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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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nachzudenken, methodisch zu sein und sich die wichtigen Details herauszupicken. DieTatsache, dass sie vielleicht doch einenTropfen Magie im Blut hatte, war unwichtig.
    Jedenfalls imVergleich zu der Information, dass die Magier offensichtlich einen Spion auf dem Jahrmarkt der Kobolde hatten, wenn sie wussten, wie Mae tanzte.Wahrscheinlich sogar mehr als nur einen.
    Â»Ich habe meinen Bruder nie gehasst«, erklärte Mae. »Das war doch deine Frage, nicht wahr? Ich habe sie beantwortet. Habe ich nie und werde ich nie. Ich liebe ihn.«
    Â»Und liebt er dich genug, um seine Macht mit dir zu teilen?«, fragte Jessica. »Er könnte es, wenn er ein Magier wäre und du eine Botin.Wenn er ein Siegel trüge und du einenTalisman, könntest du alle Macht haben, die du dir wünschst.«
    Â»Du meinst, wenn ich Jamie dazu überrede, in den Zirkel des Obsidian einzutreten.«
    Â»Nicht unbedingt.Aber Gerald Lynch ist ein brillanter junger Mann.«
    Mae verdrehte dieAugen. »Da bin ich ganz sicher.«
    Â»Kennst du die Siegel der Magier?«, fragte Jessica. »Es sind Zeichen, die ihnen Macht verleihen und sie als Mitglied eines bestimmten Zirkels ausweisen. Sie sind ein wenig wie die Dämonenmale. Die Macht sickert hindurch.«
    Mae erinnerte sich daran, dass Olivia ihr Hemd heruntergezogen und ihnen das schwarze Mal des Zirkels des Obsidian auf ihrer weißen Haut gezeigt hatte. Niemand, der so etwas trägt, ist unschuldig, hatte sie gesagt und ihre blassenAugen hatten geglüht wie die eines hungrigenTieres.
    Gerald und diese Frau, die hier so ruhig im Salon ihrer Mutter saß, wollten Jamie mit so einem Mal zeichnen.
    Â»Es geht das Gerücht um, dass Gerald ein völlig neues Mal erfunden hat«, erzählte Jessica. »Manche sagen sogar, es sei mehr als eines, aber das glaube ich nicht. Das, von dem alle reden, basiert auf dem Meisterring seines Zirkels. Gehörnte Schlangen, die sich selbst in den Schwanz beißen.Wenn das stimmt, wäre das eine Macht, der es sich zu dienen lohnt.« Jessica kräuselte die Lippen und die Messer in ihren Ohrringen klimperten leise wieWindspiele. »Könnte genug Macht sein, um einen Dämon zu besiegen.«
    Mae ballte die Hände zu Fäusten und zwang sich, zu lächeln. »Bist du hier, um Jamie einzuschüchtern und ihn so dazu zu bringen, dass er dem Zirkel beitritt?«
    Â»Ich bin hier, um auf euch beide aufzupassen«, erklärte Jessica. »Und vielleicht, um euch einen kleinen Hinweis zu geben, wie ihr euch am besten verhalten solltet.«
    Annabel kam auf ihren hohenAbsätzen hereinstolziert wie eine Katze. »Habt ihr beide euch nett unterhalten?«
    Sie schüttelte den Kopf, als Jessica sich erhob, um ihr mit demTablett zu helfen, und murmelte, das sei nicht nötig. Jessica stützte sich auf die Rückenlehne von Maes Sessel. Mae hatte das Gefühl, als versuche ihr Rückgrat aus ihrer Haut zu kriechen und sich vorne in ihrem Hemd zu verstecken, doch sie widerstand dem Drang, sich umzudrehen, selbst als Jessica ihr so nahe kam, dass sie ihrenAtem auf dem Haar spürte.
    Â»Sehr nett. Ich hoffe, Mavis überlegt sich das mit dem Praktikum«, sagte die Botin und berührte Maes Haar.
    AufAnnabel musste die Geste ganz natürlich wirken, sogar liebevoll, aber sie war so ein Schock für Mae, dass sie das Gefühl hatte, angegriffen zu werden. Jessicas Finger gruben sich etwas zu fest in Maes Haar und ihre ruhige Stimme hatte fast den gleichen grausamen Klang wie vor ein paar Monaten.
    Â»Ich werde mich bestimmt wieder melden«, versprach Jessica.
    Danach blieb sie nicht mehr lange.Als sie fort war, botAnnabel Mae eineTasseTee an, doch die schüttelte den Kopf.
    Â»Es würde mich sehr freuen, wenn du dich für Jura interessierst«, begannAnnabel, doch Mae unterbrach sie.
    Â»Du darfst diese Frau nie wieder in unser Haus lassen.«
    Â»Sei doch nicht albern, Mae!«
    Â»Annabel«, sagte Mae eindringlich, »ich … als ich sie das letzte Mal gesehen habe … Ich kann nicht darüber sprechen. Das ist Privatsache.Aber sie hat sich meinen Freunden gegenüber ganz schrecklich verhalten. Sie hat mir furchtbareAngst gemacht. Ich traue ihr nicht. Ich will nicht, dass sie hier ist … oder in deiner Nähe.«
    Â»Es sieht so aus, als könnte ihr Klient für die Firma sehr wertvoll sein«, sagteAnnabel langsam.
    Mae bekamAngst.
    Normalerweise fiel es ihr

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