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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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vorsichtig an die Kante eines riesigen Kraters schob. Es fühlte sich an, als würde er jeden Augenblick umkippen, aber der Fahrer mit seiner strahlungssicheren Schutzkleidung steuerte das Gefährt sicher in flachem Winkel in den Krater hinein. Hinter uns wirbelte eine Wolke aus glühendem Staub auf. Der Krater kam mir riesig vor, und am Grund hatte sich ein See aus einer rötlichen Flüssigkeit angesammelt. Ich kam nicht darauf, welchen Grund es für dieses Loch gab.

18. Kapitel
    CRAWLING TOWN
    Immer wieder hörte ich in meinem Kopf, wie Shaz unsere Koordinaten herunterleierte und die sofortige Evakuierung anforderte, beinahe erflehte.
    Es war schlanker als die Berserker, es bewegte sich anmutiger, und es sah humanoider aus, mehr wie wir. Aus irgendeinem Grund konnte man den Blick nicht direkt darauf richten. So ergab es anscheinend keinen Sinn, weil irgendein Tarneffekt selbst unsere hochentwickelten optischen Systeme irritierte. Feuern, neu zielen, feuern, neu zielen, wieder feuern, nachladen. Es stakste einfach zwischen uns herum und wurde nur selten getroffen. Wenn es doch einmal geschah, schien es nur ein wenig zu taumeln, um sich gleich darauf weiterzubewegen.
    Mudge wurde zuerst erwischt. Er war hinter dem Wesen, glaube ich, oder vielleicht war er davor und wir dahinter. Ich war mir nicht einmal sicher, ob das überhaupt eine Rolle spielte. Ich sah die flackernden Blitze von Mudges AK-47, als das Alien einfach nach ihm griff und sich mit hoher Geschwindigkeit etwas Schwarzes, Scharfes und unmöglich Aussehendes davon löste und dann beschleunigte. Ich beobachtete, wie Mudges AK-47 in seinen Händen zerrissen und er selbst in die Luft geschleudert wurde. Es sah aus, als wollte sich der obere linke Teil seines Brustkorbs vom Rest des Körpers lösen. Er schien eine Ewigkeit in der Luft zu hängen, während
ich die Szene high von aufgeputschten Reflexen, Slaughter und Amphetaminen verfolgte. Irgendwann landete er auf dem Boden und blieb reglos liegen.
    Plötzlich war das Ding wieder weg. Shaz hatte keinen Kopf mehr. Sein Halsstumpf war einen Moment lang eine rote Fontäne, bevor er in die Knie ging und dann vorwärts umkippte. Seine dringenden Aufrufe zur Evakuierung hallten mir noch im Kopf nach. Ich feuerte den Rest der Patronen meines Pumpgun-Magazins über Shaz’ Leiche ab - auf eine Stelle, wo absolut nichts war.
    Es stand neben mir. Ich wirbelte herum. Es hatte Shaz’ Kopf. Aus irgendeinem Grund kam mir in den Sinn, dass es den Kopf traurig betrachtete, auf der Suche nach Antworten. Ich wusste nicht, wie ich die Zeit fand, so etwas zu denken, oder woher der Gedanke kam, aber es war ein Eindruck, den ich nicht abschütteln konnte.
    Dann ließ es den Kopf achtlos fallen. Meine Pumpgun explodierte, als es mit der krallenartigen Hand durch die Waffe fuhr, als würde sie gar nicht existieren. Das Alien durchstieß anscheinend mühelos eine solide Brustplatte, einen Inert-Unteranzug und eine subkutane Panzerung. Ich konnte es in mir spüren. Panik kämpfte sich durch Training, Konditionierung und Kampfdrogen nach oben, als sich seine Hand in etwas aufteilte, das sich wie tausende kleiner Tentakel anfühlte, die in meinem Brustkorb wild um sich schlugen.
    Gregor war in der Luft. Ich war mir nicht sicher, ob das für mich Sinn ergab. Der Mündungsblitz seiner Maschinenpistole kam mir wie ein willkommener Freund vor. Als die Kugeln in das Alien schlugen, sah es wie Wellenmuster auf der Oberfläche eines dunklen Teiches aus. Gregor stürzte sich auf das Alien, das irgendwie doch von fester Konsistenz war, und warf es zurück. Sein Arm glitt aus mir heraus. Das Flüssiggewebe des Aliens hatte sich in viele wimmelnde dünne Tentakel verwandelt, die mich verrückterweise an eine Seeanemone erinnerten, während ich in den Matsch plumpste. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte.

    Gregor war praktisch auf dem Ding gelandet. Er kletterte herunter, warf sein leeres Gewehr fort und griff verzweifelt nach der Tyler Optics an seiner rechten Hüfte. Er stellte sich zwischen mich und das Alien.
    Das Alien setzte sich auf und rekonfigurierte sich auf eine Weise, die mir Kopfschmerzen machte, während ein grellroter Laserstrahl nach dem anderen hindurchstach und rußigen schwarzen Rauch aufsteigen ließ. Es war, als würde das Alien schmelzen, wie ein Berg aus Matsch in sich zusammensacken, aber es bewegte sich immer noch auf Gregor zu, als die Batterie seiner Laserpistole leer war. Gregor warf die Waffe auf seinen Gegner

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