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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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hat er auch die anderen drei rekrutiert.«
    » Wer sind sie?«
    » Der eine heißt Hamza Hamid. Er ist der Unberechenbarste und Gefährlichste von ihnen. Einundzwanzig Jahre alt, Palästinenser, wohnt seit seinem fünften Lebensjahr in Dänemark. Ist mehrfach wegen Diebstählen und Gewaltdelikten verurteilt worden. Hat sieben Monate in Herstedvester eingesessen.«
    » Und die anderen?«
    » Jamaal Hussein, ebenfalls einundzwanzig, hat sein ganzes Leben im Bregnehøjpark gewohnt. Ein Kindheitsfreund von Hamza, mit dem er auch in eine Klasse ging. Im Gegensatz zu Hamza hat er die Schule abgeschlossen und sich auf der Technischen Hochschule weitergebildet. Ist dort allerdings nach einem Jahr wieder abgegangen. Interessiert sich anscheinend sehr für Computer – leider.« Er hob die Brauen.
    Katrine verzog keine Miene. » Wer ist der Letzte?«
    » Mustafa Rabi. Das jüngste Mitglied der Gruppe. Ist vor einem halben Jahr von seinen Eltern angezeigt worden.«
    » Warum?«
    » Weil die Eltern moderate Muslime sind, die über seine Entwicklung besorgt waren. Er war von der Schule abgegangen und hatte immer mehr Zeit in der Moschee verbracht. Plötzlich trug er ständig einen Qamis und warf seinen Eltern vor, nicht muslimisch genug zu sein. Als sie islamistische Flugblätter in seinem Zimmer fanden, haben sie die Polizei verständigt.«
    Katrine zuckte die Schultern. » Haben Sie mit ihm geredet?«
    » Ja, einer unserer Kollegen hat das getan. Hat offenbar keine große Wirkung gezeigt.«
    » Und Sie glauben, dass diese vier Männer hinter dem Sprengstoffanschlag am Kongens Nytorv stecken?«
    Storm nickte. » Vieles deutet darauf hin. Doch nicht nur das. Wir vermuten, dass sie einen weiteren Anschlag planen.«
    » Gibt es für all das irgendwelche Beweise?«
    Er schüttelte den Kopf. » Nein, uns fehlt sozusagen der letzte Mosaikstein. Darum brauchen wir Ihre Hilfe.«
    Katrine rieb sich die Schläfen. » Sie wissen, was für mich auf dem Spiel steht, wenn die Sache auffliegt.«
    » Das wird nicht passieren.«
    Sie schaute ihn skeptisch an und fuhr fort: » Wenn wir ihnen nichts nachweisen können und herauskommt, dass ich ihnen nachspioniert habe, dann kann ich nicht länger in meiner Wohnung bleiben. Dann muss ich den Ort meiner Kindheit verlassen, wo ich meine Freunde und meine Familie habe. Dieser Preis ist zu hoch, wenn es darum geht, ein paar Sündenböcke zu finden, bloß damit die Polizeibonzen wieder ruhig schlafen können. Ich weiß, wie so was läuft.«
    Storm setzte sich neben sie auf den Tisch. » Ich habe mich in den letzten sechs Jahren mit Terrorabwehr beschäftigt und leite seit drei Jahren eine eigene Abteilung. Nie zuvor war ich mir so sicher, dass wir hinter den richtigen Leuten her sind. Darum will ich auch, dass wir so professionell wie nur irgend möglich vorgehen. Doch Sie wissen ebenso gut wie ich, dass wir dazu handfeste Beweise brauchen. Ich könnte Faris morgen abschieben lassen, aber ich will das Problem nicht exportieren. Ich will sie für das zur Verantwortung ziehen, was sie bereits getan haben. Ich will sie hinter Schloss und Riegel bringen, damit sie nie wieder etwas Ähnliches tun können.«
    Sie wandte den Kopf und sah ihn an. Er machte einen zuverlässigen Eindruck, und sie mochte sein Engagement. Es erinnerte sie an ihre eigene Einstellung, wenngleich sie nicht im Geringsten daran zweifelte, dass Nikolaj Storm ein Mann war, der sich stets im Rahmen der Gesetze bewegte.
    » Sehr verständlich«, entgegnete sie. » Aber wie stellen Sie sich die Observierung vor? Mit Personenüberwachung habe ich überhaupt keine Erfahrung.«
    » Ich habe mir jedenfalls nicht vorgestellt, dass sie sich hinter dem nächsten Busch verstecken sollen.« Er lächelte vorsichtig. » Ich habe da eher an etwas anderes gedacht.«
    » Und an was?«
    » Wir haben ein paarmal versucht, in Farouks Reihenhaus einzudringen, um die Abhöranlage zu installieren. Das Problem ist, dass sich ganz in der Nähe ein Haschclub befindet, vor dem ständig ein paar Späher rumhängen, denen wir längst aufgefallen sind. Wahrscheinlich denken sie, wir sind von der Drogenfahndung und haben es auf sie abgesehen, was im Grunde noch unser Glück ist. Aber bei Farouk kommen wir einfach nicht unbemerkt rein.«
    » Und wenn Sie erst mal den Haschclub dichtmachen?«
    » Ich will nicht, dass Farouk irgendeinen Verdacht schöpft. Der fühlt sich sowieso schon verfolgt und wird unheimlich nervös, wenn er einen Polizeiwagen in seiner Nähe

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