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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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hat, in der Hoffnung, dass einer von uns infiziert wird. Was haben Sie damals getan?«, fragte Gregor. Seine Stimme hatte sich fast zu einem Flüstern gesenkt.
    Cronin konzentrierte sich, als würde er Daten empfangen. »Rolleston hat Ihnen befohlen, einen von IHREN mörderischen Bioborgs zu jagen und zu töten, was ein durchaus sinnvoller Befehl für eine SAS-Patrouille ist. Als Sie entdeckt wurden, hat man Sie zu Studienzwecken isoliert, damit wir bessere Strategien für den Kampf gegen SIE entwickeln können. Sie basteln sich eine Fantasie aus kleinen Körnchen der Wahrheit zusammen.«
    Gregor zeigte auf Cronin. »Nein, das tun Sie!«, rief er.
    Selbst in meinen Ohren wirkte das wenig überzeugend.
    Cronin beugte sich vor. Er sah sehr wütend aus. »Und in Ermangelung irgendwelcher glaubwürdiger Beweise steht hier lediglich Ihr Wort gegen meins. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass einer von uns von einem Alien übernommen wurde! Was haben wir getan? Nichts! Außer zu versuchen, Sie zu studieren, um Sie zu verstehen und Ihnen vielleicht sogar helfen zu können.«
    »Hören Sie auf mit dem Quatsch!«
    »Sie dagegen, Ihre kleine Truppe hat im Alleingang unsere Wirtschaft und unseren Sicherheitsapparat vernichtet. Die
Menschen haben freien Zugang zu Informationen, die für sie gefährlich sind. Nicht jeder sollte erfahren, wie man Nuklearwaffen oder biologische und chemische Kampfstoffe produziert, einschließlich genetisch präparierter Waffen und betonfressender Mikroben. Sie haben soeben sämliche Informationen über verbotene genetische Manipulationen und Kloning veröffentlicht, Prozesse, die schon vor ewigen Zeiten von der UNO als unmoralisch geächtet wurden. Jetzt haben die Menschen Zugang zu schwarzer Bio- und Cyberware, zu Technik, die aus guten Gründen unter Verschluss gehalten wurde. Oder wollen Sie uns erzählen, dass Sie gar nicht über so etwas nachgedacht haben?«
    Wieder war es still. Ich kam mir vor, als hätte man mir die Leviten gelesen, und meine Antwort lautete: Nein, darüber hatte ich nicht nachgedacht. Es war nur so, dass es hier Leute gab, die schlauer waren als ich. Hatten sie darüber nachgedacht?
    »Sie behaupten, wir wären die Feinde der Menschheit«, fuhr Cronin fort, »und dann tun Sie solche Dinge. Ich vermute, der Vergleich mit der Büchse der Pandora sagt Ihnen etwas.«
    »Sie haben recht«, sagte der Heide.
    Ich blickte zu ihm. Er hatte doch bestimmt darüber nachgedacht. Allmählich fragte ich mich, ob wir wirklich so dumm gewesen waren.
    »Wir haben all diese Informationen zugänglich gemacht«, fuhr er fort und fügte eine rhetorische Frage hinzu. »Und wissen Sie, woher sie stammen? Von Ihresgleichen und Ihren Freunden. Gott, kannst du Beweise vorlegen, dass diese Dinge, die soeben erwähnt wurden, in den, sagen wir, letzten zehn Jahren hergestellt und eingesetzt wurden?«
    Text-, Audio- und AV-Daten erschienen auf dem Bildschirm. Ich fragte mich, wie viele Menschen tatsächlich darauf zugriffen.
    »Sehen Sie, nichts davon ist verschwunden. Die Informationen
waren die ganze Zeit da. Sie ärgern sich nur darüber, dass wir sie Ihnen aus der Hand genommen haben.«
    »Ja, meinen Glückwunsch für die Vervielfältigung. Das wird eine große Hilfe sein«, sagte Cronin.
    »Wie werden sie vervielfältigt? Jedes Mal, wenn jemand auf diese Informationen zugreift, hat jeder andere Mensch die Möglichkeit, davon zu erfahren. Das wird der Polizei zweifellos die Arbeit erleichtern«, sagte der Heide. Er schien seine Niedergeschlagenheit jetzt überwunden zu haben. Offensichtlich hatte er doch darüber nachgedacht, und er hatte ein Gegenargument parat.
    Ich war mir nur nicht sicher, ob das genug war. Es gefiel mir nicht, dass genetisch programmierte Viren oder Slave-Cyberware für jeden zugänglich war. Ich fragte mich, ob es der Teil von mir war, dem die Idee gefiel, dass andere Leute die Entscheidungen trafen, dass sie sich um unsere Sicherheit kümmerten und uns umsorgten. Das Problem war nur, dass wir hier waren, weil sie diese Aufgabe nicht besonders gut erfüllt hatten. Es sah sogar danach aus, dass sie ihre Macht missbraucht hatten.
    »Auf jeden Fall haben Sie jetzt sämtliche Hacker der Welt arbeitslos gemacht«, sagte Cronin sarkastisch.
    »Ich bin mir sicher, dass wir neue Aufgaben finden werden«, sagte Morag.
    »Ich hatte schon immer ein Faible für die Landwirtschaft«, sagte der Heide mit einem etwas wehmütigen Gesichtsausdruck.
    »Und was

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