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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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…«
    »Mudge«, sagte ich warnend.
    »… aber was du jetzt sagst, läuft darauf hinaus, dass du IHRE fünfte Kolonne bist. Du siehst den Verrat an deiner gesamten Spezies als irgendein beschissenes postpubertäres Spiel. SIE sind nicht süß, und SIE sind auf keinen Fall deine verdammten Freunde. Stattdessen sind SIE gefährlich, und SIE sind … und SIE sind …
    »Aliens«, half Gregor ihm aus. »Und dieser hier war mal euer Freund.«
    Eins musste man Morag lassen - offenbar konnte sie ihren Zorn im Zaum halten. Obwohl sie die Zähne zusammengebissen hatte, sagte sie mit ruhiger Stimme: »Du glaubst, es wäre ein Spiel für mich? Du glaubst, ich hätte keine Angst vor dem Ding, das in meinem Kopf ist? Du glaubst, es würde mir Spaß machen, Menschen zu töten?«
    Sie sah mich an, und ich fragte mich, was das zu bedeuten
hatte. Dann erinnerte ich mich daran, wie high ich vom Slaughter gewesen war. Scheiße.
    »Aber ich spüre es«, fuhr sie fort. »Ich rede mit ihm, und ich weiß.«
    »Aber du bist doch zweifellos schon häufiger benutzt worden, Schätzchen«, stichelte Mudge. Seine Miene nahm einen gespielten mitfühlenden Ausdruck an. »Oder hat dich noch niemand belogen? Oder wurdest du noch nie von jemandem betrogen, dem du vertraut hast? ›Ach, er kam mir so nett vor, und ich dachte, ich könnte ihm vertrauen!‹ Und was passierte dann? Er lässt dich im Stich, und du raufst dir verzweifelt die Haare?«
    »Es reicht jetzt«, knurrte Rannu.
    Mudge sprang auf. »Nein, es reicht noch lange nicht, verdammt! Versteht mich bitte nicht falsch: Ich kann gut nachvollziehen, was daran so reizvoll ist, aber wir hören hier auf dieses kleine Mädchen, weil er sie verehrt.« Er stieß mit dem Zeigefinger in Rannus Richtung, der zunehmend wütender zu werden schien. »Und weil er sie ficken will«, fügte er hinzu und zeigte auf mich.
    »Mudge …«, begann ich, aber Rannu war bereits auf den Beinen.
    »Setz dich«, knurrte Balor.
    Rannu hielt inne und warf dann Morag einen Blick zu. Sie schüttelte den Kopf. Was zum Teufel...? Rannu setzte sich wieder, obwohl er Mudge immer noch finster anstarrte.
    »Also«, begann Mudge, »wer ist für die Menschen und wer ist für die Aliens?«
    »Das ist völliger Schwachsinn, und du liegst voll daneben!«, sagte ich verärgert.
    »Er hat recht«, sagte Balor. »Er hat mich in eine Position gebracht, in der ich mich noch nie gesehen habe.«
    »Und welche ist das?«, fragte Gibby.
    »Dass ich auf der Seite der Menschen stehe.«

    »Das ist alles sowieso nur hypothetisch, da wir keinen Zugang zu Crom haben.«
    »Vielleicht nicht, aber wir müssen wissen, wer für die Menschheit und wer dagegen ist. Also können wir das genauso gut hier und jetzt klären«, sagte Balor.
    Selbst Mudge reagierte schockiert. Rannu wurde unruhig, genauso wie Gregor.
    »Das lässt sich in einem Gespräch klären«, sagte ich. Woher war plötzlich die drohende Gewalt gekommen. »Okay?«
    »Unabhängig von Crom haben wir gerade gehört, wie Morag gesagt hat, dass sie für SIE ist und im Netz etwas freisetzen will, was im Prinzip ein Alien-Virus ist«, sagte Balor.
    »Wie oft müssen wir euch noch sagen, dass wir Frieden wollen?«, fragte Gregor.
    »Habt ihr gehört? Wir! Er ist einer von IHNEN!«, rief Buck.
    »Er ist erheblich netter als die anderen, denen wir bisher begegnet sind«, gab ich zu bedenken, so sarkastisch, wie es mir möglich war.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich bereit bin, dieses Risiko einzugehen, und ich bin mir nicht sicher, ob wir es tun dürfen, wenn das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht«, sagte Mudge.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Die Alternative wäre Demiurg«, gab der Heide zu bedenken.
    »Der wenigstens von Menschen kontrolliert wird«, sagte Mudge.
    »Und auf wessen Seite stehst du?«, wollte Gregor wissen.
    »Willst du Rolleston und die anderen Arschlöcher ungeschoren davonkommen lassen?«, fragte ich.
    »Mir gefällt die Alternative nicht!«, gab Mudge zurück. »Gut, dann erschieß mich und Gregor und schlag dich zu Rolleston durch, damit du ihm den Schwanz lutschen kannst«, schrie Morag ihn an. »Und anschließend kannst du mir erzählen, was für eine verdammte Hure ich war!«

    »Weil er es nicht kann«, hörte ich Gregor leise knurrend sagen. Womit er vermutlich meinte, dass Mudge ihn nicht töten konnte.
    » Ich kann es«, sagte Balor drohend.
    »Das hilft uns nicht weiter!«, rief der Heide in autoritärem Tonfall, der uns tatsächlich verstummen ließ.

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