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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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machen?«
    » Das Recht des Eroberers!«, antwortete er prompt.
    » Ganz genau. Und jetzt sind Mejana und ihr Volk dabei, euch zu erobern. Das gibt ihr das Recht, Gesetze zu machen. Vielleicht hält sie es ja für ein Schwerverbrechen, blaue Haare zu tragen. Dann wären alle Avatar Gesetzesbrecher. Hör auf damit, Rael! Ein solches Verhalten ist unter deiner Würde. Wut ist keine Grundlage, auf der man etwas aufbauen kann.«
    Rael holte tief Luft. » Was schlägst du vor?«
    » Ich biete dir die Chance zu überleben. Die Stämme werden sich nicht unter der Führung der Avatar versammeln. Sie würden lieber jeder für sich kämpfen und verlieren. Du musst nachgeben. Die Avatar bleiben die Speerspitze, doch andere werden mit ihren Händen den Schaft führen.«
    » Das hier sind unsere Städte und unser Land«, erwiderte Rael. Er klang ruhiger. » Was genau erwartest du?«
    » Es sind nicht länger eure Städte. Ihr werdet eure Macht jetzt an Mejana und mich übergeben. Du bleibst Questor General, bis der Krieg zu Ende ist.«
    » Habt Ihr das gehört?« Rael schnaubte verächtlich und drehte sich zu Niclin und Ro herum. » Könnt Ihr glauben, was Ihr da hört?« Er fuhr wieder zu Sofarita herum. » Wir sind Götter, Weib! Wir ergeben uns nicht irgendwelchen niederen Wesen, niemals!«
    » Ihr seid keine Götter, Rael. Ihr seid Menschen, die Macht besitzen. Aber lass uns einen Moment annehmen, du hättest Recht und deine Macht würde dich zu einem Gott machen. In diesem Fall wäre ich allerdings eine Göttin und unendlich mächtiger als du.«
    » Eine sterbende Göttin!«, fuhr Rael sie an. » Oder glaubst du, ich wüsste nicht, was es bedeutet, kristallgebunden zu sein? Es ist bereits geschehen, zwei Mal. Du hast vielleicht noch ein paar Jahre, in denen du große Macht besitzt, bis du dann schließlich nur noch ein Block aus Kristall bist.«
    » Diesmal hast du absolut Recht«, sagte sie ohne eine Spur von Ärger. » Ich hoffe, es hat dir Vergnügen bereitet, mir das sagen zu können.«
    Sämtlicher Ärger wich von Rael. » Ja, hat es«, gab er zu. » Aber es beschämt mich.«
    » Die Wahrheit ist manchmal schmerzhaft, Rael«, erwiderte sie. » Aber du solltest eines wissen: Ich hätte mich auch anders entscheiden können, egoistischer, wie Almeia es getan hat, die Göttin der Almecs. Sie wird täglich mit Blut genährt. Deshalb überlebt sie, und ihre Macht ist in der Tat sehr groß. Ich will jedoch nicht von dem Blut anderer leben. Doch das ist hier und heute nicht das, worauf es ankommt. Was ich über die Avatar sagte, wird eintreten, ganz gleich welchen Pfad du jetzt einschlägst. Ihr seid die Überreste einer sterbenden Rasse. Eure Vorherrschaft beruht ausschließlich auf den Kristallen und den Energietruhen, die Questor Ro aufgeladen hat. Ihr seid kläglich wenige, und das Volk, das ihr beherrscht, ist euch tausend zu eins überlegen. Selbst ohne die Almecs wäre die Macht in ein paar Jahren in andere Hände übergegangen. Das ist unausweichlich. Aber ich sage, wenn es heute geschieht, habt ihr eine Chance, die Almecs zu besiegen.« Sie spreizte die Hände. » Oder aber du entscheidest dich, die Stämme und die Vagaren mit dem Untergang deines Volks in den Tod zu reißen und die Überlebenden den Händen und der Willkür eines schrecklichen Feindes zu überlassen.«
    Rael blickte Questor Niclin an. » Habt Ihr dem etwas hinzuzufügen, Cousin?«, erkundigte er sich.
    Niclin schüttelte den Kopf. Raels Blick glitt zu Ro. » Was ist mit Euch, Questor?«
    Der kleine Mann zupfte an seinem blauen, gegabelten Bart. » Was sie sagt, ist die Wahrheit. Unsere Zeit ist beinahe abgelaufen. Wir können nicht alleine gegen die Almecs bestehen und hätten wohl auch einen ernsthaften Aufstand der Vagaren nicht mehr niederschlagen können. Die einzige Frage, die wirklich noch zu klären ist, lautet, wie diese Machtübergabe zu organisieren ist.«
    Mejana stand auf. » Darf ich sprechen?« Sie wandte sich an Sofarita.
    Die nickte, und Mejana drehte sich zu Rael herum. » Vor ein paar Stunden wurde ich niedergestochen und lag im Sterben«, erklärte sie. » Der Täter war ein Agent von Ammon, der verhindern wollte, dass ich Sofarita traf. Sie kam dennoch in mein Haus und heilte mich. Dem Tod so knapp entkommen zu sein hat mich dazu gebracht, viele Dinge anders zu betrachten. Ich wurde, das stimmt, vom Hass auf euch Avatar beinahe verzehrt, und ich verachte euch immer noch. Ihr konntet eure blutsaugende Existenz nur dadurch

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