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Der vierte Mörder: Klemens Raupachs erster Fall (German Edition)

Der vierte Mörder: Klemens Raupachs erster Fall (German Edition)

Titel: Der vierte Mörder: Klemens Raupachs erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kastura
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ist das Neueste von unserer Seite.«
    Raupach dachte eine Weile über diesen Hinweis nach. »Kein Sex? Das ist ungewöhnlich.«
    »Land ist fixiert auf Marta Tobisch, eine Tote«, sagte Photini. »Warum sollte er mit Valerie Braq etwas anfangen?«
    »Vielleicht wollte sie es nicht«, warf Effie Bongartz ein. »Sie gewährte ihm Unterschlupf, ließ ihn sogar bei sich schlafen, damit es vor ihrer Tochter wie eine neue Liebschaft aussah. Mehr ließ sie nicht zu.«
    Raupach blieb skeptisch. »Mit Aalund im Sonnenstudio war es ähnlich. Es ist zynisch, das zu sagen, aber die Frau befand sich in Situationen, in denen sexuelle Kontakte wahrscheinlich sind. Dass es nicht dazu kam, finde ich zumindest erwähnenswert.«
    »Habt ihr schon Sheilas Bettlaken analysiert?«, fragte Photini. »Was hatte Land in ihrem Zimmer verloren?«
    Effie schüttelte den Kopf. »Es war nur ein Versteck für den Fall, dass die Polizei kam. Außerdem hat er an Sheilas Schreibtisch den Camcorder präpariert. Mehr ist da aber nicht.«
    »Und das Gift in der CD-Hülle?«, fragte Raupach.
    »Damit kam Land nicht in Berührung, nur Sheila. Immer vorausgesetzt, dass er keine Handschuhe benutzt hat.«
    »Vielleicht gibt es hier noch andere Verstecke?« Raupach sah sich zum wiederholten Mal in dem Zimmer um.
    »Wir haben alles auf den Kopf gestellt«, sagte Effie. »Keine losen Dielenbretter, keine Geheimfächer im Schreibtisch, das Ding ist von IKEA.« Sie lachte wieder. »Dieses Mädchen hat hier tödliches Gift aufbewahrt. Das reicht doch an Rätseln, oder?«
    Für eine junge Frau, die bekennende Christin war, wirkte Effie erstaunlich kaltschnäuzig. Das brachte der Beruf mit sich. Da waren sie wieder, die Risse, sagte sich Raupach. Besser, man fand sich damit ab.
    Photini öffnete den Kleiderschrank. »Seid ihr damit schon fertig?«
    »Ja. Ich habe alles wieder an Ort und Stelle gehängt. Das meiste ist frisch gewaschen. So einen pieksauberen Teenager-Schrank habe ich noch nie gesehen.«
    Es sah aus wie in einer Boutique. Sheilas Garderobe war so ordentlich gestapelt, als würde sie mit dem Maßband die Abstände kontrollieren. Photini zog ein paar Kleidungsstücke heraus, begutachtete sie und legte sie nacheinander auf das Bett. Als sie auf eine Netzstrumpfhose stieß, sagte sie: »Das trug sie auf der Eisbahn.«
    »Daran kannst du dich erinnern?«, fragte Raupach.
    »Sie hat hier jede Menge solcher Sachen, ziemlich aufreizend für ihr Alter.«
    Ein geblümtes Bustier landete auf dem Bett. »Würdest du so etwas tragen?« Photini schaute Effie fragend an. »Für diesen Kalender, zum Beispiel?« Die Gelegenheit für diese Bemerkung war zu verlockend. »Macht das Männer scharf?«
    Effie lief rot an. »Darum ging es doch gar nicht.«
    »Kein Gefühl von Doppelmoral?« Photini ließ nicht locker.
    »Das liegt ganz beim Betrachter.«
    »Ist das normal?«, fragte Raupach und nahm einen Stapel Slips aus dem Schrank. »Bei einer Dreizehnjährigen?« Er hielt einen Tanga hoch, ein Nichts aus Spitze mit hauchdünnen Bändchen daran. »Davon hat sie mindestens fünfzig, schaut euch das an.«
    »Die Mädchen werden immer selbstbewusster«, sagte Photini. »Was können sie schon tun, damit die Älteren sich noch aufregen und sie überhaupt zur Kenntnis nehmen? Es ist verdammt schwer geworden aufzufallen.«
    Raupach legte das bisschen Stoff auf seine Handfläche und vergrub die Nase darin.
    »Was tust du da?«, fragte Photini argwöhnisch.
    Raupach roch ausgiebig an dem Tanga, inhalierte ihn regelrecht. Dann verglich er ihn mit den anderen. Photini und Effie standen daneben und tauschten zweifelnde Blicke. Schließlich holte er sein Handy hervor und wählte Jakubs Nummer.
    »Diese Slips sind neu«, sagte er, während er auf die Verbindung wartete. Er deutete auf den Stapel, von dem er die Unterwäsche genommen hatte. »Fabrikneu. Schlechte Qualität, deswegen riechen sie so stark nach Chemikalien.«
    Jakub meldete sich.
    »Wir brauchen Sie hier«, sagte Raupach und schilderte seine Entdeckung. Dass Sheila unbenutzte, auffällig knappe Unterwäsche hortete.
    Photini und Effie knieten vor dem Kleiderschrank und schnupperten an einem Slip nach dem anderen. Sie befühlten den Stoff, als prüften sie ein Sonderangebot. »Hast du schon einen gefunden, der mal in der Wäsche war?«, fragte Effie.
    Photini verneinte. »Alle neu! Frisch aus dem Laden.«
    »Und was macht sie mit den gebrauchten?« Raupach sprach gleichzeitig in sein Handy. »Was soll das alles?« Er hörte

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