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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Option steht nicht mehr zur Verfügung.«
    » Ich war bereits im Kristallsarg, Avatar!«, fuhr Boru hoch. » Du hast mir dreißig Jahre genommen.«
    Rael lächelte humorlos. » Wenn du tust, worum man dich ersucht, bekommst du sie zurück.«
    » Lieber verrecke ich in den sieben Höllen, bevor ich dir diene.« Die wütenden Worte ihres Vaters verängstigten Shori, und sie begann zu weinen.
    » Ich will gehen! Ich will gehen!« Boru umarmte sie und küsste sie auf den Scheitel.
    » Schon gut. Wir haben nur eine kleine Meinungsverschiedenheit«, versuchte Boru sie zu beruhigen. » Es ist nicht weiter wichtig.« Sie hörte auf zu weinen, und Boru richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Avatar. » Ich höre«, sagte er.
    » Ammons Hauptstadt wird zurzeit belagert. Es hat ein Krieg begonnen, an dessen Ende wir alle Sklaven sein könnten. Ich habe Boten zu Ammon geschickt und ihm Hilfe angeboten. Ich will, dass du zu ihm gehst und ihn dazu bringst, seine Krieger nach Egaru zu schaffen. Diese Stadt ist das natürliche Zentrum für eine wirksame Verteidigung.«
    » Und dafür gibst du mir meine Jugend zurück?«
    » Ja.«
    Boru wandte sich an Mejana, die jetzt neben einem Kaufmann der Vagaren saß. » Wieso lebst du noch, Weib?«, fragte er sie. » Ich weiß, dass mein Hieb sehr gut gezielt war.«
    » Ich wurde geheilt, du heimtückischer Hund«, gab sie eisig zurück. » Wirst du also tun, was der Questor General verlangt, oder soll man dir den Kopf abschlagen?«
    Boru grinste. » Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, Mejana, aber ich bin froh, dass du am Leben bist. Und es ist faszinierend zu sehen, wie ihr alle mit dem Feind zusammensitzt. Wahrscheinlich ist letzten Endes das ganze Leben ein Kompromiss.« Er fuhr zu Rael herum. » Also gut, ich werde versuchen, Ammon zu finden. Aber ich sage dir, ich bin dein Feind, und das werde ich bleiben, solange Blut in meinen Adern fließt.«
    » Eine Drohung, die mir zweifellos schlaflose Nächte bereiten wird«, erwiderte Rael gleichgültig und wandte sich ab. » Dein Karren wird gerade hergebracht. Du kannst deine Tochter bei Mistress Mejana lassen.«
    » Was? Nein! Shori kommt mit mir!«
    Rael fuhr herum und trat dicht vor den Händler. » Sie ist hier sicherer als auf einem Schlachtfeld, Boru. Wenn es dir allerdings lieber ist, kann ich euch beide auch töten lassen und mir einen anderen Boten suchen. Entscheide dich, und zwar schnell.«
    Boru war geschlagen, und er wusste es. Er trug das Kind zu Mejana. » Sie ist das Einzige auf dieser Welt, das ich noch liebe«, erklärte er.
    Mejanas Miene wurde weicher. » Ihr wird nichts zustoßen, ganz gleich, was geschieht. Das verspreche ich dir.«

Kapitel 21

    Anwar beobachtete, wie die Feuerbälle auf die Hauptstadt herabregneten, und drehte sich dann zu seinem jungen König um. » Wir müssen gehen, Euer Hoheit. Die königliche Leibwache wird sie nicht aufhalten können.«
    Der König war in ein prachtvolles Gewand aus strahlend blauem Satin gekleidet, das mit Gold gesäumt war. Jetzt fuhr er zu seinem Ratgeber herum. » Wo ist meine neue Armee, Anwar? Wo sind meine Soldaten?«
    » Sie werden gerade in den Hügeln im Norden ausgebildet, Hoheit. Aber ich fürchte, dass selbst sie gegen diese… Wilden nichts ausrichten können.«
    Ein Feuerball traf eine Seite des Palastes. Ein großer Abschnitt des bemalten Putzes fiel von der Decke des königlichen Schlafgemachs. Staub erfüllte die Luft. » Ich glaube, jetzt wäre der richtige Moment für die Flucht, Hoheit.«
    Ammon trat ans Fenster und blickte Böses sinnend auf die goldenen Schiffe. Drei von ihnen hatten sich dem Ufer genähert. Kupferhäutige Krieger in goldenen Rüstungen strömten über die Laufplanken auf die Mole. Fünfzig Krieger der Königstreuen griffen sie an. Die feindlichen Soldaten waren mit Stöcken bewaffnet. Sie hielten sie an ihre Schultern, dann spuckten sie Feuer und Rauch. Die erste Reihe der Königstreuen wurde niedergemäht. Der Rest flüchtete.
    Mittlerweile waren Hunderte der feindlichen Soldaten auf der Mole. Ammon fuhr vom Fenster zurück.
    » Wohin soll ich mich wenden, mein Freund?«
    » Ich würde vorschlagen, in die dem Feind entgegengesetzte Richtung, Hoheit. Und wir sollten uns beeilen!«
    Anwar führte den König in den rückwärtigen Teil des Palastes, eine schmale Treppe hinauf und durch den Dienstboteneingang ins Freie. Ein junger Sklave kauerte unter einem Küchenfenster. Anwar rief ihn zu sich. » Komm her, Junge! Sofort!« Der

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