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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Wiesenblume. Ich habe nur dafür gesorgt, dass jeder Mann im Saal weiß, dass du mir gehörst. Du siehst einfach viel zu schnuckelig aus, als dass ich dich herumlaufen lassen könnte, ohne dir meinen Stempel aufzudrücken.«
    Er war eifersüchtig? Er fürchtete, andere Männer könnten sie begehren?
    »Oh, Nathaniel!« Sie warf ihm die Arme um den Hals und zog ihn für einen Kuss zu sich herunter.

    Bevor das Blut vom sinnlichen Spiel ihrer Lippen völlig aus seinem Gehirn wich, fragte er sich noch kurz, womit er diesen Kuss verdient hatte.
    Ihre Hände erkundeten einander voller Leidenschaft, gerade so, als hätten sie dieselben Stellen nicht erst vor wenigen Stunden berührt.
    »Aber, Willa«, keuchte Nathaniel an ihrem Nacken. »Du trägst ja ein Korsett!«
    »Hmmm. Lily hat es für mich gefunden. Es ist nicht … nicht besonders fest geschnürt, aber sie … sie hat gesagt, es würde … es würde die Sachen … fabelhaft oben halten.«
    Nathaniel schloss die Augen und stöhnte bei dem Gedanken. »Versprich mir, dass du es später für mich anziehen wirst.« Sie kicherte. »Nur das Korsett?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Dummchen.« Er biss ihr leicht in den Hals. »Strümpfe natürlich auch.«
    Und dann hörte man im Alkoven nichts als Seufzen, Stöhnen und Keuchen.
    Gerade als Nathaniel zu seiner bodenlosen Enttäuschung erfahren musste, wie gut die Näherin des Kleides ihr Handwerk verstanden hatte, hörte er seinen Namen. Er ließ die Brust los, die er nicht aus ihrer festen Wiege aus Seide und Gestänge zu befreien vermochte, und löste sich aus Willas Umarmung.
    Willa öffnete die Augen und blinzelte ihn an. »Hat dich jemand gerufen?«
    »Ich denke, ja.« Er zog ihre Korsage hoch und steckte eine Haarsträhne wieder fest. Sie war damit beschäftigt, die Knöpfe auf einer Seite seiner Hose zu schließen, an denen sie sich zu schaffen gemacht hatte.
    Nathaniel nahm ihre Hände, um die Sache selbst zu Ende zu bringen. Sonst müsste er sie doch noch hier im Alkoven vernaschen. Mit festem Willen gelang es ihm, seine monumentale Erektion niederzukämpfen.

    Als sie sich mehr oder weniger wieder im Griff hatten, sah man einmal von ihren geschwollenen Lippen und einem leicht verrutschten Ausschnitt ab, nahm er sie bei der Hand.
    »Sollen wir nachsehen gehen, was die Aufregung zu bedeuten hat?«
    Sie kamen nicht weit, bis einer der Diener sie anhielt. Dann ließ Nathaniel Willas Hand fallen und rannte zur Treppe.
    Randolph hatte einen weiteren Anfall erlitten.

23. Kapitel
    W illa sah Nathaniel nach. Dann machte sie sich auf die Suche nach Daphne. Sie und Basil würden die Nachricht sicherlich ihren Gästen mitteilen wollen.
    »Nein! Sagt es bitte niemandem«, bettelte Daphne. »Basil hat sich so sehr auf diesen Tag gefreut. Er wäre dann völlig für ihn ruiniert. Schließlich könnte es ja genauso gut nach dem Ball geschehen sein, oder nicht?« Daphne hob eine perfekt gezupfte Augenbraue.
    Willa konnte sie nur anstarren. Randolph kämpfte oben um sein Leben, und Daphne dachte an nichts anderes als an ihr gesellschaftliches Ereignis?
    Daphne ließ sich nichts anmerken. Ihr Lächeln, das sie ein paar Gästen zuwarf, die an ihnen vorüberschlenderten, war ungetrübt wie immer.
    Der Anblick stieß Willa ab. Dann drehte sie sich um. Wenn Daphne diesen Ball so sehr wollte, dann sollte sie ihn haben. Im Augenblick musste sich Willa um die sensibleren Mitglieder der Familie kümmern.
    »Hallo, Willa. Du siehst heute fantastisch aus.« Myrtle lächelte zufrieden. »Ich nehme mal an, dass dieses Kleid Victoria vor Zorn spucken lässt. Ich muss dich bei meiner nächsten Anprobe unbedingt konsultieren.« Sie hob einen faltigen Finger in die Luft. »Es ist nie zu spät, Eindruck zu machen, denke ich. Was meinst du, wie würde mir Grün stehen?«
    Willa schluckte. Sie hasste es, Myrtle die gute Laune zu verderben. »Myrtle … es geht um … um Randolph.«

    »Randolph?« Die Ausgelassenheit war wie weggewischt. »Ist er …«
    Willa schüttelte schnell den Kopf. »Nein, nein, das glaube ich nicht. Noch nicht. Aber ich glaube, es sieht sehr ernst aus.«
    Myrtle war in sich zusammengefallen und wirkte mit einem Mal so alt, wie sie war. Nur ihre Augen leuchteten noch, aber sie leuchteten vor Trauer.
    »Ich helfe dir hinauf.« Mit Myrtle am Arm ging Willa in Richtung Treppe.
    »Nein. Es gibt noch einen anderen Weg.« Myrtle steuerte sie beide in die entgegengesetzte Richtung. »Es gibt eine Abkürzung über die

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