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Der verschlossene Gedanke

Der verschlossene Gedanke

Titel: Der verschlossene Gedanke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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Namen geschrieben hat.“
    „ Ich weiß, dass es Lilli war. Ich habe es in jeder Zeile erkannt. Sie hat geschrieben, wie sie auch reden würde.“
    „ Vielleicht kennt derjenige sie einfach nur sehr gut und weiß, wie Lilli schreibt. Oder schreiben würde .“
    „ Wer würde sich diese Mühe machen? Und aus welchem Grund?“
    „ Genau darum geht es ja.“
    „ Auch wenn die Email von Lilli ist. Die Sache beunruhigt mich trotzdem noch immer, Herr Holstein. Der Brief, der Überfall. Vielleicht fühlt sich jemand aus Lillis Umfeld durch Ihre Fragen bedroht.“
    „ Kenny.“
    „ Möglich.“
    „ Oder dieser Volker.“
    „ Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich nicht mehr weiß, ob sein Namen Volker war.“
    „ Möglicherweise weiß Barney mehr, als er bereit ist zuzugeben. Vielleicht war er auch derjenige, der mir nachgelaufen ist.“
    „ Glauben Sie wirklich?“
    „ Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll.“
    „ Lilli geht es gut. Und darauf kommt es an.“
    „ Was hat sie geschrieben?“
    „ Lilli?“
    „ Derjenige, der sich als Lilli ausgibt.“
    „ Warum sollte jemand so etwas tun?“
    „ Das haben Sie mich schon mal gefragt.“
    „ Ja, weil ich es noch immer nicht verstehe, Herr Holstein. Das alles ist so, so verwirrend.“
    „ Lesen Sie mir die Email vor.“
    „ Ich bin nicht am PC.“
    „ Können Sie sich an den Inhalt erinnern?“
    „ Alles, was sie geschrieben hat, war, dass es ihr gut geht. Dass ich mir keine Sorgen machen soll. Sie brauche etwas Zeit für sich und vor allem Abstand von Kenny. Und dass sie sich meldet, sobald alles wieder in Ordnung ist. Ach ja, und dass sie sich schon darauf freut, bald wieder bei den Kindern zu sein und ihnen vorzulesen.“
    „ Das ist nicht sehr viel.“
    „ Mir reicht es, um zumindest ein wenig ruhiger schlafen zu können.“
    „ Hat sie nicht gesagt, wo sie ist?“
    „ Nein.“
    „ Haben Sie auf die Email geantwortet?“
    „ Bisher nicht.“
    „ Irgendjemand scheint sich trotzdem daran zu stören, dass ich nach Lilli suche.“
    „ Ich muss zugeben, dass ich die Sache mit dem Überfall sehr beunruhigend finde.“
    „ Das geht mir nicht anders.“
    „ Was, wenn er es wieder versucht?“
    „ Es ist wichtig, dass ich nicht allein unterwegs bin. Das nächste Mal werde ich Lennard bitten, mich zu begleiten.“
    „ Lennard?“
    „ Sie haben ihn kennen gelernt. Neulich, in Barneys Bierscheune .“
    „ Ja, richtig. Aber halten Sie es für klug, ihn da auch noch mit hineinzuziehen?“
    „ Er ist der einzige, der Bescheid weiß.“
    „ Und überhaupt: Was meinen Sie mit das nächste Mal ? Heißt das, Sie wollen sich noch mal in Gefahr begeben?“
    „ Im Moment ist vermutlich jeder Schritt, den ich mache, eine Gefahr.“
    „ Gerade deshalb halte ich Ihr Verhalten für sehr unvernünftig. Was, wenn der nächste Schlag nicht nur zur Bewusstlosigkeit führt?“
    „ Irgendetwas stimmt nicht und gerade dieser Überfall ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass jemand seine Spuren verwischen will.“
    „ Sie wissen im Grunde gar nicht mehr, warum Sie auf der Suche sind. Und wonach.“
    „ Ich bin auf der Suche nach Gerechtigkeit.“
    „ Und setzen dafür Ihr Leben aufs Spiel?“
    „ Ich würde nicht so weit gehen, das zu behaupten.“
    „ Trotzdem: Es ist die eine Sache, Ihre eigene Sicherheit zu riskieren, aber eine andere, auch die Sicherheit von anderen Menschen zu gefährden.“
    „ Wie meinen Sie das?“
    „ Sie wissen genau, wie ich das meine.“
    „ Frau Bruckheimer.“
    „ Ich habe noch immer Angst, mit Ihnen in Verbindung gebracht zu werden, Herr Holstein.“
    „ Aber warum? Wenn Ihnen bisher nichts zugestoßen ist, wird Ihnen auch weiterhin nichts passieren.“
    „ Sie scheinen sich unbeliebt gemacht zu haben und bewegen sich auf äußerst dünnem Eis. Das wissen Sie. Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch ich ins Visier gerate. Von wem auch immer.“
    „ Wir telefonieren gerade, Frau Bruckheimer. Niemand sieht uns in diesem Augenblick zusammen.“
    „ Ich habe trotzdem Angst.“
    „ Ein Grund mehr, ihn dingfest zu machen.“
    „ Kenny kennt mich.“
    „ Tatsächlich?“
    „ Vielleicht bin ich deswegen so verwirrt.“
    „ Woher kennt er Sie?“
    „ Er hat Lilli mal von der Schule abgeholt, nach einem Vorlesenachmittag mit den Kindern.“
    „ Wann?“
    „ Keine Ahnung. Ist schon ein paar Wochen her. Und eine ganze Weile, bevor Lilli verschwunden ist.“
    „ Was war das für eine Begegnung?“
    „ Na ja,

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