Der Veteran: Roman
Sicherheitssperren überwunden und ist in ein paar massiv geschützte Datenbanken eingedrungen. Alle dürften versuchen, einer solchen Invasion auf die Spur zu kommen, die alles andere als subtil war.«
»Also haben sie uns aufgespürt.«
»Sie haben Dinas Emrys gefunden, aber jetzt existiert es nicht mehr. Ich habe es vernichtet, und sie werden sich noch eine Weile mit den Trümmern herumärgern. Ich glaube nicht, dass sie es zu mir oder Morag zurückverfolgen können, aber sicher bin ich mir nicht.«
»Kommt endlich!«, stieß Jess zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dann feuerte sie durch die Wand, während sie sich auf den dreckigen Teppich warf. Mir blieb kaum genügend Zeit, um den riesigen Schatten vor dem Fenster zu bemerken, als das rubinrote Licht in Hüfthöhe durch das Gebäude schnitt. Ich lag bereits am Boden, genauso wie der Heide und Morag, aber dann sah ich, wie Elspeths Oberkörper rauchte. Ich glaube, ihm wurde gar nicht mehr bewusst, was mit ihm geschah. Er fiel einfach auf die Knie, worauf der obere Teil seines Körpers nach vorn abknickte und er mit dem Gesicht voran auf dem Teppich aufschlug.
Der Heide griff sich Morag und rannte zur Tür. Die Wand
über dem Fenster sah aus, als würde sie systematisch abgetragen. Meine Akustikfilter reduzierten das anhaltende Rattern der mehrläufigen, schnell abgefeuerten Railgun auf ein erträgliches Maß. Das Fenster explodierte, und die Wand löste sich auf. Draußen erkannte ich die sieben Meter hohe Kampfmaschine in Gestalt eines mechanischen Läufers.
Jess machte sich gar nicht die Mühe, weitere Munition zu verschwenden, sondern rannte geduckt aus dem Gebäude. Ich folgte ihr, wobei ich über die Reste von Elspeth hinwegstieg. Das Überschallrattern kehrte zurück, und nun fielen Mauerbrocken und Erde auf mich. Mir wurde klar, dass die Kampfmaschine hoch zielte, um unsere Bewegungsfreiheit einzuschränken. Wenn man uns hätte töten wollen, wäre das gar nicht so schwierig gewesen. Das bedeutete, dass man tatsächlich hinter uns her war. Außerdem machte ich mir Sorgen, dass wir unter dem Dach mit dem Garten verschüttet werden könnten. Plötzlich war ich nicht mehr so begeistert von den landwirtschaftlichen Errungenschaften der Avenues-Gemeinschaft.
Auf dem Treppenabsatz im ersten Stock sah es nicht besser aus. Der Heide war weg. Ich wusste nicht, wohin er gegangen war, nur dass er Morag offenbar mitgenommen hatte. Doch mir blieb keine Zeit, gründlicher darüber nachzudenken, als das Haus von einer Explosion unter uns erschüttert wurde. Ich vermutete, dass man die Eingangstür aufgesprengt hatte. Ich hörte das Platschen, als die Fortunate Sons durchs Wasser wateten. Ich warf einen Blick über das Geländer und feuerte mit beiden Pistolen ins überflutete Erdgeschoss. Im nächsten Moment machte auch mein unabhängiger Schulterlaser mit. Die Smartgun-Links zeigten mir, wo Kugeln und Strahlen die gepanzerten Soldaten treffen würden. In die trübe Brühe des Humber mischte sich rotes Blut, wo meine Laser durch Panzerung und Fleisch drangen und dahinter das Wasser zum Kochen brachten.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass auch Jess von der Treppe
nach unten feuerte. Man musste den Fortunate Sons zugutehalten, dass sie nicht in Panik gerieten, obwohl sie einige ihrer Kameraden mit dem Gesicht nach unten im dreckigen Wasser zurücklassen mussten. Stattdessen gingen sie in die Knie oder in Deckung. Um mich herum explodierten Teile der Wände und der Treppe, als ich von akkuratem, vermutlich durch Smart-Links gesteuertem Feuer gezwungen wurde, mich zurückzuziehen.
Ich entfernte mich vom Rand des Treppenabsatzes. Löcher erschienen im Boden, als ich von unten unter Beschuss genommen wurde. Ich lud die Mastodon nach und feuerte durch den Boden zurück, während ich gleichzeitig rückwärts die Treppe hinaufstieg. Von der Hitze meiner Laser begann der Teppich zu schmoren. Schon wieder war die Mastodon leer. Ich duckte mich, warf die leeren Hülsen aus und lud mit einem Schnelllademagazin nach. Dann steckte ich beide Pistolen in die Holster. Von draußen hörte ich, wie das gemischte Feuer der Avenues-Bewohner heftiger wurde. Sie hatten es geschafft, einen Gegenangriff zu organisieren.
Jess wechselte das Magazin ihrer Kalaschnikow und feuerte durch den Boden. Das nutzte ich aus und sprintete die Treppe hinauf, um mich dann durch das Treppenhaus nach unten zu stürzen. Mein Schulterlaser zielte und feuerte unabhängig, während ich die vier
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