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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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gemacht, Lady Reardon.«
    Willa stieß ein atemloses Lachen aus, dann knickste sie tief. »Es war mir ein Vergnügen, Mrs Knight.«
    Kitty hakte sich bei Knight ein. »Liebling, wenn wir das nächste Mal einen Ball veranstalten, erinnere mich bitte daran, wen wir von unserer Gästeliste streichen.« Sie strahlte Willa an. »Mein erster Ball ist ein rasender Erfolg. Und mein Gedächtnis ist auch sehr gut.«
    Willa warf Knight einen Blick zu. »Ist sie von Natur aus wenig nachtragend?«
    »Ach.« Knight dachte eine Weile nach. »Ich denke, die zutreffendere Bezeichnung wäre … gnadenlos.«
    »Oh, vielen Dank, mein Lieber!« Kitty stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihrem Mann die Wange zu küssen. Dann wandte sie sich mit ernstem Gesicht an Willa. »Ist alles in Ordnung, Willa?«
    Willa zuckte mit den Schultern. »Es geht mir ausgezeichnet, danke. Nur kann ich Nathaniel nirgends finden. Habt Ihr ihn irgendwo gesehen?«
    Kitty dachte nach. »Nicht mehr, seit er vor einer Stunde in den Garten gegangen ist.«
     
    Finster und seine jugendlichen Spießgesellen waren angetrunken. Sie hatten sich in einer Reihe auf der Terrasse aufgestellt und blockierten Nathaniels Rückweg in den Ballsaal.
    Oje, eine schwierige Situation. Die Frage war nicht so sehr, ob er sie verprügeln konnte, sondern ob er sie verprügeln sollte. Schließlich war Lord Treason ein feiger Taugenichts,
der höchstens ein oberflächliches Interesse am Boxen zeigte.
    Lord Treason wäre nicht in der Lage, sechs junge Burschen zu verprügeln. Die Kobra konnte sie nicht nur verprügeln, sondern unbemerkt töten und innerhalb einer Stunde ihre Leichen verschwinden lassen. Nathaniel Stonewell schließlich hatte keine Lust, sich zu prügeln.
    Er konnte keine Hilfe aus dem Ballsaal erwarten, noch sollte er es. Dies könnte ein Test sein. Finster war wahrscheinlich keiner der Verräter, aber er war dumm genug, sich von ihnen benutzen zu lassen. Wenn er jetzt Verstärkung anforderte, würde er den Kampf verlieren.
    Während Finster seine Kumpane die Stufen zum Rasen hinunterführte, entschied sich Nathaniel dafür, ein paar wilde Drohungen auszustoßen, ein paar Boxhiebe zu verteilen und ein paar Köpfe aneinander krachen zu lassen. Einfach, aber wirkungsvoll. Und es würde niemanden auf die Idee bringen, dass Lord Treason vielleicht nicht der war, der zu sein er vorgab.
    »Na, wenn das nicht Lady Reardon ist«, spottete Finster. »Wo ist Ihr tapferer Beschützer, Mylady?«
    Finster musste wirklich noch sehr jung sein, wenn er glaubte, irgendetwas damit zu bewirken, dass er Nathaniel mädchenhaftes Verhalten vorhielt. Nathaniel beschloss auf die Kopfnüsse zu verzichten. Das konnte er dem armen Kerl nicht antun.
    Doch wenn sie sich zu Schulhofhänseleien herablie ßen …
    Nathaniel richtete sich auf und überragte den kleineren Mann. »Warum suchst du dir nicht jemanden, der so groß ist wie du, Finny?«, knurrte er.
    Finster wurde so rot, dass es selbst in der Dämmerung gut zu erkennen war. Guter Gott, war er selbst auch mal so empfindlich gegenüber Beleidigungen gewesen?

    »Ich denke, meine Freunde und ich sind mehr als genug«, stieß Finster aus. Er winkte seinen Begleitern, die daraufhin sofort Nathaniel umringten und seine Arme festhielten. Dummerweise achteten sie nicht weiter auf seine Beine.
    Finster versetzte Nathaniel einen Schlag in die Magengrube. Autsch. Der Bursche musste im Boxstudio gewesen sein. Mal überlegen … sollte er als Erstes Finster mit einem Tritt erledigen oder war es besser, zuerst seinen hirnlosen Kumpanen ein bisschen Verstand einzubläuen?
    Noch ein Schlag in die Magengrube, diesmal etwas fester. Nathaniel wurde langsam ernstlich ärgerlich. Er würde unter Garantie zuerst Finster mit einem Tritt ausschalten …
    Irgendetwas zischte durch die Luft und prallte klirrend von Finsters Kopf ab.
    »Au!« Finster griff sich mit seiner Hand an den Hinterkopf und wirbelte herum. Hinter ihm stand Willa. Sie hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt und lächelte ihn freundlich an. »Hallo, Mr Finster. Welch eine Freude, Euch wiederzusehen!«
    Finsters Gesicht verzog sich zu einer Furcht einflößenden Fratze. »Ihr!« Er rannte wutentbrannt auf sie zu.
    Willa machte einen Schritt vor, als er auf sie zustürmte, und ihr Lächeln wurde ganz weich. »Ja, ich«, murmelte sie mit belegter Stimme – und versetzte Finster einen perfekten rechten Haken.
    Finster ging ohne ein Geräusch zu Boden und blieb mit ausgestreckten Gliedern

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