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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wettbewerb. Bodine ist neu.« Er drehte sich zu ihr, so daß sowohl seine Augen als auch der Klang seiner Stimme seine Gedanken verrieten. »Zu neu.«
    »Ich brauche die Hilfe. Wenn er es sein sollte, der hinter den ganzen Vorfällen steckt, dann kann ich ihn hier wenigstens ein bißchen unter Kontrolle halten.« Willa seufzte leise. Eigentlich hätten sie sich jetzt über das Wetter oder über kalbende Kühe unterhalten sollen anstatt über Mord. »Wir haben acht Kälber verloren, Ben. Ich bin nicht gewillt, auch nur noch ein einziges weiteres Tier zu opfern.«
    »Will.« Er legte ihr eine Hand auf den Arm, ehe sie sich abwenden und zum Stall zurückgehen konnte. »Was kann ich denn tun, um dir zu helfen?«
    »Nichts.« Da sie den scharfen Tonfall sofort bedauerte, schob sie die Hände in die Hosentaschen und sprach etwas freundlicher weiter. »In diesem Fall kann niemand konkret helfen. Wir müssen allein damit fertig werden, und während
der letzten Tage war zum Glück alles ruhig. Vielleicht ist er mit uns fertig und zieht weiter.«
    Sie glaubte zwar selbst nicht daran, aber es half ihr, wenn sie sich dieser Täuschung hingab.
    »Wie verkraften denn deine Schwestern die ganze Aufregung?«
    »Besser als ich erwartet habe.« Ihr Gesicht entspannte sich ein wenig, und sie lächelte leicht. »Tess hat mitgeholfen, die Kälber auf die Welt zu holen. Zuerst gab es ein großes Gekreische, aber dann hat sie sich ganz tapfer geschlagen.«
    »Der Anblick muß Gold wert gewesen sein.«
    Für einen Augenblick verwandelte sich das Lächeln in ein breites Lachen. »Das kann man wohl sagen. Besonders als ihr die Jeans hinten aufgeplatzt sind.«
    »Ehrlich? Hast du wenigstens ein Foto davon gemacht?«
    »Ich wünschte, ich hätte eine Kamera dabeigehabt. Sie hat geschimpft wie ein Rohrspatz, und die Männer – nun, man könnte guten Gewissens behaupten, daß sie jede Sekunde genossen haben. Wir haben ihr dann ein Paar von Woods Cordhosen besorgt.« Willa schaute auf, als Tess auf sie zukam, in besagten Cordhosen, einem geborgten Hut und einem abgelegten Mantel von Adam. »Sie stehen ihr wenigstens ein bißchen besser als diese knallengen Jeans, in denen sie sonst immer herumläuft.«
    »Ansichtssache«, erwiderte Ben.
    »Morgen, Rancher McKinnon.«
    »Morgen, Rancher Mercy.«
    Tess strahlte ihn an und gab ihrem Hut einen Schubs, so daß er noch verwegener auf ihrem Kopf saß. »Lily kocht gerade ein paar Liter Kaffee«, informierte sie Willa. »Danach kommt sie raus und hilft mit, Nadeln in Rinderhinterteile zu pieksen.«
    »Hast du die Absicht, heute wieder beim Kalben zu helfen?«
    Tess musterte erst Ben, dann Willa. Aus deren Gesichtsausdruck schloß sie, daß ihr Ruf ihr vorausgeeilt war. »Ich dachte mir, es könnte ja nichts schaden, noch einen Tag mit
anzufassen, da ich das Wochenende in Big Sky verbringen werde.«
    Willas Grinsen hörte schlagartig auf. »Wovon, zum Teufel, redest du eigentlich?«
    »Von unserer kleinen Wette.« Hab’ ich dich, dachte Tess und setzte ein süßes Lächeln auf. »Ich habe zwei Kälber mehr geholt als du. Ham hat für mich mitgezählt.«
    »Was denn für eine Wette?« wollte Ben wissen, doch Willa achtete gar nicht auf ihn, sondern ging auf Tess los.
    »Das ist doch Bullenscheiße!«
    »Ich spreche eigentlich von Kälbern. Natürlich könnte es sich bei einigen von ihnen durchaus um Bullen gehandelt haben, aber diese kleine Laune der Natur wirst du ja in ein paar Monaten korrigieren – wobei ich dir übrigens nicht unter die Arme zu greifen gedenke. Aber nun zum Thema: Die Mercy Ranch schuldet uns ein Wochenende in einem Erholungsort. Ich habe bereits etwas in Big Sky reservieren lassen. Wir fahren Freitag morgen los.«
    »Ich denke ja gar nicht daran! Ich lasse doch die Ranch nicht zwei volle Tage im Stich, um mich in einem dämlichen Moorbad zu aalen!«
    »Elender Drückeberger!«
    Willas Blick veranlaßte Ben, sich verlegen zu räuspern und sich unauffällig, wie er hoffte, außerhalb der Gefahrenzone zu begeben. »Das hat nichts damit zu tun, daß ich mich drücken will. Bei der ganzen Aufregung hier habe ich überhaupt nicht mehr an diese idiotische Wette gedacht, ich hatte genug andere Sachen im Kopf. Ich mußte Anrufe tätigen, mit den Cops sprechen und so weiter, da hatte ich nur ein paar Stunden Zeit, um beim Kalben zu helfen.«
    »Egal. Ich habe mehr Kälber geholt als du und somit gewonnen.« Tess trat einen Schritt vor, so daß sich die Spitzen ihrer Stiefel beinahe

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