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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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die nötig sind, um die Sporen auf Crom umzuprogrammieren.«
    »Das dürfte er inzwischen längst getan haben«, gab ich skeptisch zu bedenken.
    »Nein«, widersprach Gregor. »Die Freisetzung von Demiurg und die Konsolidierung seiner Machtbasis innerhalb der Sirius-Flotte wird für ihn höchste Priorität haben, aber irgendwann wird er dazu kommen, Crom zu starten.«

    »Aber es wäre möglich, dass er es bereits getan hat?«, fragte der Heide.
    »Möglich wäre es«, sagte Gregor leicht entnervt.
    Der Avatar des Heiden schüttelte den Kopf. Ich wusste genau, wie er sich fühlte. Die Angelegenheit wurde immer wackliger.
    »Du weißt, dass Balor und Mudge dich überreden würden, einfach die tödliche Variante von Crom loszulassen, um die Gefahr zu neutralisieren«, sagte der Heide.
    »Neutralisieren!«, rief die Schwarze Annis verächtlich. Ihre Stimme klang wieder wie gemahlene Glasscherben.
    »Militärisch gesprochen …«, begann der Heide.
    »Das wird nicht geschehen, und das ist meine Entscheidung«, sagte Gregor.
    »SIE sind ein Volk und keine Waffe«, sagte Annis.
    »SIE sind eine Waffe, wenn Rolleston SIE in die Hände bekommt«, warf der Heide ein.
    Morags Annis-Avatar erweckte den Eindruck, als wollte sie widersprechen.
    »Okay, so kommen wir nicht weiter«, sagte ich. »Lasst uns das Thema wechseln.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte der Heide.
    »Was glaubst du?«, erwiderte Gregor. »Sie haben mich ein Jahr lang dort eingesperrt.«
    »Und dabei haben sie dir das alles verraten?«, fragte der Heide ungläubig.
    »Nein. Sie haben meine Bioware auf ein paar sehr ausgefeilte Anwendungen programmiert, und alles Weitere war meine Ausbildung. Ich bin fest davon überzeugt, dass du dasselbe getan hättest, mit deinen Kenntnissen in elektronischer Kriegsführung vielleicht sogar noch mehr.«
    Der Heide schwieg und musterte Gregor nachdenklich. Licht spielte über den Umschlag, als der Heide und Morag gleichzeitig mit ihren Diagnoseprogrammen die Daten abfragten, die
der Brief repräsentierte. »Das ist ziemlich gut verschlüsselt«, sagte der Heide schließlich.
    »Ihr habt einen einzigen Versuch. Verpatzt es, tappt in eine der Fallen, und das Ganze hat nur noch Schrottwert. Ihr habt keine Ahnung, was ich durchgemacht habe, um es zu beschaffen.«
    »Sollten sich diese Sporen in der Nähe einer großen Konzentration von IHNEN befinden, damit sie funktionieren?«, fragte der Heide.
    »Ja«, sagte Gregor.
    »Wenn wir eine Schießerei in einem Bereich anfangen, wo genug von IHNEN sind, um uns visuell identifizieren zu können, ist es für uns vorbei. Dann schaffen wir es nicht mehr rauszukommen, und es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis SIE uns überwältigt haben«, gab ich zu bedenken.
    »Ihr müsst SIE nur so lange abwehren, bis Crom deaktiviert wurde«, sagte Gregor.
    Das war es also. Instinktiv nahm ich einen großen Schluck vom sinnlosen virtuellen Whisky.
    »Also ist das Ganze ein Himmelfahrtskommando?«, fragte der Heide überflüssigerweise, und niemand sagte etwas dazu. »Ich will kein Held sein.«
    »Entweder wir stoppen es, oder die Clique und Rolleston gewinnen«, sagte Gregor.
    »Was ist mit den Regierungen der Erde?«, fragte der Heide. »Sie müssen doch etwas tun.«
    »Vielleicht, aber das dürfte einige Zeit dauern. Wir dagegen sind hier. Jetzt«, sagte Gregor.
    Der Heide schüttelte energisch den Kopf.
    »Was hast du gedacht, was geschehen würde, als du dich einverstanden erklärt hast, diesen Flug mitzumachen?«, fragte Gregor mit einer Spur von Verärgerung in der Stimme.
    »Ich dachte, du hättest einen besseren Plan«, gab der Heide zurück. »Ich bin draußen.«

    »Was glaubst du, wie lange du vor der Clique und vor IHNEN, nachdem SIE mit Crom infiziert wurden, weglaufen kannst, wenn Rolleston die Kontrolle übernommen hat?«, brüllte Gregor.
    »Länger, als wenn ich genau auf SIE zulaufe. Ich wäre besser dran, wenn ich mir eine Pistole in den Mund stecke!«, schrie der Heide zurück.
    Gregor setzte zu einer Erwiderung an, überlegte es sich dann aber anders. »Also muss Morag den Hackerjob übernehmen, du verdammter Feigling«, sagte er schließlich und wandte sich an Morag.
    »Auch Morag ist draußen«, sagte ich.
    Die Schwarze Annis fuhr zu mir herum. »Das hast nicht du zu entscheiden«, sagte sie mit eisiger Stimme.
    »Glaubst du ernsthaft, ich würde dich da draußen in den Tod schicken, nach allem, was wir durchgemacht haben?«
    »Du kannst mich nirgendwohin

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