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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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ebenso gut wie ich.«
    Â»Und du kennst mich ja so gut«, sagte Nick, der jetzt zum ersten Mal die Stimme erhob, eine leise, raue Stimme, die weit weniger menschlich klang als die von Liannan.
    Â»Ich glaube schon«, flüsterte sie. »Komm mit mir. Da draußen ist einWald und hier ist eine Stadt voller Menschen, mit denen wir spielen können. Komm mit mir!«
    Â»Nein«, antwortete Nick. »Ich muss mich erst um diese Leute hier kümmern.«
    Wieder sah erAlan kalt und intensiv an. SeineAufmerksamkeit war so hartnäckig wie eine Lawine, vor der es kein Entkommen gab.
    Liannan lachte nur fröhlich und ungezwungen. »Dann kommst du eben später!«, sagte sie und ging.
    Sie steuerte direkt auf die Straßenseite zu, wo Mae und Sin hockten. Mae spürte, wie Sin zusammenzuckte und sich schutzsuchend an sie drängte, und sie sahen Liannan mit großen, angstgeweitetenAugen nach, als sie vorüberging. Liannan sah sie nur amüsiert an – offensichtlich fand sie Sins Entsetzen und Schmerz höchst unterhaltsam – und warf ihr eine Kusshand zu.
    Dann war sie weg und auf dem Markplatz stand nur noch ein Dämon.
    Â»Liannan scheint zu glauben, sie habe einen fairen Preis bei eurem kleinen Handel bekommen«, sagte Nick mit furchtbar ruhiger Stimme zuAlan.
    Er ging auf ihn zu wie ein Raubtier, in dessenAugen nichts als Hunger zu lesen war.
    Â»Später«, entgegneteAlan ruhig.
    Â»Nein«, knurrte Nick.
    Er blieb so dicht vorAlan stehen, dass er ihm die Kehle hätte durchschneiden können. Sein Blick war jetzt herausfordernd, und er hatte seine Stimme nicht mehr unter Kontrolle, sie war rau und vibrierte vor Zorn.
    Â»Wir haben das gestern besprochen. Ich bin ein Dämon«, erinnerte Nick seinen Bruder leise. »Und das bedeutet, dass meine Zusammenarbeit ihren Preis hat. Und ich will ihn. Sofort! «
    Alan schloss dieAugen, als wolle er den Schlag nicht sehen, der kommen musste.
    Â»Na gut.«
    Nicht, Nick! , dachte Mae, die zwischen Sin und ihrer Mutter erstarrt war und deren Herz viel zu schnell schlug. O Nick, bitte nicht!
    Nick ging auf die Knie.
    Die Magier begannen verwirrt, miteinander zu tuscheln. Selbst Gerald wirkte unsicher, verwundert und verloren. Nick legte seine Hand umAlans Knie. EinenAugenblick lang war alles ganz still, als hätte dieWelt angehalten, damit sich alles verändern konnte.
    Dann stand er auf, leichtfüßig wie eine Katze in der Nacht und so schnell, dass er fast unbemerkt dort auftauchte, wo er sein wollte – neben seinem Bruder.
    Alan stellte sich auf gleiche Höhe mit Nick, den Magiern gegenüber. Er bewegte sich zielstrebig und belastete beide Beine ohne eine Spur von Schmerz.
    Â»War das dein Preis?«, wollte Gerald mehr erstaunt als zornig wissen. » Das wolltest du als Gegenleistung für all deine Kräfte?Was hast du davon …?«
    Nick unterbrach ihn mit einem Fingerschnippen. Die Schatten am Rand des flutlichtbestrahlten Platzes verdichteten sich und nahmen auf Befehl des Dämonen die Gestalt riesiger Schattenpanther an, die ins Licht glitten und sich an die Beine der beiden Brüder schmiegten.
    Ich binde deine Kräfte innerhalb der genauen Grenzen, die wir in unserem Handel abgemacht haben, hatte Liannan gesagt.
    Doch diesen Handel hatte sie mitAlan abgeschlossen, als Mae sie gerufen und die beiden allein gelassen hatte, nicht mit Gerald.
    Der Handel, von demAlan Nick amAbend zuvor erzählt hatte, nachdem Mae gegangen war.
    Nick zeigte sein Dämonenlächeln, langsam und hungrig. »Wer hat denn etwas von all meinen Kräften gesagt?«

21
    Bittere Früchte
    M ae sah genau, wie dieWut Geralds Geduld mit einem Hieb zerschmetterte. Er hob die Hand und Nick undAlan wurden von einemWindstoß getroffen. Die anderen Magier reagierten auf sein Stichwort und plötzlich wurden überall Zaubersprüche geraunt. Die Hälfte der Magier zog sich zurück, um, so glaubte Mae, einen Dämon herbeirufen, während die anderen mit Magie in ihren Händen vortraten. Nick undAlan zogen dieWaffen.
    Â»Jetzt«, sagte Mae und packte Sin aufmunternd an der Schulter. »Geh und mach deine Bogenschützen bereit. Sag den anderen, sie sollen herauskommen.«
    Sin klang ein wenig schwach und geschockt, doch es lag ein Lächeln in ihrer Stimme, als sie sagte: »Wenn du gehst, werden sie dir folgen.«
    Mae blinzelte. »Gut.«
    Sie stand auf, wischte sich den Staub von

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