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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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nächsten Augenblick erschlaffte sein ganzer Körper, und er sackte bewusstlos auf dem Stuhl nach vorne, so als hätte jemand einen Schalter an ihm umgelegt. Wären seine Hände nicht an den Stuhl gefesselt gewesen, wäre er zweifellos vornübergefallen.
    Zufrieden mit dem Ergebnis hob Rapp das Telefon ans Ohr. »Tut mir leid«, sagte er nur.
    »Was ist los bei dir?«, fragte sie irritiert.
    »Nichts, worüber du dir Sorgen machen musst.« Rapp blickte zu Gazich hinüber. »Schick mir einfach nur das Flugzeug«, fügte er hinzu.
    Kennedy schwieg einige Sekunden, ehe sie fragte: »Hast du ihn gefunden?«
    »Ja.«
    »Bist du sicher?«
    »Hundertprozentig. Sag Marcus, er hatte recht, was den Bosnier betrifft. Er wird dir den Rest erzählen.«
    »Wo bist du?«
    »Limassol, Zypern.«
    »Ich glaube, das Flugzeug ist in Osteuropa. Ich erkundige mich schnell, dann rufe ich dich zurück und sage dir, wann du mit der Maschine rechnen kannst.«
    »Beeil dich. Ich muss schnell von hier weg.«
    »Was hast du getan?«, fragte sie besorgt.
    »Nichts, aber es ist eine dritte Partei im Spiel, und einige ihrer Jungs sind verletzt.«
    »Wie schwer?«
    »Wir brauchen Leichensäcke.«
    »Verstehe«, sagte sie und schwieg erneut. »Und du hast nichts damit zu tun?«, fragte sie schließlich misstrauisch.
    Rapp mochte es prinzipiell nicht, wenn ihn Leute kritisierten, die ihre Tage in bequemen Ledersesseln an großen Schreibtischen verbrachten, während er sein Leben und seine Gesundheit aufs Spiel setzte. »Den Quatsch kannst du dir sparen«, knurrte er. »Ich bin hier mit einer blutigen Anfängerin, und Blondie und seine Jungs sitzen schon den ganzen Tag am Flughafen fest. Was ich brauche, ist handfeste Hilfe. Ich brauche das Flugzeug, und zwar sofort, und dann brauche ich ein Team, das hierherkommt und ein bisschen sauber macht.«
    Irene Kennedy hätte eigentlich schon an seiner Stimme erkennen können, dass es nicht ratsam war, ihn zu kritisieren, während er gerade im Einsatz war. Sie waren oft genug in dieser Situation gewesen, und es war noch nie gut ausgegangen. Sie gab schließlich nach und sagte: »Ich rufe dich in spätestens zehn Minuten wieder an.«
    »Noch etwas. Unsere Freunde am anderen Ende des Teichs … sie haben einen Stützpunkt in der Nähe. Das wäre das Beste. Kein Zoll. Die Fracht sollte in einem Hangar geladen werden, ganz diskret. Keine Weltverbesserer, die Videoaufnahmen machen.«
    »Sicher. Ich kümmere mich darum. Sonst noch etwas?«
    »Fürs Erste sollte das reichen.«
    »Gut. Hervorragende Arbeit! Gib mir ein paar Minuten, um alles in die Wege zu leiten, ich ruf dich dann zurück.«
    »Danke.« Rapp beendete das Gespräch und blickte auf Gazich hinunter. Er war ziemlich blass geworden und zitterte ein wenig. Rapp wusste, dass er keine lebenswichtigen Arterien getroffen hatte – einerseits, weil er gut gezielt hatte, andererseits, weil der Mann nicht stark blutete. Dennoch hatten die Verletzungen bei ihm einen Schock ausgelöst. Gazichs Körper versuchte gewisse Funktionen herunterzufahren, um die großen Schmerzen zu bewältigen. Rapp war jedoch überzeugt, dass er überleben würde. Gazich war jung und fit. Er würde es aushalten, und er hatte absolut verdient, was ihm widerfuhr – das und noch viel mehr.
    Rapp ging in die Knie und blickte Gazich in die Augen.
    »Willst du mir vielleicht sagen, wer dich angeheuert hat?«

15
    Das Flugzeug war sehr groß. Größer, als es hätte sein müssen, doch das war Rapp gleichgültig. Es war eine Lockheed Martin TriStar, die für bis zu 400 Passagiere oder eine Fracht von 40 Tonnen konzipiert war. Dieses Exemplar mit seinem breiten Rumpf und den drei mächtigen Triebwerken war rein für Frachttransporte ausgelegt. Sie war ein Schwesterflugzeug der altbewährten DC-10. Von außen sah die Maschine wie ein ganz gewöhnliches Transportflugzeug aus. Es gab keine Fenster außer denen im Cockpit. Sie war weiß, und die Aufschrift Worldwide Freight erstreckte sich in großen blauen Buchstaben über die hintere Hälfte des Rumpfes. Die CIA verfügte über mehr Flugzeuge als die Luftstreitkräfte so manchen kleinen Landes, aber dank einer politisch motivierten Frau im Büro des CIA-Generalinspektors war es Rapp im Allgemeinen nicht erlaubt, sie zu benutzen. Jedenfalls nicht für solche Zwecke.
    Vor etwas mehr als einem Jahr hatte es sich diese Bürokratin nicht nehmen lassen, einem Journalisten zu erzählen, dass die CIA Terroristen mit einer Gulfstream 5 und einer Boeing 737

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