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Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Ferry
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ungefähr achtzig Streitern, die hier zusammentrafen, vierzig gefallen waren, ohne diejenigen zu zählen, deren Leichen in der Ebene verstreut oder im dichten Wald verborgen lagen. Unter den Toten zählte man zwei Büffeljäger und sechs unter dem Befehl Rayon-Brûlants stehende Komantschen. Rayon-Brûlant selbst war schwer verwundet. Bois-Rosé und Pepe, die durch eine lange Erfahrung die Wunden von blanken Waffen und von Feuerwaffen zu verbinden gelernt hatten, waren zuerst um den jungen Krieger beschäftigt gewesen.
    Die Beerdigung der Toten, die man in eine nicht sehr tiefe, mit der Axt im morastigen Boden ausgehöhlte Gruft legte, und die Fortschaffung der Verwundeten in die Nähe des Büffelsees nahmen lange Stunden in Anspruch. Die Sonne hatte schon zwei Drittel ihres Laufs vollendet, als die tiefste Stille in der Lichtung auf das Getümmel des Kampfes und auf den Lärm bei den Vorbereitungen zum Begräbnis folgte.
    Das waren die verschiedenen Entwicklungspunkte des Tages, dem das Tal der Red Fork seine traurige Berühmtheit verdankt.
    Wir wollen keinen Versuch machen, das Glück Bois-Rosés zu beschreiben; nicht darum, weil wir zu denen gehörten, die behaupten, daß der Schmerz mehrere Saiten im menschlichen Herzen habe, während die Freude deren nur eine hat. Nach unserer Meinung hat Gott dem Menschen ein gleiches Verständnis für die Gefühle gegeben, die sich in sein Leben teilen; nur schwingen die ersteren geräuschvoller als die zweiten, gleichsam, um das Herz durch ein weiteres Ausströmen des Schmerzes, der es zerreißt, zu erleichtern. Das Glück ist schweigsamer als der Schmerz, und seine Schwingungen haben nicht nötig, sich außerhalb des Herzens, das sie mit süßen, geheimen Melodien erfüllen, zu verbreiten. Darum kann auch der Dichter und Erzähler bei der Entwicklung der menschlichen Leidenschaften die schmerzlichen Saiten viel leichter ertönen lassen.
    Wir gestehen ganz einfach, daß es über unsere Kräfte geht, das Glück zu schildern, das der Kanadier empfand, als sein junger Fabian nach so vielen überstandenen Gefahren wieder neben ihm saß, und wir überlassen es darum der Phantasie des Lesers, sich dieses Glück vorzustellen.
    Der junge Komantsche ruhte auf einem weichen Lager von Mänteln am Biberteich, und um ihn gruppierten sich unruhig und schweigend Bois-Rosé, Fabian, Pepe, Gayferos, Wilson, Sir Frederick und die drei Indianer, die allein noch von den zehn Kriegern, die der Häuptling mitgebracht hatte, übriggeblieben waren. Seinem Mut, seiner Geistesgegenwart verdankte der Waldläufer zum Teil die Befreiung Fabians; er allein hatte um den Preis seines Blutes die Tochter Don Agustins befreit; er war die Ursache des Todes der beiden Piraten gewesen, und zwar dadurch, daß er ihre Flucht verhinderte.
    Rayon-Brûlant lag jetzt auf seinem Schmerzensbett; Gesicht und Körper waren vom Kanadier gewaschen und die häßlichen, sonderbaren Malereien vertilgt worden. Er war ganz das, was die Natur aus ihm gemacht hatte: kräftig und schön. Ein trauriges Bild bot mitten in der schweigenden Lichtung dieser junge verwundete Krieger dar, von Männern umgeben, die während des Kampfes so energisch, nach dem Sieg so niedergeschlagen waren.
    Die Blicke des Kanadiers wandten sich mit lebhaftem Interesse von Fabian auf den Komantschen, während er seinem Adoptivsohn alles erzählte, was der Krieger für sie getan hatte, der unter ihren Augen fast sterbend dalag. Fabian brauchte nicht von allen Einzelheiten, die der Erzähler ihm berichtete, unterrichtet zu werden, um für Rayon-Brûlant unermeßliche Dankbarkeit zu fühlen. Er hatte gesehen, wie der Indianer die ohnmächtige Rosarita ihrem Vater wiedergab, und das war genug für ihn, um die lebhafteste Zuneigung für den jungen Komantschen zu empfinden.
    »Sein Zustand verschlimmert sich nicht, und das ist ein gutes Zeichen«, sagte Pepe, als der Kanadier eine gedrängte Erzählung aller Ereignisse vor dem Kampf an der Red Fork gegeben hatte. »Wenn nicht irgendein edler Teil verletzt ist und Gayferos einige Stengel des indianischen Krautes, das ihn selbst so rasch geheilt hat, finden kann, werden wir ihn nach drei Tagen in sein Dorf bringen können.«
    »Ich will im Augenblick danach suchen«, antwortete der skalpierte Gambusino und erhob sich, um sein Versprechen zu erfüllen; »wir haben noch beinahe zwei Stunden Tag.«
    Indessen schien Fabian von einem geheimen Gefühl der Mißstimmung ergriffen zu sein. Dem Kanadier, der allen seinen

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