Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
Vom Netzwerk:
meine Freunde würden das zumindest unterstützen. Angeblich wünschen sich auch ein paar der reicheren Familien eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems. Selbst Leute, die hinter dem Trägerinstitut stehen. Wir sind aber noch unschlüssig, ob wir ihnen trauen können.«
    »Vielleicht kann Leon euch helfen. Er kennt die reicheren Familien – schließlich ist er unter ihnen aufgewachsen. Hast du ihn schon darauf angesprochen?«
    »Wir hatten noch keine Gelegenheit.« Mace knetete den Teig noch ein paar Mal, dann legte er ihn beiseite und nahm sich den nächsten Klumpen.
    Da dämmerte es ihr. »Du traust ihm noch immer nicht, oder? Deshalb willst du auch nicht, dass ich ihm folge.«
    Mace rieb sich die Augenbraue mit dem Knöchel seines Daumens. »Wir haben uns um Angie gekümmert, als er uns darum bat.«
    »Das ist keine Antwort.«
    Er zuckte die Achseln. »Derek verbürgt sich für ihn, ich weiß. Und ich sehe ja, wie wichtig er dir ist. Ich nehme nicht an, dass etwas so Langweiliges wie meine Bedenken deinen Gefühlen für ihn im Weg stehen könnten?«
    »Wir sind verlobt«, sagte Gaia.
    Mace hörte zu kneten auf und warf ihr einen scharfen Blick zu. »Tatsächlich.«
    Gaia merkte, dass er nicht gerade begeistert war. Ein leichtes Brennen breitete sich in ihrem Magen aus, so als hätte er damit auch ihr das Vertrauen entzogen.
    »Sollte ich sonst noch etwas wissen? Kriegst du vielleicht ein Kind von ihm?«
    Autsch, dachte sie. »Nein. Nicht, dass es dich etwas anginge.«
    Pearl kam zurück, ein paar Kleider über dem Arm. »Ich habe noch einen roten Umhang gefunden«, setzte sie an, dann stutzte sie.
    »Gaia hat mir gerade erzählt, dass sie mit Leon Grey verlobt ist«, sagte Mace.
    Pearl runzelte die Stirn. »Bist du dir sicher, dass du das Richtige tust?«
    »Natürlich«, erwiderte sie knapp. »Und sein Name ist jetzt Leon Vlatir.«
    »Ich weiß, wer er ist.« Pearl hob abwehrend die Hand. »Ich frage ja nur, weil es eine große Entscheidung ist und du noch so jung bist.«
    Gaia sank der Mut. Sie hatte Mace und Pearl immer für eine Art Familie gehalten, aber offensichtlich waren sie das nicht. Oder schlimmer noch, vielleicht waren sie es ja doch – denn das war genau die Art von Ablehnung, die sie auch von ihren eigenen Eltern erwartet hätte.
    »Danke. Wisst ihr was? Ich gehe jetzt einfach.«
    »Blödsinn. Du hast uns einfach etwas überrumpelt.« Pearl rang sich ein Lächeln ab. »Natürlich wünschen wir dir alles Gute. Und jetzt ziehen wir dir was Neues an. Mace, dreh dich mal um. Hat er dir erzählt, dass Leon durch die Bibliothek in die Tunnel wollte?«
    »So weit waren wir noch nicht«, brummte Mace und wandte den Blick ab.
    »Es war wohl wichtiger, ob ich schon schwanger bin oder nicht.«
    »Mace!«, rief Pearl.
    »Sie ist’s nicht«, fügte er hinzu.
    »Na was für ein Glück«, murmelte Pearl. »Allein der Gedanke – du bist ja selbst noch fast ein Kind! So, jetzt zieh die nassen Sachen aus, bevor du dich erkältest.«
    Gaia zog die nassen Hosen und die Bluse aus und schlüpfte in den blauen Rock, den Pearl ihr reichte. Dann zog sie sich eine frische Bluse über. Die Sachen waren etwas zu groß, aber sie steckte die Bluse in den Rock und schlug den Bund einmal um, damit er besser saß. Ihre Knie waren wund vom Kriechen durch das Rohr. Sie betastete sie vorsichtig, dann ließ sie den Stoff darüberfallen.
    »Fertig«, sagte Pearl. »Du kannst dich wieder umdrehen.«
    Mace musterte Gaia und knetete weiter seinen Teig.
    »Am Bastionsplatz gibt es eine Bibliothek«, erläuterte Pearl. »Leon hat gesagt, dass im Keller ein Eingang in die Tunnel existiert. Ich hatte keine Ahnung davon, aber anscheinend gelangt man von dort unter dem Platz durch direkt zur Bastion.« Sie erklärte Gaia, wie sie zum Hintereingang der Bibliothek gelangte.
    »Wird man mich da denn reinlassen?«, fragte sie.
    »Das weiß ich nicht. Leon scheint den Bibliothekar zu kennen. Vielleicht glaubt er dir ja, dass ihr Freunde seid. Schauen wir mal, was wir noch an Kerzen haben. Und mit deinen Honigpilzen hast du mich auf etwas gebracht.«
    Pearl nahm eine Holzkiste aus einem Regal und wühlte darin herum. »Da haben wir’s ja.« Sie hielt etwas hoch, was wie ein breiter grauer Seifenriegel aussah. Dann trat sie damit zum Tisch und hielt es unter die Glühbirne, worauf es zu Gaias Überraschung in einem grünen Licht zu leuchten begann.
    »Oliver hat das in der Schule gemacht«, sagte Pearl. »Das ist Leuchtkreide. Von alleine

Weitere Kostenlose Bücher