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Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
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sehen wollen, und Fionas Tod war der letzte Beweis für ihn gewesen, wie bösartig Leon war.
    Auf einmal verstand sie auch die Bemerkung, die der Protektor Genevieve gegenüber gemacht hatte: »Er hatte seine Finger an ihr.« Die Vorstellung, das nun auch Evelyn Leon ausgeliefert war, hatte ihm regelrecht Schmerzen bereitet. Er hatte Leon immer schon das Schlimmste zugetraut, und damit hatte Leon gespielt.
    Gaia schauderte.
    »Es gibt so vieles, was ich gerne ungeschehen machen würde«, sagte Leon leise. »Ich habe immer noch das Gefühl, dass es meine Schuld ist, dass Fiona sich umgebracht hat. Vermutlich werde ich dieses Gefühl niemals los, aber wenigstens ist es mit der Zeit etwas weniger geworden. Ich weiß jetzt, dass ich alles probiert habe – ich war ja selbst nur ein Kind, und ein ziemlich selbstsüchtiges noch dazu. Ich hatte ja keine Ahnung, was sie tun würde.«
    »Du bist der netteste Mensch, den ich kenne.«
    Er lachte kurz auf. »Das würde ich jetzt nicht sagen.«
    »Zu mir schon.« Und das, erkannte sie, war der Kern dessen, was Leon ausmachte: Sie konnte ihm zwar blind vertrauen und sicher sein, dass er sie nie verraten würde. Aber sie konnte sich nicht darauf verlassen, wie er sich gegenüber demjenigen verhielt, der ihn verraten oder jemandem wehgetan hatte, der ihm teuer war.
    »Gaia, du darfst meinen Vater niemals unterschätzen. Er kennt keine Skrupel, und daran wird sich nie etwas ändern. Darüber musst du dir im Klaren sein. Das hier ist nicht mehr Sylum.«
    »Ich weiß«, sagte sie und fasste sich vorsichtig ans Ohr. »Aber ich muss auch an New Sylum denken. Wir können nicht einfach alles in die Luft jagen. Wir müssen Vertrauen schaffen und eine langfristige Allianz mit deinem Vater schmieden. Und das ist viel, viel schwieriger als alles andere.«
    »Du hörst mir nicht zu. Wir müssen in der Lage sein, einen Gegenangriff zu starten. Was, wenn er versucht, dich wieder festnehmen oder ermorden zu lassen? Damit musst du einfach rechnen – und es liegt in deiner Verantwortung, dich darauf vorzubereiten.«
    Er wird mich schon nicht ermorden lassen, dachte sie. Denn er will noch etwas von mir. Sie musste an Bruder Iris und sein Ferkel denken, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihr etwas entging, dass sie etwas Naheliegendes übersah.
    »Wie würdest du dich denn vorbereiten?«, fragte sie.
    »Ich würde mit einem Team in die Tunnel vordringen und die Strom- und die Wasserversorgung sabotieren.«
    »Sabotieren? Wie?«
    »Mit Sprengstoff und einem Zeitzünder.«
    »Und wie würdest du das anstellen?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich würde ein paar Freunde um einen Gefallen bitten.«
    Da begriff sie, dass er das alles bereits geplant hatte. »Du klingst ja wie ein Terrorist.«
    Er zögerte. »Nein. Es wäre nur eine Rückversicherung für den Fall, dass wir uns verteidigen müssen. All das würde erst mal niemanden in Gefahr bringen. Aber wir müssen vorbereitet sein – der Protektor würde keinen Moment damit zögern, uns etwas anzutun.«
    »So führen wir aber keine Verhandlungen.«
    »Du brauchst ja noch keinen Angriff zu befehlen, doch wir müssen wenigstens die Möglichkeit dazu haben. Der Protektor wird reagieren, wenn wir seine Ressourcen gefährden. Dasselbe hat er ja mit Wharfton gemacht, als er den Leuten das Wasser abstellte. Bitte sei jetzt nicht naiv. Bis du bereit bist Gewalt anzuwenden, wird es zu spät sein, wenn wir uns jetzt nicht vorbereiten.«
    »Du verstehst mich nicht. Denk daran – als du Evelyn scheinbar bedroht hast, ist dein Vater beinahe durchgedreht. Ich war dabei. Ihm zu drohen, macht alles nur noch schlimmer.«
    »Du solltest aber auch daran denken, dass meine Drohung dich befreit hat, oder nicht?«
    Da hatte er recht. Nachdenklich strich sich Gaia die Haare aus der Stirn. »Morgen«, beschloss sie. »Reden wir morgen darüber.«
    »Da könnte es aber schon zu spät sein.«
    »Es sind nur noch ein paar Stunden. Das macht doch keinen Unterschied.«
    »Ich gehe jetzt zu Peter und bespreche alles mit ihm.«
    »Bitte nicht. Bleib doch bitte einfach hier bei mir. Okay?«
    Sie drehte den Kopf in Richtung des Eingangs ihres Elternhauses und lauschte. Drinnen war alles ruhig, und die Fenster waren dunkel, bis auf den schwachen Schein der Glut im Kamin.
    Leon entspannte sich wieder und schaute etwas weniger ernst drein. »Immerhin gibst du mir diesmal keine Befehle.« Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss. »Wo hast du denn die Beeren her?«
    »Ich habe gar

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