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Der viel zu schoene Traum

Der viel zu schoene Traum

Titel: Der viel zu schoene Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
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sein Leben auf einem Fundament aus Lügen gebaut gewesen war.
    Hawk griff sich ein Wirtschafsmagazin vom Tisch. In einer Mischung aus Ärger und Vorfreude erwartete er Ellas Rückkehr.
    Drei Stunden später fragte Ella: „Warum läuft der Fernseher so laut?” In Wirklichkeit wollte sie wissen, warum das Gerät überhaupt lief. Was war aus ihrem guten Einfluss auf die Kinder geworden, aus ihren Ideen für kreative Spiele statt stumpfsinniger Berieselung?
    Sie bekam keine Antwort. Sie schlich ins Wohnzimmer und sah die Kinder tief schlafend auf dem Sofa liegen. Auch Hawk schien vor den Zeichentrickfilmen eingenickt zu sein. Im bläulichen Licht des Fernsehers wirkte er wie ein geschlagener Krieger.
    Bei seinem Anblick zog sich ihr Herz zusammen. Sie wollte sein dunkles Haar berühren, dort, wo es sich im Nacken leicht lockte. Ob es wirklich so weich war, wie sie es in Erinnerung hatte? Sie musste an das Märchen von Dornröschen denken.
    Sollte sie den träumenden Prinzen, der im Augenblick etwas angeschlagen wirkte, mit einem Kuss wecken, die Rollen sozusagen vertauschen? Sie bebte innerlich bei der Vorstellung, es tatsächlich zu tun.
    Nun, vielleicht würde sie eine Geschichte daraus machen.
    Ella zog die Decke, die heruntergerutscht war, über Hawks Arme. Er trug T-Shirt und Jeans, was ihn unglaublich attraktiv machte. Seine Füße waren nackt, genau wie die Arme, die er über der Brust gefaltet hatte. Sie waren sehr muskulös, das Ergebnis regelmäßiger Trainingsstunden in seinem Fitnessstudio.
    Erst hatte sie es für reine Spielerei oder Angeberei gehalten, ihn dann aber ein paar Mal beim Training gesehen. Verglichen mit ihm war der picklige junge Mann, der in ihrem Zeichenkurs Modell stand, ziemlich lasch.
    Wie gern hätte sie Hawk in dieser Pose gezeichnet. Sein scharfkantiges Gesicht wirkte jetzt eine Spur weicher, aber der Bartschatten und das dunkle T-Shirt, das sich über seiner breiten Brust spannte, ließen ihn etwas verwegen aussehen. Sie seufzte verträumt. Er war so ziemlich das gelungenste Exemplar seines Geschlechts, das sie je aus der Nähe betrachtet hatte.
    Ihr schien es allerdings nicht ganz passend, ihm so lange beim Schlafen zuzusehen. Stattdessen sollte sie lieber seine Kinder ins Bett bringen und ihre gewagten Gedanken vergessen. Sie griff nach der Fernbedienung, als Hawk plötzlich seine Hand um ihren Arm schloss.
    Wie lange ist er schon wach? fragte sie sich und zuckte zusammen.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken”, sagte er sanft.
    Seine leise, tiefe Stimme, die durch den halbdunklen Räume klang, war genauso fesselnd wie seine Hand auf ihrem Arm.
    Einen Moment lang dachte Ella, Hawk würde sie zu sich hinabziehen und küssen - wie an jenem Abend, den sie nicht vergesser konnte.
    „Lass mich los”, flüsterte sie.
    Als er es wirklich tat, fühlte sie sich fast verlassen. Ihr Hers schlug heftig. Sie überspielte ihre Verlegenheit, indem sie die Fernbedienung hochhob und fragte: „Darf ich die Lautstärke ein bisschen reduzieren?”
    „Du kannst von mir aus ganz ausschalten.”
    Er sah sie herausfordernd an, als würde er nur darauf warten dass sie sich über den laufenden Fernseher beschwerte, den er als elektronischen Babysitter benutzt hatte.
    In Wirklichkeit hätte Hawk gern gewusst, warum Ella erst so spät kam, aber er fragte nicht. Was sie mit ihrem freien Abend anfing, ging ihn nichts an.
    „Wie war der Unterricht?” fragte er leichthin.
    Ein Leuchten ging über ihr Gesicht.
    „Es war wunderbar”, antwortete Ella und dachte an das Lob.
    das sie heute von ihrem Lehrer bekommen hatte - vor dem ganzen Kurs! In Kunstkursen wurde selten gelobt, wegen des Aberglaubens, dass es der Künstlerseele schaden könnte. Deshalb musste Mr. Jenkins sich schon sehr sicher sein, dass sie wirklich Talent hatte. Für Ella war das Kompliment wie Wasser auf trockene Erde. Sie war in ihrem Leben nicht oft gelobt worden, und jedes Wort der Anerkennung machte sie für gewöhnlich misstrauisch.
    Hawk hätte gern mehr gehört. Warum war es wunderbar gewesen? War sie in ihren Lehrer verliebt? Oder hatte ein Kommilitone ihr den Kopf verdreht? Oder war sie nur froh, einen Abend ohne ihn und die Kinder verbracht zu haben?
    Er fragte sich im Stillen, wann er das letzte Mal etwas wunderbar gefunden hatte. Sein Geschäft schien ihn zu kontrollieren, nicht umgekehrt, was nicht gerade wunderbar war. Außerdem war er seit einer Ewigkeit nicht mehr ausgegangen und hatte lange keinen Spaß mehr gehabt.
    Als

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