Der Veteran: Roman
Gregor noch Morag, und Balor ist Psychotiker - bitte nicht persönlich nehmen.«
»Ich nehme es persönlich«, sagte Balor entspannt.
»Rannu?«, fragte ich.
»Ich will nicht.«
»Damit wären nur noch Buck und Gibby übrig«, sagte ich.
»Mensch, ja!«, rief Buck. »Ich wusste, dass irgendwann mal was aus mir werden würde!«
»Er ist nicht ernsthaft genug«, sagte Gibby.
Buck zog eine zutiefst enttäuschte Miene.
»Habt ihr eine ungefähre Vorstellung, wie gefährlich es ist, den Menschen die Wahrheit über alles zu sagen?«, fragte Balor ruhig.
»Er hat recht«, sagte der Heide. »Lügen dienen nicht nur der Täuschung, sondern auch dem Schutz. Das könnte - das wird zweifellos zu großem Chaos führen.«
»Es würde unsere Gesellschaft zerreißen«, sagte Balor und grinste dann. »Ich kann mich immer mehr für diesen Plan erwärmen.«
»Mir ist es egal«, sagte ich und goss mir einen weiteren Drink ein. »Es stimmt, was ihr über Lügen sagt, aber irgendwann müssen wir mal erwachsen werden, und die Gesellschaft, die wir jetzt haben, ist einfach noch nicht gut genug.«
»Aber …«, begann Mudge.
»Wir können noch sehr lange darüber diskutieren, bis die Clique uns gefunden hat«, sagte Rannu. »Wenn diese Sache funktioniert, wäre das für jeden mit einer großen Veränderung verbunden. Wir werden es niemals schaffen, jedes Argument und Gegenargument zu berücksichtigen. Entweder handeln wir jetzt, oder wir tun es nicht.«
»He, wir sind noch nicht zu einer Entscheidung gelangt«, sagte der Heide.
»Wir haben zwei Ideen: Entweder wir benutzen Gott dazu, das Netz zu beherrschen, oder wir programmieren Gott darauf, allen die Wahrheit über alles zu sagen«, fasste Morag zusammen.
»Um damit die Gesellschaft zu zerstören«, fügte Mudge hinzu.
»Wenn ihr eine so hohe Meinung von der Tyrannei der Mehrheit habt, lasst uns darüber abstimmen«, sagte Balor, dessen Stimme nun kaum mehr als ein Flüstern war.
Morag zuckte mit den Schultern. »Wer ist für die Beherrschung des Netzes?«, fragte sie.
Bucks Hand schoss nach oben. Nach kurzer Überlegung tat Gibby es ihm nach, und auch Balor stimmte dafür. Ich sah, dass Mudge mit sich rang, aber er hob die Hand nicht.
»Wer ist für die Wahrheit?«, fragte Morag.
Ich hob die Hand, genauso wie Morag. Rannu ebenfalls, wie vorherzusehen war. Gregor stimmte dafür. Der Heide überlegte noch. Mudge schüttelte nur den Kopf. Schließlich hob der Heide die Hand.
»Heißt das, was auch immer geschieht, es war nicht deine Entscheidung?«, wollte der Heide von Mudge wissen.
»Ich bin nur konsequent. Ich habe schon wieder die Verantwortung abgetreten«, sagte er und starrte mich an.
»Was ist mit Demiurg?«, fragte ich den Heiden.
»Was soll damit sein? Wenn sie sich begegnen, kann ich nicht vorhersagen, was geschehen wird.«
»Wir könnten Gott darauf programmieren, ihm Widerstand zu leisen«, schlug Morag vor.
»Sollten wir das tun?«, fragte der Heide.
»Ja«, sagte ich, und die anderen nickten.
»Wissen Rolleston und seine Leute von Gott?«, fragte Mudge.
»Soweit uns bekannt ist, nicht, es sei denn, er hat geheime Informationen aus New York erhalten«, antwortete der Heide.
Balor schüttelte den Kopf. »Unser Gespräch wurde von niemandem mitgehört, es sei denn, Rannu hat Bericht erstattet, bevor er die Seite wechselte.«
»Nein, wenn ich von Leuten erfahre, die versuchen, Gott zu erschaffen, erwähne ich das grundsätzlich nie in meinen offiziellen
Berichten, um den Eindruck der psychischen Gestörtheit zu vermeiden«, sagte Rannu ohne eine Spur von Humor.
»Wer würde so etwas überhaupt glauben?«, fragte ich. »Sehe ich das richtig, dass die Clique es nicht besonders eilig damit hat, Demiurg ins Netz zu bringen?«
Der Heide und Gregor nickten.
»Würden sie Demiurg als Gegenmaßnahme einsetzen?«, fragte ich weiter.
»Das wäre vielleicht das Einzige, was in der Lage sein könnte, das Netz zu zerstören«, sagte Morag. »Es wäre ein sehr destruktiver Kampf, und sie hätten dadurch nur wenig zu gewinnen.«
Ich sah, dass der Heide nicht überzeugt war, obwohl er nichts dazu sagte.
»Gut. Wie lange dauert es, die Parameter Gottes einzustellen?«
»Drei bis vier Stunden«, sagte Morag.
Der Heide nickte mit resignierter Miene.
»Und was dann?«, fragte ich. »Werdet ihr ihn einfach auf das Netz loslassen?«
Der Heide dachte einen Moment darüber nach. »Das wäre die eine Möglichkeit, aber es würde eine Weile dauern, weil das
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