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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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machen.« Balor wirkte sehr überzeugt.
    »Nein«, sagten gleichzeitig Morag, der Heide und ich.
    »Ich meine es ernst. Ich habe Erfahrung als Befehlshaber, und die Menschheit braucht einen starken Führer«, sagte er. Es klang, als würde er es tatsächlich ernst meinen.

    »Balor, das kommt nicht in Frage«, sagte der Heide.
    Balor drehte den Kopf und starrte ihn mit seinem unbedeckten Auge an. Der Heide erwiderte den Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Nur die Starken sollten führen«, sagte Balor. »Siehst du hier jemanden, der stärker ist?«
    Unwillkürlich schaute ich zu Gregor, der sich damit begnügte, die Diskussion zu beobachten, wobei er den Kopf in einem ungewöhnlichen Winkel schiefgelegt hatte.
    »Nein«, sagte Morag.
    Balor wandte ihr sein furchterregendes Antlitz zu. »Warum sagst du das, kleines Mädchen?«, fragte er in drohendem Tonfall. Langsam machte ich mir Sorgen über Balors grundsätzliche Einstellungen.
    »Mir ist aufgefallen, dass ich nur eine Hure oder ein kleines Mädchen bin, wenn die Männer nicht hören wollen, was ich zu sagen habe. Aber geht es bei dieser ganzen Sache nicht darum, dass Leute wie du eben nicht das Sagen haben sollten? Hatten wir nicht schon genug Krieger als Führer?«
    »Vielleicht ist das Problem, dass wir nicht genug Krieger als Führer hatten«, sagte ich.
    Morag runzelte verwirrt die Stirn.
    »Wenn wir Krie… Soldaten das Kommando übergeben würden, könnten wir davon ausgehen, dass sie seltener Leute sinnlos in den Tod schicken, weil sie wissen, was das bedeutet«, erklärte der Heide. »Obwohl es in der Geschichte nicht immer so war.« Er wandte sich an Balor. »Das Problem ist, dass du ein guter Anführer bist, aber du würdest immer aus der Position der Stärke verhandeln, und deine Ansichten über das Leben und den Tod von Menschen sind ein wenig … unorthodox.«
    Zumindest musste man Balor zugutehalten, dass er nicht sorglos an die Sache heranging.
    »Ja, aber seine Argumente haben etwas für sich«, sagte Mudge.
»Die Menschheit braucht eine starke Führung. Ich meine, wer unter uns glaubt nicht an einen interventionistischen Gott?
    Ich hob die Hand. Ich war der Einzige, aber zumindest reagierten Buck und Gibby reichlich verdutzt. Es überraschte mich, dass sonst niemand die Hand hob.
    »Erstaunlich viele Gläubige in unserer kleinen Gemeinde«, murmelte ich.
    »Ist das nicht genau der Punkt, an dem Gott versagt hat?«, fragte Mudge. »Er hat uns ermahnt, Vertrauen in ihn zu haben, aber er hat uns hier unten nicht geholfen, wenn wir ums Überleben kämpften, als es wirklich wichtig gewesen wäre. Jetzt können wir es anders machen: Wir können das Netz dazu benutzen, andere Systeme zu übernehmen, zum Beispiel die Orbitale, und wenn wir oder Gott die Kontrolle haben, können wir den Leuten zeigen, wo es langgeht …« Er sprach nicht weiter. Offenbar war ihm klar geworden, wie es klingen musste, was er sagte.
    »Und wo geht es lang?«, fragte der Heide.
    »Zuerst müssen wir die Clique loswerden, dann die Menschen in Not mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Dingen versorgen, der Tyrannei Einhalt gebieten und ähnliche Sachen.«
    Ich hatte den Eindruck, dass er selbst nicht ganz von seinen Worten überzeugt war.
    »Ich glaube nicht, dass du dir das alles gründlich überlegt hast«, sagte der Heide.
    »Als ich heute Nachmittag aufwachte, hatte ich noch nicht damit gerechnet, dass ich die Parameter für einen neuen Gott definieren soll«, gab Mudge zurück.
    »Dann würden wir zweifellos zu den neuen Tyrannen werden«, gab Gibby zu bedenken, womit er mich überraschte.
    Mudge wog den Einwand ab. »Vielleicht, aber ich würde die Macht lieber einem gutmütigen Faschisten geben als einem gierigen. So etwas können wir nicht den Menschen selbst überlassen.
Es reicht nicht, wenn wir ihnen einfach nur den Weg zeigen. Das haben die Religionen während der gesamten Menschheitsgeschichte immer wieder versucht, und die Menschen haben es gründlich verpatzt, und am Ende hatten wir den FMK.«
    »Wir erschaffen keine neue Religion, wir erschaffen lediglich Gott«, sagte der Heide lächelnd.
    »Wirklich? Wolltest du nicht der Hohepriester sein? Ist das nicht der Grund, warum du so eifersüchtig auf die Hohepriesterin da drüben bist?«, fragte Mudge.
    Ich sah, dass sich die Miene des Heiden verfinsterte.
    Morags Blick wanderte zwischen den beiden hin und her.
    »Wenn die Menschen es verpatzen, wäre das doch ein Argument, Gott autonom zu machen«, sagte

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