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Der verhängnisvolle Urlaub

Der verhängnisvolle Urlaub

Titel: Der verhängnisvolle Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Kraft eingespart werden kann. Dasselbe Schicksal würde Karin bei Ihnen blühen, Herr Krahn –«
    »Wer sagt denn das?« unterbrach er sie.
    »Ich sage das, Herr Krahn, ich! Sie haben doch die gleiche Mentalität wie mein Mann, deshalb sind Sie ihm ja auch so sympathisch, darum ersehnt er Sie als Schwiegersohn. Aber schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Soll ich Ihnen die einzige Möglichkeit, wie das zustande kommen könnte, verraten? Soll ich das?«
    »Ja.«
    »Nur über meine Leiche!«
    Erschöpft schwieg nun Mimmi. Sie hatte sich völlig verausgabt. Dieser ganze Morgen war eine außerordentliche Strapaze für sie; er hatte ihr zugesetzt, wie schon lange keiner mehr.
    »Über Ihre Leiche«, sagte Peter Krahn erbittert, »nein, das möchte ich nicht …«
    Er erhob sich, um zur Tür zu gehen.
    »Nachdem das so ist«, fuhr er dabei fort, »habe ich hier nichts mehr verloren.«
    Er streckte die Hand nach der Klinke aus, da wurde die Tür von der anderen Seite her geöffnet. Paul Fabrici kam zurück und fragte: »Wohin, Peter?«
    »Ich habe hier nichts mehr verloren«, wiederholte der junge Mann.
    Ein rascher Blick Pauls, der nichts Gutes verhieß, streifte Mimmi und kehrte zu Krahn zurück.
    »Setz dich!«
    »Wozu das? Nicht mehr nötig.«
    »Setz dich, Peter.«
    Widerstrebend kam Krahn der Aufforderung nach und nahm wieder seinen alten Platz ein.
    Paul Fabrici selbst blieb stehen. Die Frage, die er dann an den jungen Mann richtete, konnte dieser natürlich nicht beantworten.
    »Weißt du, wer am Apparat war, Peter?«
    »Nein.«
    »Dein Vater.«
    Überrascht stieß Peter hervor: »Wieso? Was wollte er?«
    »Mich fragen, ob du schon hier seist. Wenn ja, sollte ich dich umgehend zurückschicken. Er habe es sich anders überlegt und gebe dir den Rat, daß du dir hier jedes Wort sparen solltest.«
    »Das wäre auch das Gescheiteste gewesen«, erklärte Peter Krahn mit gepreßter Stimme.
    »Er hat sich, offen gestanden, etwas anders ausgedrückt, etwas derber, weißt du – nicht so, daß du dir hier jedes Wort sparen sollst, sondern …«
    Paul Fabrici stockte, wandte sich seiner Frau zu, flocht ein: »… und das galt einwandfrei dir …«
    Daraufhin setzte er, wieder mit Peter sprechend, den unterbrochenen Satz fort: »… sondern daß du dich hier am Arsch lecken lassen sollst.«
    Ein erstickter Laut drang aus dem Mund Mimmis. Paul, dessen Zigarre nur noch ein kurzer Stummel war, zog zweimal kräftig an ihr.
    »Und daran, Peter, habe ich deinen Vater erkannt, deshalb war ich sicher, daß kein anderer am Apparat war, als der alte Jupp Krahn. So, hat er dann gesagt, und jetzt kannst du mich anzeigen wegen Beleidigung, diese Strafe zahle ich gerne. Bist du verrückt? war meine Antwort. Ich dich dafür anzeigen? Beglückwünschen tu' ich dich dafür, beglückwünschen, hörst du! Was glaubst du denn, was ich an deiner Stelle gesagt hätte? Kein Vergleich mit dem von dir, dessen darfst du sicher sein.«
    Neuerlich entrang sich Mimmis Innerem ein ähnlicher Laut wie soeben, und wieder streifte sie ein Blick ihres Gatten, der Unheil ankündigte.
    »Ich möchte jetzt doch gehen«, sagte Peter Krahn, seinen Stuhl zurückrückend.
    Paul Fabrici hob die Hand.
    »Du weißt ja noch gar nicht, was dein Vater und ich vereinbart haben.«
    »Was denn?«
    »Du fährst nach Nickeroog.«
    »Ich?!« stieß Peter Krahn perplex hervor.
    »Ja, du.«
    »Was soll ich denn dort?«
    »Die Karin holen.«
    »Aber …«
    Mimmi Fabrici wurde lebendig, ohne Rücksicht auf die Gefahr, in die sie sich dadurch brachte.
    »Das wird er nicht tun, Paul!« sagte sie mit dem Löwenmut einer Mutter.
    Ihr Gatte schien überrascht. Erstaunt drehte er sein Gesicht zu ihr herum, als habe er ihre Anwesenheit völlig vergessen gehabt und nehme sie jetzt erst wieder wahr. Er musterte sie und fragte: »Wer wird was nicht tun?«
    »Er« – sie zeigte auf Peter Krahn – »wird nicht nach Nickeroog fahren.«
    »Und wer will ihm das verbieten?«
    »Ich.«
    »So, du?« Pauls Stimme wurde etwas härter. »Als erwachsener Mensch kann er fahren, wohin immer er will …«
    »Aber nicht, um Karin zu holen.«
    »Doch, gerade dazu.«
    »Dann werde ich vor ihm dort sein, um das zu verhindern.«
    Die Explosion, die schon längst wieder in der Luft hing, war zum zweitenmal heute fällig.
    »Was wirst du?!« brüllte Paul auf, wobei ihm die geschwollenen Adern am Hals zu platzen drohten. »In Nickeroog wirst du sein?!« Er näherte sich ihr drohend. »Ich werde dir sagen, wo du

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