Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon

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auf den Pfad gehen, ihm um die Uferbiegung folgen und geradewegs zurück zum Lager wandern müssen.
    Nick, der immer noch voranging, verschwand hinter der Kuppe des Felsens. Julie folgte ihm. Rose wartete auf Benny und Heather, ehe sie hinabstieg.
    Benny sah sich um. Hinter ihm war nichts. Er ließ Heather vorgehen. Als er hinunterklettern wollte, sprang Nick auf der anderen Seite plötzlich zurück und hielt Julie mit ausgestrecktem Arm auf. Mit einem Aufschrei wirbelte Rose herum und begann, den Felsen wieder hinaufzuklettern. » Sie sind es!«, kreischte sie. »Doreen und Audrey!«
    Heather drehte sich um. In ihrem Gesicht sah Benny das blanke Entsetzen. Sie stürzte ihm entgegen, und er nahm ihren Arm und zog sie zu sich herauf.
    Julie drückte eine Hand auf ihr rasendes Herz. »Mein Gott, ihr habt uns zu Tode erschreckt.«
    »Wir waren … äh … selber ein bisschen nervös«, sagte die vollbusige junge Frau in dem Sweatshirt.
    »Wir haben euch kommen gehört«, meinte die mit dem Cowboyhut. Sie hatte eine raue, selbstsichere Stimme. Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie an ihrer Zigarette zog. »Gehört ihr zu dem Lagerfeuer?«
    »Ja«, sagte Nick. Er drehte sich um und rief die Zwillinge und Benny. »Es ist alles in Ordnung! Kommt runter.«
    »Wir wussten nicht, dass noch jemand hier ist«, sagte Julie. »Zeltet ihr hier?«
    »Ein Stück weiter hinten zwischen den Bäumen«, antwortete die mit dem Hut.
    »Habt ihr kein Feuer?«, fragte Nick,
    »Ich wollte eins«, sagte die andere.
    »Wenn man ein Feuer hat, wird einem hinterher nur noch kälter. Und man sieht schlechter im Dunkeln. Außerdem bemerkt einen jeder aus zehn Kilometern Entfernung. Das ist nicht gerade gesund für drei Mädchen, die alleine campen.«
    »Ihr seid zu dritt?«, fragte Nick.
    »Barb ist bei den Zelten.«
    »Dann seid ihr anscheinend nicht Doreen und Audrey«, sagte Julie.
    »Wer?«
    »Wohl nicht.« Julie hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. Benny kam mit den Zwillingen langsam näher. »Das sind nicht Doreen und Audrey«, sagte sie.
    Das Mädchen mit dem Cowboyhut schnippte Asche von ihrer Zigarette. »Diese beiden, Doreen und Audrey, sucht ihr die oder was?«
    Julie erklärte es ihr, indem sie kurz von Karens Geschichte erzählte und sagte, dass sie diese als Ausrede benutzt hatten, um den See zu erkunden.
    »So eine Art Jagd nach dem Phantom«, meinte die mit dem Hut.
    »Eher eine Geisterjagd«, sagte die andere.
    »Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir die Geister für euch aufscheuchen können.«
    »Ich hätte sowieso beinah geschrien. Ich bin noch ziemlich schreckhaft wegen der Irren.«
    »Was meinst du?«, fragte Nick.
    Das Mädchen verschränkte die Arme vor dem Sweatshirt und sah zu ihrer Freundin. »Wir sollten sie lieber warnen.«
    »Wohin wandert ihr von hier aus?«
    »Zu den Triangle Lakes«, sagte Nick.
    »Dann kommt ihr morgen über den Carver Pass. Kennt ihr die Gegend?«
    »Nur von der Karte.«
    »Also, es gibt da zwei Seen auf der anderen Seite des Passes. Die Mesquites. Wir haben an einem davon mittags Pause gemacht, um was zu essen, und sind einer verrückten alten Schachtel begegnet.«
    »Einer echten Irren.«
    »Wir wollten im See schwimmen, da ist sie plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und hat irgendwas von Wasserschlangen fantasiert.«
    »Sie hat uns einen Mordsschrecken eingejagt.«
    »Dir vielleicht. Jedenfalls habe ich keine Wasserschlangen gesehen. Ich glaub, sie ist nur eine Verrückte, die uns loswerden wollte. An eurer Stelle würde ich mir wegen ihr keine großen Sorgen machen. Vielleicht ist sie mittlerweile auch schon verschwunden.«
    »Vielleicht auch nicht«, entgegnete ihre Freundin.
    »Falls ihr da anhaltet, solltet ihr euch nur nicht zu sehr wundern, wenn sie euch über den Weg läuft, das ist alles.«
    »Klingt, als sollte man da lieber nicht hin«, sagte Julie. Sie erinnerte sich, dass ihnen schon der Ranger von den Mesquites abgeraten hatte. Wusste er von der verrückten Frau? Ziemlich unwahrscheinlich.
    »Ich meine, wir wollen euch nicht beunruhigen«, sagte die mit dem Sweatshirt. »Sie hat ja nichts getan . Nur rumgeschrien. Aber sie war auf jeden Fall unheimlich. Sie hatte diesen Ausdruck in den Augen. Und sie war auch nicht angezogen wie ein Wanderer. Kaum zu glauben, aber sie hat tatsächlich ein Kleid getragen!«
    »So eine Art Kittel«, meinte die andere und drückte die Zigarette an der Sohle ihres Stiefels aus. »Ein verblichenes altes Ding.«
    »Und