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Der Veteran: Roman

Titel: Der Veteran: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith , Bernhard Kempen
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losziehen und für dich
The Wait erledigen«, sagte er dann, als würde er einen nachträglichen Gedanken hinzufügen.
    »Du solltest dir wirklich alle Mühe geben zu überleben. Es gefällt mir gar nicht, wenn ich mir vorstelle, dass diese Arschlöcher mich überleben. Aber mal im Ernst: Tu mir einen Gefallen und pass auf Morag auf.«
    Mudge dachte darüber nach. »Nein«, sagte er dann.
    »Was?«, stieß ich hervor, nachdem ich meine Sprachfähigkeit wiedergefunden hatte.
    »Keine Chance, Mann.«
    Ich war fassungslos.
    Mudge grinste wieder.
    »Was soll das? Ich liege im Sterben, verdammt! Mir meinen letzten Wunsch zu erfüllen wäre das Mindeste, was ich von dir erwarten kann.«
    »Nicht wenn es mir große Unannehmlichkeiten bereiten würde. Ich bin kein beschissener Babysitter.«
    »Mir geht das Wort ›Arschloch‹ durch den Kopf. Pass auf sie auf, du Mistkerl!«
    »Keine Chance«, wiederholte er, und ich sah, dass er es ernst meinte. »Erstens wird ihr nichts passieren, zweitens glaube ich, dass sie gut auf sich selbst aufpassen kann, und drittens hat sie Rannu, der ihr überallhin folgen wird. Und ich glaube sogar, dass er für diesen Job viel besser qualifiziert ist als ich.«
    Ich musste mir eingestehen, dass das gute Argumente waren, aber trotzdem.
    »Aber er hat mir ein paar kräftige Arschtritte verpasst«, musste ich einwenden.
    »Die könnte ich dir auch verpassen«, sagte Mudge.
    »Mir ist nicht entgangen, dass du bis zu meiner tödlichen Strahlenkrankheit gewartet hast, um mir das zu sagen. Außerdem will Rannu sie wahrscheinlich nur vögeln«, sagte ich, ohne es wirklich zu glauben.

    »Rannu hat Frau und Kinder.«
    Das hatte ich nicht gewusst. »Was nicht heißen muss, dass er Morag nicht vögeln will«, gab ich zu bedenken.
    »Du hast erlebt, wie treu er als Ehemann ist«, sagte Mudge.
    Da musste ich ihm recht geben. »Hätte er dann nicht befürchten müssen, dass Rollestons Leute seiner Familie etwas antun?«
    »Das haben sie versucht, aber sie ist ebenfalls eine Ex-Gurkha. Sie ist sofort in die Berge gegangen, wo es eine Gemeinschaft von Ex-Gurkhas gibt, die auf sie und ihre Kinder aufpassen. Der Clique ist klar, dass sie sich damit mehr Ärger eingehandelt hätte, als die Sache wert ist.«
    »Aber was zum Henker macht er dann hier?«, wollte ich wissen.
    »Ob du es glaubst oder nicht, Kumpel, aber jeder von uns hat etwas, das für ihn das Leben lebenswert macht, auch wenn wir keine Familie haben. Selbst ein bemitleidenswertes Arschloch wie du.«
    »Das ist mir klar. Das Einzige, was uns fehlt, ist die Verantwortung.«
    »Er glaubt, dass er diese Sache überleben wird«, sagte Mudge.
    »Wirklich?« Ich wusste, dass Mudge dasselbe gesagt hatte, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendwer außer Morag tatsächlich davon überzeugt war.
    »Er glaubt, dass dies die einzige Chance ist, seinen Kindern eine Zukunft zu geben. Wenn wir es nicht tun, würden wir damit nur das Unvermeidliche hinauszögern. Und der Wunsch, sich in Morags Nähe herumzutreiben, um sie zu vögeln, ist einzig und allein dein Wunsch. Sofern er nicht schon abgefault ist.«
    »Wenn das passiert, wirst du es mitkriegen. Dann stecke ich mir eine Railgun in den Mund«, sagte ich in scherzhaftem Tonfall.
    Mudge sah mich verdutzt an. »Als Schwanzersatz?«, fragte er.

    »Ich würde jetzt gern ein paar Drogen nehmen«, wechselte ich das Thema. »Welche zuerst?«
    Mudge blickte mit verwirrtem Gesichtsausdruck auf den Tisch.
    »Mudge?«, fragte ich vorsichtig.
    Dann grinste er wieder und zeigte auf die rosafarbenen Pillen. »Ich freue mich schon auf den Außenbordeinsatz. Die richtigen Drogen, und du wirst nur mit dir selbst und der absoluten Leere ein paar ausgesprochen schöne Stunden verleben. Du wirst wieder zu deiner Mitte zurückfinden. Dich daran erinnern, wie unbedeutend du selbst und deine gesamte beschissene Spezies sind.«
    »Ich bewundere deinen Optimismus«, sagte ich sarkastisch. »Ich habe Angst davor. Ich hasse Außenbordeinsätze. Beim Tauchgang vor Atlantis wäre ich fast durchgedreht.«
    »Die falschen Drogen, Mann«, sagte Mudge.
    »Das scheint deine Antwort auf jedes Problem zu sein. Was jetzt?«
    »Die zwei Pflaster links und rechts an den Hals.«
    »Damit willst du nur erreichen, dass ich wie ein Idiot aussehe, nicht wahr? Ich wette, dass sie überhaupt keinen Wirkstoff enthalten.« Trotzdem drückte ich die Pflaster an die Stellen, die er genannt hatte.
    »Slaughter und dann Sinnesentzug. Also wirklich!

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