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Der Vermesser

Der Vermesser

Titel: Der Vermesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Clark
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gelb und schmierig
    aussahen wie mit Talg überzogene Eisendornen. Geifer tropfte
    ihm aus dem Maul. Die weit auseinander stehenden Ohren an

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    seinem flachen Kopf waren zerbissen, eines fast in zwei Teile
    zerfetzt. Eine graue Maserung zierte das Fell in der tiefen Mul-
    de zwischen den kräftigen Schultern. Der berühmte Butcher. Im
    Schatten des aussichtsreichsten Matadors stand ein listig drein-
    blickender Bullterrier, das eine Auge schwarz umrandet. Seine
    Beine waren krumm wie die eines Stallknechts. Er knurrte, ließ
    die Muskeln spielen und scharrte mit den Krallen tiefe Rillen in
    die schrundige Tischplatte. Das Bellen und Jaulen wurde immer
    lauter und übertönte bald das Stimmengewirr und das Klappern
    der Bierkrüge.
    Nur ein Hund stand völlig reglos da, die Augen starr auf den
    mit Sägemehl bestreuten Boden gerichtet. Festgebunden mit einer
    Leine, die um ein Stuhlbein geschlungen war, schien er für den
    Radau um ihn herum taub zu sein. Tom beobachtete ihn aus den
    Augenwinkeln. Das glatte, weiße Fell und die eigenartigen rosa
    Ränder um Augen und Schnauze sowie der rosa Bauch verliehen
    dem Tier etwas Brutales und zugleich Zartes. Sein Schwanz war
    zerbissen. Unmöglich zu sagen, welcher Rasse es angehörte, aber
    es war eine Hündin mit dem stämmigen Körperbau eines Bull-
    terriers und langen, feingliedrigen Beinen. Die Stirn ging wie
    bei einer Bulldogge direkt in die Schnauze über, aber die Ohren
    hatten nichts von einer Dogge. Sie passten überhaupt nicht zu-
    sammen und schienen nach völlig unterschiedlichen Vorlagen
    und aus unterschiedlichem Material gemacht: Das linke Ohr,
    von rosa Äderchen durchzogen wie die Maserung eines Blatts,
    war wachsam gespitzt, das rechte dagegen, pechschwarz und
    schartig, hing schlaff über dem rechten Auge. Was dem Tier ein
    durchaus verwegenes Aussehen verliehen hätte, wäre es nicht
    so scheu gewesen. Doch so hatte man den Eindruck von einem
    achtlos zusammengeschusterten Geschöpf. Aus einer Laune he-
    raus schob Tom seine Stiefelspitze dem Tier unter die Schnauze
    und hob seinen Kopf an. Den Unterkiefer auf Toms Schuh, blin-

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    zelte die Hündin mit ihren rosa Augen und starrte n
    ih an. Tom
    hielt dem Blick stand.
    »Ich weiß nicht, was der alte Narr mit diesem Vieh hier will«,
    krächzte eine heisere Stimme hinter einem Zinnkrug. »Jede
    Ratte, die auch nur ein bisschen was auf sich hält, wird

    den Köter
    zum Frühstück vertilgen und nicht mal satt werden dabei.«
    Die Hündin blinzelte erneut, und ihr Kopf schien noch etwas
    schwerer auf Toms Stiefel niederzusinken.
    »Der hätte eher ̕ne Chance, wenn er selbst in den Ring steigen
    würde!«, pflichtete ein anderer höhnisch bei, während sich ein
    buckliger Alter mit koboldhaftem Gemurmel an Tom vorbei-
    schob und der Hündin einen heftigen Tritt in die Rippen ver-
    passte.
    »Hoch mit dir, du lausiger Köter«, zischte er und zerrte grob
    an der Leine. Der Hund rappelte sich auf. »Unnützes Klapper-
    gestell.«
    »Du schmeißt das Handtuch, was?«, fragte der mit der heise-
    ren Stimme. »Und ich hab schon befürchtet, das alte Badger ist
    auch nicht mehr das, was es mal war.«
    Die koboldhafte Fratze des Alten schien wutverzerrt. Mit einem
    weiteren Ruck an der Leine spuckte er auf den mit Sägemehl
    bestre t
    u en Boden n
    u d verschwand. Die Männer am Tre e
    s n ki-
    cherten in ihr Bier.
    Ohne die warme, schwere Hundeschnauze fühlte sich Toms
    Stiefel kalt und dünn an. Er bahnte sich einen Weg zum Kamin,
    wo ein alter Mastiff ausgestreckt lag und rasselnd schnarchte.
    Die Wände waren mit Trophäen übersät. Zahllose schwarze Le-
    derhalsbänder mit Ringen und Ösen aus Messing, gerahmte Sti-
    che berühmter Kampfhunde, verstaubte Glasvitrinen mit ausge-
    stopften, von Motten zerfressenen Hunden. Eine davon, die über
    dem Kaminsims angebracht war, sah sich Tom genauer an. Da-
    rin ausgestellt war ein Monstrum von Hund mit brauner Zeich-

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    nung und überheblichem Blick. Seinen dicken Hals schmückte
    eine abgewetzte gelbe Kette aus Edelsteinimitat, die an ein Da-
    menarmband erinnerte, und zwischen den mächtigen Kiefern
    hielt er eine riesige ausgestopfte Ratte, deren Glasaugen vor Ent-
    setzen weit aufgerissen waren.
    »Das ist Beauty. Hast du mal ̕nen Kampf von ihr miterlebt?«,
    fragte ein Mann neben Tom. Er trug ein maulwurfgraues Wams,
    und sein kurz geschorenes, gleichfalls maulwurfgraues Haar sah
    an vielen St
    ter Samt.
    ellen aus wie abgewetz
    »Ein- oder

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