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Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
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sie aufzupassen, bis er zurück ist.«
    Doch dazu war es offensichtlich nicht gekommen.
    »Und wo wollte er in die Tunnel?«
    »Komm jetzt nicht auf komische Gedanken«, sagte Mace. »Dort unten sind sogar schon Schmuggler ums Leben gekommen. Am besten wartest du auf ihn.«
    »Ist er vielleicht verhaftet worden?«
    »Nein. Bei der Bastion war heute zwar einiges los, aber von einer Verhaftung habe ich nichts gehört – und das hätte ich auf jeden Fall.«
    »Wie denn?«, forschte Gaia.
    Mace warf seiner Frau einen knappen Blick zu.
    »Wir haben inzwischen eine Art Netzwerk«, sagte Pearl. »Es ist kompliziert. Du solltest aber auf jeden Fall hier bei uns bleiben – da hat Mace völlig recht.«
    Da wurde sich Gaia des Verlusts ihrer Tasche bewusst und ließ den Blick durch den Raum wandern. »Ich werde ein paar Kerzen oder eine Lampe brauchen.«
    »Du wirst nirgendwohin gehen«, sagte Mace. »Du verläufst dich noch.«
    »Ich passe schon auf. Ich werde mir den Weg markieren.«
    Er schaute skeptischer denn je. »Und womit?«
    Mit ihrer Tasche hatte sie auch ihre leuchtenden Pilze eingebüßt. »Ihr habt nicht zufällig ein paar Honigpilze da?«
    Mace lachte. »Du machst wohl Scherze.«
    Pearl legte ihr die Hand auf die Schulter. »Erst mal ziehen wir dir was Trockenes an. Was sind das überhaupt für Hosen? Trägt man, da wo du herkommst, so was als Frau? Zumindest machen sie einen praktischen Eindruck.«
    Gaia fuhr sich nervös mit der Hand durchs nasse Haar. »Leon könnte da unten etwas passiert sein. Wenn ihr mir nicht helfen wollt, gehe ich einfach bei der Imkerei rein. Ich weiß, dass es da einen Eingang gibt.«
    Mace und Pearl tauschten einen Blick, dann räusperte sich Pearl. »Ich bringe dir ein paar trockene Sachen. Mace, mach es bitte nicht kompliziert.« Sie verließ die Küche.
    »Angie, du gehst zuück ins Bett«, sagte Mace.
    »Ich möchte aber bei Gaia bleiben«, sagte das Mädchen.
    »Ich komme wieder und hole dich, bevor ich nach draußen gehe«, versicherte ihr Gaia. »Du bist hier in Sicherheit. Nun geh schon.«
    Angie aber schüttelte stur den Kopf und setzte sich demonstrativ auf die unterste Treppenstufe.
    Gaia holte tief Luft, dann baute sie sich vor ihr auf. »Du weißt doch, dass ich die Matrarch bin, oder nicht?«
    Angie nickte vorsichtig.
    »Und du willst mir doch helfen?«, fuhr Gaia fort.
    Das Mädchen legte sich die Hand auf den Hals und nickte wieder.
    »Dann pass jetzt gut auf: Ich kann keine Leute gebrauchen, die nicht auf mich hören. Du wirst hierbleiben und tun, was Mace und Pearl sagen, wirst höflich sein und dich nützlich machen. Jetzt aber erst mal zurück ins Bett mit dir. Na los.« Sie zeigte die Treppe hoch.
    Angies Augen wurden feucht, ihr Kinn bebte, Gaia aber gab nicht nach. Schließlich sprang das Mädchen auf die Füße und rannte die Treppe hinauf. Eine Sekunde später schloss sich oben eine Tür.
    Mace spitzte die Lippen. »Wie ich gesagt habe: Du bist erwachsen geworden.«
    »Nicht dass es mir Spaß machen würde«, sagte Gaia. Angie war auch so schon verletzlich genug – doch sie konnte das Mädchen einfach nicht mitnehmen.
    Mace zog sich einen Klumpen Teig heran und begann, ihn zu kneten. »Du hast von Myrna Silks Blutbank gehört?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Einige der Eltern, deren Kinder an der Bluterkrankheit gestorben sind, haben sich organisiert. Wir stellen Schwester Silk zur Verfügung, was immer wir können, und ein paar wollen wenn möglich das ganze Gesundheitssystem reformieren. Wir sind noch nicht sehr weit damit, aber einmal im Monat treffen wir uns und reden.«
    Sie dachte an Derek und Ingrid mit ihrer Dokumentationsstelle für vorgebrachte Kinder und die vielen Freundschaften, die Kinder und Eltern darüber geschlossen hatten. Überall bildeten sich gerade neue Allianzen. »Da besteht aber keine Verbindung zu Derek, oder?«
    Mace studierte sie mit schlauem Blick. »Vielleicht schon. Es geht zwar um verschiedene Dinge, aber wir brauchen Freunde. Wir nutzen unsere Beziehungen.«
    »Weiß der Protektor davon?«
    »Nein. Und das ist auch besser so. Ich erzähle dir das nur, damit du weißt, dass wir vielleicht helfen können, wenn du etwas brauchst.«
    »Was wir in New Sylum vor allem brauchen, ist Wasser. Und nicht nur ein paar Fässer voll – wir brauchen eine richtige Leitung, oder besser noch, unser eigenes Bewäs serungssystem mit direkter Verbindung zum Geothermie kraftwerk.«
    »Das wird teuer«, sagte er. »Ich kann dir nichts versprechen, aber

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