Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Waechter

Der Waechter

Titel: Der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Snyder
Vom Netzwerk:
Mächtigen geschleudert. Während dieser durch die unerwartete Erschütterung abgelenkt ist, reagiert Arthur sofort und jagt machtvolle Energiespitzen auf ihn herab. Jenny erstarrt in Anbetracht der Wirkung ihres Gegenschlags. Sie muss gezielter vorgehen! Wenn sie es schafft, noch einmal so kraftvoll zu sein und das im Schild des Mächtigen, könnte sie Arthur einen durchschlagenden Vorteil verschaffen. Schnell eilt sie in den Lichtkörper des Mächtigen. Der spürt sie, so wie sie ihn spürt.
    «Du?», fragt er überrascht in ihre Richtung.
    Sie kann sein Gesicht nicht sehen. Aber er scheint sie zu kennen. Möglicherweise kann er ihr Fragment wahrnehmen. Jenny weiß, sie muss schnell sein, ehe er weiß, was sie weiß, und spürt, was sie vorhat. Arthur jagt mit den Beinen voran auf den Mächtigen herab. Jenny spannt ihren Energiekörper an, als würde sie sich auf Stecknadelkopfgröße komprimieren. Dann schreit sie innerlich ein kraftvolles «Nein!» Ihr Fragment platzt nahezu in alle Richtungen auf. Die Energiekuppel des Mächtigen bebt und reißt ihn von den Füßen. Arthur spritzt unkontrolliert zur Seite und droht auf den Boden aufzuschlagen, als er in letzter Sekunde seine Energie schützend zu einem Polster ausdehnen kann und weich landet. Wie ein Pfeil saust er wieder in die Lüfte, zieht einen Dolch aus seinem rechten Stiefel und jagt erneut auf den Mächtigen zu. Jenny sieht kaum mehr durch das Dickicht der Lichtschwaden hindurch. In ihrer Energiegestalt kann sie das visuelle Wahrnehmen der Lichtkörper nicht kontrollieren. Sie glaubt zu spüren, wie ihre Sinne schwinden. Obwohl sie körperlos ist, hat sie das Gefühl in Ohnmacht zu fallen. Vor ihr flackern farbige Schwaden auf, als hätten ihre Augen einen Wackelkontakt. Sie hat sich übernommen. Sie glaubt, ihre Energie erlöschen zu spüren. Von fern dringen Kampfgeräusche, das Knallen von Energiestößen und schmerzvolles Aufstöhnen an ihr Gehör.
    Arthur!
    Er ist chancenlos! Sie muss es zu Cynthia schaffen. Und sie hierher bringen. Es kommt Jenny wie eine Ewigkeit vor, bis sie sich neben Cynthias Bett im Haus des Bundes wiederfindet.
    «Cynthia“, sagt sie schwach.
    Es folgt eine Erschütterung, ähnlich der eines Mückenstichs, kaum stark genug um Cynthia aufzuwecken. Doch Cynthia regt sich. Ihr Schnarchen verstummt.
    «Cynthia!», versucht Jenny es noch einmal.
    Sie spürt die Vibration selbst kaum.
    Cynthia öffnet die Augen, lauscht einen Moment in den Raum. Dann setzt sie sich im Bett auf und knipst das Licht an.
    Cynthia!
    « Jenny!», platzt Cynthia heraus und sofort steht sie vor dem Bett. «Zeig dich!»
    Noch während sie es sagt, reißt sie eine Hose vom Hocker am Fußende des Bettes und springt hinein. Fast gleichzeitig folgt der Pullover. Noch einmal versucht Jenny, ihre Energie zu bündeln. Es gelingt ihr nicht. Sie braucht ihre letzte Kraft, um hier zu bleiben. Wenn sie jetzt aufgibt, wird sie wieder in ihrem Körper landen und keine Kraft mehr haben zurückzukehren. Dann ist Arthur verloren. Cynthia scheint Jennys Schwäche zu spüren. Panisch stürzt sie die Tür hinaus auf die Empore, mühsam gefolgt von Jennys Restenergie.
    «Konrad!», brüllt Cynthia und reißt die Tür zu Konrads Zimmer auf.
    Da steht er. Komplett angekleidet, er muss schon eher etwas bemerkt haben. Vielleicht mit Jennys Eintreffen in seiner näheren Umgebung. Seine lederne Schwerttasche hat er bereits um die Schultern geworfen. Benedicts Tür fliegt auf und er erscheint mit alarmiertem Energieschild auf der Empore. Mit beiden Händen legt er sich einen Gürtel um, der voll bestückt ist mit Messern, Dolchen und einer Art Meisel.
    «Was ist los?», kommt es fast gleichzeitig aus den beiden Männern.
    «Pst», antwortet Cynthia, senkt den Kopf und konzentriert sich auf Jennys Vibration.
    Arthur!
    Mehr schafft Jenny nicht mehr.
    Erschrocken blickt Cynthia auf. «Es ist was mit Arthur!», sagt sie. «Wo ist er, Jenny?» Wieder senkt sie den Kopf, schließt die Augen und Jenny spürt, wie Cynthia versucht mit ihrer Energie näher in ihre zu dringen. «Sie ist zu schwach. Gefährlich schwach. Wir verlieren sie!» Cynthias Stimme vibriert und zittert.
    «Jenny, das wird sich jetzt komisch anfühlen. Aber es ist unsere einzige Chance euch beiden zu helfen», flüstert Konrads Stimme beruhigend neben ihr.
    Ihr ist, als schaue er sie direkt an.
    Konrad!
    «Konrad!», ruft Benedict ihm warnend zu.
    Die Blicke der beiden Brüder treffen sich, haften kurz aneinander, dann

Weitere Kostenlose Bücher