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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Nummer ein und warf Sin dasTelefon wieder zu. Sie fing es und lächelte eines jener schönen Show-Lächeln, mit dem man jemandem eine rote Blume zuwarf.
    Â»Nichts zu danken«, meinte sie. »Sieh nur zu, dass du deinenTeil derAbmachung einhältst.«
    Als Mae wieder in den Garten kam, lag Jamie zusammengerollt wie eine Katze im Gras.
    Â»Ich glaube, ich will jetzt schlafen«, murmelte er.
    Â»Komm«, sagte Seb, steckte den Zeichenblock weg und reichte Jamie die Hand. »Ich bringe dich nach Hause.«
    Auf der Heimfahrt herrschte entspanntes Schweigen, nur der Motor brummte, und die Sonne schien durch die Fenster. Die Luft war fast bernsteinfarben und zähflüssig wie Honig. Seb summte beim Fahren zufrieden vor sich hin. Jamie lag auf dem Rücksitz und atmete ruhig und gleichmäßig, und Mae schloss halb dieAugen vor der Sonne, sodass ihreWimpern dieWelt in Streifen aus Schatten und Gold schnitten.
    Seb hielt knirschend auf dem Kies vor ihrem Haus an und berührte ihre Hand.
    Â»Mae«, sagte er. Sie sah auf seine gebräuntenArme mit den hochgerollten Ärmeln – und erstarrte. »Ich wünschte, jederTag könnte so sein wie dieser«, fuhr Seb fort.
    Â»Wartet mit der Knutscherei, bis ich draußen bin!«, rief Jamie hastig und riss dieTür auf.
    Doch sie küssten sich nicht. Mae starrte Seb nur an.
    Es heißt, dass Gerald ein völlig neues Mal entwickelt hat , hatte die Botin Jessica behauptet. Dornenschlangen, die sich selbst in den Schwanz beißen.
    Du findest die An twort am Körper eines Jungen, den du nur zu gut kennst , hatte Liannan lachend gesagt.
    Jetzt wusste sie, warum Seb stets lange Ärmel trug.
    Das Mal bedeutete, dass seinTräger ein Magier war und zwar einer von Geralds. Es war schwarz in das helle Fleisch an der Innenseite von Sebs Ellbogen eingebrannt.

18
    Der Schlachtenführer für Mädchen
    S eb warf ihr nur einen entsetzten Blick zu und stieß sie dann aus demAuto. Mae stürzte auf dieAuffahrt und rappelte sich sofort wieder hoch, doch sie schaffte es nicht mehr, Seb aufzuhalten. Stattdessen bekam sie eine Ladung Kies ins Gesicht.
    Sie rannte ins Haus, dieTreppe hinauf und ins Musikzimmer.
    Â»Jamie!« Er zuckte zusammen und sah sie schuldbewusst vom Sofa her an. »Hast du gewusst, dass Seb ein Magier ist?«
    Â»Ja.«
    Â»Und du hast es mir nicht gesagt?Warum?«
    Mae hörte selbst, wie hart ihre Stimme klang, wie unnachgiebig, und sie konnte sehen, wie bekümmert Jamie war, aber sie hatte es satt, dumm und unwissend zu sein, und er hatte sie regelrecht angelogen.
    Schon wieder.
    Â»Aus demselben Grund, aus dem ich es dir von mir nicht gesagt habe.«
    Â»Das verstehe ich ja auch nicht«, rief Mae wütend. »Als du festgestellt hast, dass du schwul bist, hast du mir das gleich gesagt. Ich habe gedacht, wir würden uns alles erzählen!«
    Â»Das ist nicht dasselbe!«, rief Jamie. »Schwul zu sein verletzt niemanden. Das hier schon!« Mae starrte ihn an. Er holte tief Luft, schluckte dann und fuhr unsicher fort: »Ich weiß noch, wie vielAngst ich hatte, dass du es herausfinden könntest. Ich tat etwas und dann erstarrte ich einfach. Ich hatte solcheAngst. Ich dachte, es gäbe niemanden anderen auf derWelt, der zaubern könnte, und ich wusste, dass etwas Schlimmes passieren könnte, wenn ich es nur wollte.Aber ich wollte nie, nie jemanden verletzen.Als ich vierzehn war, kam Seb an unsere Schule, und da wusste ich es.Wir spüren die Magie bei anderen, weil sie für uns wie Luft ist – es ist, als würde man jemanden treffen, der Luft atmet, während alle anderenWasser atmen. Ich war so glücklich! Und er war grässlich zu mir, vom erstenTag an. Ich hasste ihn, er war so ein Idiot. Und dann waren da plötzlich all die anderen Magier, die mich offenbar alle töten wollten, das heißt, es wurde noch schlimmer als mit Seb. Und dann kam Gerald. Er hat mir gezeigt, was für wunderbare Dinge ich tun kann. Er sagte, dass ich wirklich gut darin sei, und es ist das Einzige, in dem ich je gut gewesen bin. Seb hat sich ihnen auch angeschlossen und hat angefangen, mich damit zu nerven, dass ich als Magier aufhören sollte, so hilflos zu tun. Gerald sagte, wenn normale Menschen es herausfänden, würden sie uns hassen.«
    Â»Ich hasse dich nicht«, sagte Mae. »Ich liebe dich.«
    Â»Ich weiß«, antwortete Jamie mit flehendem

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