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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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Wachmann hindurch, um auch den hinter ihm zu erwischen. Mein Schulterlaser bohrte sich wiederholt in Container, um jene zu enttäuschen, die es vorzogen, in Deckung zu gehen. Glas explodierte um mich herum, und ein paar Kugeln trafen meinen Mantel. Sie drangen ein, wurden aber schmerzvoll von meiner Dermalpanzerung aufgehalten.
    Als das Feuer aufhörte, zog ich mich zurück und drückte mich gegen die Wand. Meine beiden Waffen waren heiß und leer. Die Geschwindigkeit und Wucht des kybernetisch verstärkten Tritts, der seitlich mein Gesicht traf, reichte aus, um mich herumzureißen. Es war peinlich und amateurhaft, dass ich mich von diesem Angriff übertölpeln ließ. Dann beging mein Gegner einen Fehler. Er nutzte seinen Vorteil nicht aus.
    Ich versuchte das Rauschen in meinem Kopf zu vertreiben und blickte zu meinem Angreifer auf. MacFarlanes letzter Leibwächter trug einen nachgemachten teuren Anzug, der groß genug war, um ihm Bewegungsfreiheit zu geben. Sein glänzender Schädel wies kein einziges Haar auf. Ein paar Tattoos krochen unter seinem Kragen hervor. Seine Bewegungen verrieten, dass seine Ausrüstung erstklassig war und er tatsächlich damit umgehen konnte. Er wippte auf den Fußballen, und seine Hände hingen entspannt herab. Er war MacFarlanes Vorzeigekämpfer, sein eleganter Kampfkünstler, mit den besten Reaktionen,
der meisten Kraft und dem höchsten Geschick, das die Straßenökonomie hervorbringen konnte.
    »Mann gegen Mann?«, fragte MacFarlanes Lieblingskämpfer. Ach, die Traditionen! Es spielte keine Rolle, dass wir beide über hochentwickelte Fähigkeiten verfügten, die ursprünglich im Fernen Osten entwickelt worden waren. Wir befanden uns trotzdem in Dundee. Ich hätte ihn erschießen sollen, doch dann blickte ich mich um, auf das Blutbad, das ich ganz allein angerichtet hatte, nur ich und kein anderer. Ich spürte das Kribbeln und steckte meine Waffen ein. Ich war so kampfhigh, dass ich so dumm war, mich für unbesiegbar zu halten. Mein Schulterlaser zog sich zurück.
    Der Kämpfer lächelte und warf mir etwas zu, als ich mich in Bewegung setzte, aber er war fast genauso gut aufgerüstet wie ich. Das Feuerzeug traf mich, und ich ging in Flammen auf. Zu viel billiger Fusel, in dem ich gebadet hatte. Würde mich das aufhalten? Es würde nicht einmal schmerzen, bevor ich mich wieder verlangsamte. Rote Warnsymbole erschienen auf meinem visuellen Display, als ich mich meinem Gegner näherte. MacFarlanes Kampfkünstler zielte mit einem Faustschlag auf mich. Ich wich ihm aus.
    So ziemlich das Erste, was ich beim SAS gelernt hatte, war, dass man in einem ernsthaften Kampf niemals mit Fußtritten arbeiten sollte. Ein Tritt ist langsam, und jeder, der erkennt, was man beabsichtigt, wird einen zu Boden werfen, bevor man mit dem Fuß auch nur in die Nähe des Gegners kommt. Aber meine Mutter hatte mich mit Muay Thai großgezogen, und ich war beschleunigt, ich war wütend, und ich brannte.
    Der wirbelnde Roundhouse-Kick landete auf der Rückseite des Schädels des aufgeputschten Kampfkünstlers. Er wankte, und die Flammen zwangen ihn, mir auszuweichen. Ein seitlicher Tritt gegen den Oberkörper warf ihn noch weiter zurück. Seinen Gegenangriff lenkte ich zur Seite ab, wobei mir vage bewusst
wurde, dass jetzt mein Haar brannte. Ich sprang in die Luft, und mein brennendes Knie versetzte dem Kampfkünstler einen schweren Schlag unter das Kinn. Er wurde zurückgeworfen, und während er noch flog, streckte ich ein Bein aus und trat ihm gegen die Brust.
    Nach der Landung stürzte ich mich auf ihn und schlug ihm mit den Ellbogen seitlich gegen den Kopf. Er versuchte sich aufzurappeln, trat nach mir, aber ich hob ein Bein, um den Hieb zu parieren, und trat ihm dann gegen das Knie. Das Knie brach, als er zu Boden ging. Dann versuchte er aufzustehen, und ich trat ihm erneut gegen das Brustbein, wodurch ich ihn umwarf. Meine Krallen gingen durch seinen Brustkorb und berührten den Metallboden unter ihm.
    Ich stand auf. Trotz der gedämpften Nerven und internen Schmerzunterdrückung wurden mir die Flammen jetzt zu viel. Der chemische Hemmstoff des Feuerlöschers kam als willkommene Erlösung. Der Barkeeper legte den Feuerlöscher wieder unter den Tresen. Auf der Theke stand ein schmutziges Glas mit der gleichen Brühe, die wir vorher getrunken hatten. Ich hob es auf, kippte das Zeug runter und gab einen angewiderten Laut von mir.
    Der Mantel war leicht geschwärzt, aber ansonsten in Ordnung. Meine Jeans waren

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