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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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zumindest noch nicht. Er wird nach einer Möglichkeit suchen, die Verbindung zu lösen. Wenn sie sich als unzerstörbar erweist, wird er einen Weg finden, sie zu seinem Vorteil zu nutzen. Da die Nachfolge jetzt auf der Tagesordnung steht, gerät er langsam in Verzweiflung.«
    » Wussten die Quartoren, dass er es darauf abgesehen hatte?«
    » Natürlich. Du hättest es auch gewusst, wenn du bereit gewesen wärst, dich mit ihnen zu treffen. Du hast beschlossen, dass du nichts mit ihnen zu tun haben willst, und sie haben diese Entscheidung respektiert. Bis heute.«
    » Als ich das letzte Mal mit den Quartoren zusammengearbeitet habe, haben sie versucht, mich im Herz der Magie einzuschließen. Für immer.« Ich wäre zwar nicht gestorben, aber ich hätte auch kein nennenswertes Leben mehr geführt. » Tut mir leid, wenn ich da keine Lust auf ein Kaffeekränzchen mit ihnen hatte.«
    Ich hatte den Kontakt zu den Quartoren abgebrochen, nachdem mir klar geworden war, dass sie kein Interesse daran hatten, die Magie, geschweige denn mich, zu beschützen, sondern nur ihre eigene Position sichern wollten. Anders als die Seraphim waren sie nicht böse, aber sie waren willens, mich zu opfern, um den Status quo zu bewahren, und ich wollte nichts mit ihnen zu tun haben.
    Dann wurde mir erst so recht bewusst, was Niobe gesagt hatte. Es war nicht direkt ein Verrat– sie hatte schließlich nie so getan, als stünde sie auf meiner Seite–, aber ich war überrascht und verärgert, dass ich nicht schon früher darauf gekommen war.
    » Du hast ihnen Bericht erstattet. Deshalb bist du hier, nicht wahr? Um mich auszuspionieren?«
    » Ich bin infolge des Bundes, den du geschmiedet hast, hier. Ich bin damit beauftragt, mich um Constance zu kümmern, bis sie vollständig auf ihr Leben mit den Bögen vorbereitet ist und ihre Begabungen kontrollieren kann. Aber angesichts deiner Bedeutung für unsere Welt erschien es uns nur vernünftig, dich ebenfalls im Auge zu behalten.«
    » Ich brauche kein Kindermädchen«, sagte Constance und lehnte sich lässig auf dem Stuhl zurück. Ich hatte fast vergessen, dass sie da war.
    Niobe ignorierte sie. » Du bist das Gefäß. Du bist an den Erben gebunden. Ganz gleich, was für Schwierigkeiten du mit Luc hast, du hättest wissen sollen, dass er dich nicht schutzlos zurücklassen würde.«
    » Ich will seinen Schutz nicht.« Ich war es leid, Luc zu meiner Rettung herbeieilen zu sehen und ihn zu brauchen, um mich im Irrgarten der Bogengesellschaft zurechtzufinden. Hatte er mich deshalb gestern besucht? War seine Besorgnis über die Rückkehr meines Vaters nur gespielt gewesen? Ich wollte glauben, dass dem nicht so war– dass er dieses eine Mal aufrichtig gewesen war und ich noch ein kleines Weilchen länger frei sein würde.
    Aber ich kannte Luc. Sobald er von dem heutigen Angriff erfuhr, würde es mit meiner Freiheit vorbei sein. » Wir müssen ihm nicht unbedingt von Anton erzählen«, sagte ich und verabscheute den flehentlichen Unterton, der sich in meine Stimme schlich. » Nicht sofort.«
    » Er weiß es schon.«
    Ich biss mir auf die Lippen und wurde plötzlich nervös. Ich hatte keine ausreichenden Abwehrkräfte gegen Luc– gegen seinen Charme und die Herausforderungen, vor die er mich stellte. Er hatte mir nie wehgetan, aber in meinem tiefsten Innern wusste ich, dass von ihm eine andere Art von Gefahr ausging.
    Es klingelte zur nächsten Stunde, und Constance stand auf. » Ich schreibe jetzt eine Mathearbeit. Kann ich gehen?«
    » Ja, für den Augenblick.« Niobe machte eine Handbewegung zur Tür hinüber, und das Schloss drehte sich mit einem dumpfen Knacken.
    Nachdem Constance gegangen war, sank ich auf meinem Stuhl zusammen. Der rapide abkühlende Tee schmeckte auf meiner Zunge bitter, und ich schnitt eine Grimasse. » Ich hätte nie gedacht, dass sie in der Schule über mich herfallen würden. Hier soll ich doch in Sicherheit sein. Weit weg von alledem.«
    Niobe schüttelte den Kopf. » So war es schon immer mit dir: Du hast dich an die Bögen gebunden, bestehst aber darauf, zugleich dein Flachenleben weiterzuführen. Solange du das tust, bist du in keiner von beiden Welten sicher. Du wirst dich entscheiden müssen.«
    Ich rieb mir die Schläfen, konnte aber die aufkeimenden Kopfschmerzen nicht verscheuchen. » Luc hat mir das einmal gesagt. Frag ihn, was für ein Ende das genommen hat!«
    » Was bringt dich auf den Gedanken, dass das hier das Ende ist?«, erwiderte sie.

Kapitel 5
    » Du darfst

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