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Der Waechter

Der Waechter

Titel: Der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Snyder
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nahm das Etui. Schnell saugte sie die Energie wieder ein und alle atmeten tief durch.
    «Cool!» Arthur klatschte in seine Pranken.
    «Und jetzt muss ich es nur noch hinbekommen euch nicht alle umzubringen», sagte Jenny mit einem leichten Augenzwinkern.
    Sie hatte einen Plan. Wenn es ihr gelänge, nur einen bestimmten Körper oder einen Teil davon abzubremsen, könnte sie gezielter vorgehen und dabei Energie einsparen. Die Regenerationsphasen würden kürzer und sie wäre länger einsatzfähig.

    Gegen Abend ging es wie automatisch. Benedict stach mit dem Schwert in Jennys Richtung. Die warf gezielt mit den Händen ihre Anspannung nach vorn, sodass das Schwert stockte. Dann machte sie einen Schritt zur Seite und zog ihre Kompression wieder zurück. Das Schwert sauste dort, wo Jenny eben noch gestanden hatte, ins Leere. Jenny griff nach Benedicts Arm, in dessen Hand er das Schwert hielt, zog ihn mit einem energetisch unterstützten Ruck daran nach vorn und trat ihm mit dem linken Fuß in seine Kniekehle. Benedict drohte in die Knie zu gehen, stieß sich aber blitzschnell vom Boden ab, jagte ein Stück in die Luft und drehte dort einen Rückwärtssalto. Bevor er wieder auf dem Boden aufkam, stieß Jenny eine stärkere Kompression aus, sodass Benedict im Ganzen ausgebremst über dem Boden schwebte. Dann ging sie auf ihn zu, löste das Schwert aus seiner rechten Hand, nahm es in beide Hände und hob es senkrecht vor sich nach oben. Dann nahm sie ihre Anspannung zurück, sodass er mit einem r ums auf dem Boden aufkam. Nach einer Schrecksekunde zur Orientierung, mit verwundertem Blick in seine schwertlose Hand, begann Benedict wie ein lauernder Tiger Jenny zu umkreisen. Den Blick unablässig auf sein Schwert in ihrer Hand gerichtet. Schritt für Schritt drehte sie sich um ihre eigene Achse und fokussierte Benedicts Augenbewegungen. Als er zum Sprung ansetzte, um mit beiden Beinen voraus gegen sie zu springen, wusste Jenny bereits, was er vorhatte, bremste ihn aus und stellte sich mit dem Rücken zu seinem, dann gab sie ihn wieder frei. Benedict sprang ins Leere, suchend drehte er sich um.
    «Das ist Wahnsinn!», sagte er schließlich überwältigt.
    «Unglaublich!» Arthur pfiff durch die Lippen.
    «Das ist deine ganz spezielle Fähigkeit. Wir haben sie gefunden!» Samuel schwitzte vor Begeisterung. «Das ist das, worin du unschlagbar bist, Jenny.»
    Alle klatschten anerkennend.
    Konrad kam auf sie zu und drückte sie fest an sich. Seine hellen Augen funkelten. Jenny erschien es selbst wie ein Traum. Wenn sie diese Art von Kraft einsetzte, fühlte es sich vollkommen anders an, als wenn sie ihre Kampfbewegungen energetisch unterstützte. Es war wie eine Kraft, so stark, dass sie kaum aufzuhalten war. Ihre Kraft! Diese eine, die sie unverwechselbar spezialisierte. Eine, auf die jeder engagierte Animus hoffte. Jenny konnte ihren Kampfeseifer kaum mehr stoppen. Sie verweigerte zwischen den einzelnen Kampfeinheiten die Regeneration, um keine Zeit zu verlieren. Jede Sekunde war kostbar.
    Schien es für Jenny noch einfach, Benedict zu besiegen, stellte sich ein Kampf gegen Cynthia als wesentlich schwerer heraus. Benedict hatte noch den Nachteil des Unbekannten gehabt. Keiner ahnte bis dahin, wie Jenny ihre Fähigkeiten in der Praxis einsetzen konnte. Cynthia genoss den Vorteil, dass Jenny Schwierigkeiten hatte, gleichzeitig ihre Gedanken abzuschirmen, während sie ihre neue Kraft einsetzte. Zwar konnte Jenny Cynthia endlos in eine Pattsituation manövrieren, aber besiegen konnte sie sie nicht. Noch nicht. Nicht an diesem Tag.
    Arthur wurde seinem Ruf als Meister-Krieger gerecht. Er fand mit dem ersten Schlag heraus, dass er seine Energie schützend ausdehnen und komprimieren musste, um Jennys Anspannung zu mildern. Dafür hatten seine Gegenschläge zwar nicht die Gewalt, die sie hatten, wenn er seine ganze Energie für sie einsetzte, aber er konnte Jennys Kompressionsausstoß schwächen und ihr den einen oder anderen Schlag entgegensetzen. Sein blau-violettes Licht dehnte sich wie ein Heißluftballon aus und Jenny hatte Mühe ihre Augen zu manipulieren, damit sie das Licht nicht mehr so stark wahrnahm. Arthurs Augenbewegungen waren starr und trügerisch. Jenny konnte darin nichts ablesen. Am Ende hatte Arthur sie über die Schulter geworfen und kitzelte sie durch. Jenny bekam kaum Luft vor Lachen und an Gegenwehr war nicht mehr zu denken.
    «Hey, gegen deine Kitzeligkeit müssen wir dringend was unternehmen. Ich denke, das

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