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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mal mit, ob die Kugel auch getroffen hatte. Jedenfalls hielt das Geschoss den Ritter nicht auf. Dagmar wusste nicht mal, ob er zusammengezuckt war. Nur eine etwas ruckende Bewegung der Klinge fiel ihr auf.
    Dann ging er los!
    In der Stille klang sogar sein Auftreten überlaut. Dagmar kam es vor, als könnte sie die Vibrationen des Asphalts spüren, aber das war wohl nur Einbildung. Dagmar drehte sich. Obwohl die Gefahr vor ihr wuchs, hatte sie nicht die Verantwortung vergessen, die ihr ebenfalls aufgebürdet war. Sie konnte die Menschen nicht allein lassen. Zu dritt mussten sie die Flucht schaffen, denn die Entfernung zwischen ihnen war nicht eben groß.
    Bisher war ihr alles so zeitverzögert vorgekommen, was sich nun änderte. Es begann mit ihrer schnellen Drehung, und dann hatte sie mit ein paar Schritten das Auto erreicht, in dem Sharon Ford saß, nicht aber ihr Freund. Dagmar wusste nicht, ob er den Helden spielen wollte. Vorstellen konnte sie sich das kaum. Es wäre auch der reine Irrsinn gewesen, aber er tat es nun mal.
    »Rein mit dir!«
    Sven duckte sich. Das war Dagmar zu wenig. Sie drückte die Hand auf seinen Kopf, er ging in die Knie und erhielt einen Stoß, der ihn durch die offene Tür in das Wageninnere beförderte. Dort fiel er über seine Freundin.
    Jetzt musste Dagmar sich um ihre Sicherheit kümmern. Sie warf sich hinter das Steuer und war froh, dass sie den Zündschlüssel nicht abgezogen hatte.
    Die Drehung, das Hoffen, dass der Wagen auch ansprang. Der Golf ließ sie nicht im Stich. Es war nicht wie im Film, wo die Verfolgte es oft nicht schaffte, ihrem Häscher zu entgehen oder nur unter großen Problemen einen Motor anlassen konnte.
    Hier nicht.
    Aber auch der Verfolger hatte bereits aufgeholt. Mit seinem untrüglichen Instinkt hatte er sich auf den Weg gemacht. Er wusste, dass er schnell sein musste, und Dagmar erkannte mit Schrecken, dass die Tür hinter ihr nicht geschlossen war. In seiner Panik hatte Sven Nolte daran nicht mehr gedacht.
    Egal, nur weg!
    Sie startete. Der Golf war kein Sportwagen, kein Benziner, sondern ein Diesel. Dagmar konnte Auto fahren. Sie kam auch recht schnell weg, doch als sie anfuhr, da war der verdammte Ritter schon zu nah. Teilweise sah sie ihn im Außenspiegel. Er hatte seine Haltung verändert und den Arm mit der Waffe angehoben.
    Der Verfolger nutzte seine letzte Chance und schlug zu.
    Auch diesen Vorgang bekam Dagmar zum Teil im Spiegel mit. Dass die Klinge nach unten raste, ahnte sie mehr, aber sie hörte den Treffer und die folgenden Schreie.
    Noch mal Gas!
    Der Golf schleuderte. Von der Straße kam er zum Glück nicht ab, denn Dagmar schaffte es, ihn rechtzeitig wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber sie sah auch, dass ihr Auto etwas abbekommen hatte. Die herabsausende Klinge hatte die Heckscheibe getroffen und sie in zahlreiche Teile zerbröselt, die als Krümel und kleine Stücke in den Wagen gefallen waren.
    »Seid ihr verletzt?«, schrie sie nach hinten.
    »Nein!«
    »Seht zu, dass ihr die Tür schließen könnt. Und schnallt euch an. Es wird keine langsame Fahrt werden.« Ihre Reaktion stand im glatten Gegensatz zu dem eben Gesagten, denn sie bremste ab, um Sven die Gelegenheit zu geben, die Tür zu schließen.
    Sie selbst schaute sich in den beiden Spiegeln an, was hinter ihr passierte. Da sie schon einige Meter gefahren war, hatte sie den Wagen in die vor ihr liegende Kurve hineingelenkt. Den Ritter sah sie in den folgenden Sekunden nicht. Er tauchte erst wieder auf, als es Sven Nolte gelang, die Tür ins Schloss zu schlagen.
    »Fertig!«
    »Okay!«
    Er kam, aber das war im Moment einfach lächerlich. Da musste seine Waffe schon die dreifache Länge besitzen, um am Lack des Golf zu kratzen, der jetzt mit durchdrehenden Reifen gestartet wurde.
    Hinter dem Lenkrad lachte Dagmar Hansen laut auf. »Ich denke, wir haben es geschafft, Freunde.«
    Eine Antwort erhielt sie nicht. Sie hatte auch keine erwartet. Die beiden hinter ihr waren sich selbst genug...
    »Und jetzt?«, fragte Harry Stahl mich.
    Ich drehte den Schlüssel im Schloss und zog ihn dann ab, als ich die Zimmertür abgeschlossen hatte. »Was meinst du?«
    »Wie geht es dir?«
    Ich legte meinem deutschen Freund den Arm um die Schulter. »Mir geht es super, denn dieses Symposium war nicht eben der Brüller.«
    »Ich fand es interessant.«
    »Klar, du hast dich ja auch reingehängt. Aber für mich ist das nichts. Ich brauche die Bewegung und keine unbequemen Stühle, obwohl diese nicht

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