastig über den Kopf, ließ mich mit zitternden Knien auf dem Sessel vor dem Tisch nieder und presste den Stoff des Ärmels gegen die offene Wunde. Das Blut rann mir über Hals und Schulter und tränkte in kürzester Zeit den weißen Seidenstoff des Nachthemdes. Ich spürte, wie das Leben aus meinem Körper rann! Wie viel Zeit blieb mir noch?
    Niketas betrat den Raum und musterte mich besorgt. Caedmon und Tayeb folgten ihm.
    »Lasst mich die Wunde verbinden!«, bat Caedmon. »Sie verblutet. Seht Ihr nicht, wie schwach sie schon ist? Sie wird gleich ohnmächtig. Tot nützt sie Euch nichts und ...«
    »Schweigt!«, herrschte ihn Leonidas an. Dann wandte er sich zu mir um. »Wo ist das Evangelium?«
    Als ich antwortete, blickte ich nicht ihn an, sondern Caedmon. »In meinem Arbeitszimmer.«
    Caedmon starrte mich überrascht an. »Lasst es holen!«, befahl der Assassino.
    »Caedmon, würdet Ihr mir bitte die Rosenholzkassette von meinem Schreibtisch bringen?« Er nickte und verschwand. Schritte auf der Treppe!
    Leonidas sprang zurück zum Schreibtisch, als Tito mit dem Schwert in der Hand in den Raum stürzte.
    Niketas fiel ihm in den Arm. »Legt die Waffe weg!«
    Tito gehorchte und ballte die Fäuste in ohnmächtigem Zorn, als er im Schein der Kerze auf dem Schreibtisch mein blutgetränktes Nachthemd bemerkte, das bis zu meinen Schenkeln nass an meinem Körper klebte.
    »Öffnet das Fenster!«, befahl Leonidas, der offenbar über den Fenstersims entkommen wollte. Der Weg über die Treppen und durch den Hof zum Tor erschien ihm zu gefährlich.
    Mit heiserer Stimme gebot ich Tito, den Fensterflügel zu entriegeln und weit zu öffnen - er verstand kein Griechisch. Nur sehr widerwillig befolgte er meinen Befehl.
    Zornig schob er den Riegel zurück und riss das Fenster so schwungvoll auf, dass es gegen die Wand krachte. Dazu verdammt zu sein, dem Assassino bei seiner Flucht tatenlos zusehen zu müssen, machte ihn rasend vor Wut.
    Caedmon kehrte mit der Rosenholzkassette zurück und gab sie Niketas. Dann wich er einen Schritt zur Seite und verschwand aus dem Blickfeld des Assassinos. Den linken Arm presste er so eng gegen seinen Körper, als ob er unter seinem Habit ...
    Ich fing Titos Blick auf: Er hatte es auch gesehen!
    Niketas stellte das Kästchen auf den Schreibtisch.
    Mit zitternden Fingern zog ich das Band mit dem Schlüssel über den Kopf und gab es ihm. Ermutigend drückte er meine Hand. Sein Blick sagte: Halte durch!
    Dann schloss er die Kassette auf, hob den Deckel an und trat zur Seite, damit Leonidas hineinsehen konnte. Tito packte Niketas am Arm und zog ihn unauffällig zwei Schritte zurück. Er ahnte, was nun geschehen würde.
    Atemlose Stille.
    Der Ägypter hob das erste Fragment heraus und betrachtete es im Licht der Kerze. Er war überrascht, dass das Evangelium auf Hebräisch verfasst war.
    Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Caedmon sich ihm langsam von hinten näherte, das unter dem Habit verborgene Schwert hervorzog und es mit einer tausend Mal geübten, fließenden Bewegung über seinen Kopf hob.
    Wo hast du das Kämpfen gelernt, Caedmon?, dachte ich, fasziniert von der kraftvollen, geschmeidigen Eleganz seiner Bewegungen. Bei Vitelleschi, dem ehemaligen Condottiere?
    Während Leonidas stirnrunzelnd das Fragment ins Kästchen zurücklegte, schlich Caedmon mit erhobenem Schwert näher. Dann schlug er zu: In einer weiten Bewegung zischte die Klinge durch die Luft.
    Leonidas wirbelte herum. Zu spät!
    Mit einem einzigen kraftvollen Hieb tötete Caedmon den Assassino. Blut spritzte über den Schreibtisch und das gefälschte Evangelium in der Rosenholzkassette. Leonidas sank zu Boden und blieb vor dem Schreibtisch liegen.
    Niketas fiel neben mir auf die Knie. »Wie geht

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