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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eher für unwahrscheinlich.« Sie zuckte die Achseln. »Obwohl es im Moment die einleuchtendste Lösung zu sein scheint.«
    »Möglich. Es hat nicht viel Sinn, noch einmal hochzureiten, wir haben alle Herden im Tal. Ist deine Schwester schon aus L. A. zurück?«
    Willa hörte auf, die Schultern zu rollen, um ihre verspannten Muskeln zu lockern, und blickte ihn stirnrunzelnd an. »Für meinen Geschmack interessierst du dich ein bißchen zu sehr für Mercy-Angelegenheiten, McKinnon.«
    »Das ist ja jetzt ein Teil meines Jobs.« Er erinnerte sie gerne daran, und ebenso gerne betrachtete er sie. Einzelne Haarsträhnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst, und ihre Augen funkelten zornig. »Hast du von ihr gehört?«
    »Sie kommt morgen wieder. Also, wenn es das war, was du wissen wolltest, dann kannst du ja …«
    »Stellst du mich ihr vor?« Um sie zu ärgern, streckte er eine Hand aus und spielte mit ihrem Haar. »Wenn sie mir gefällt, beschäftige ich mich vielleicht näher mit ihr und halte sie dir vom Leibe.«
    Willa stieß seine Hand beiseite. »Fallen dir eigentlich immer alle Frauen zu Füßen?«
    »Alle außer dir, Herzchen. Aber nur, weil ich noch nicht herausgefunden habe, wo dein wunder Punkt ist.« Sachte fuhr er ihr mit der Fingerspitze über die Wange und bemerkte, daß sich ihre Augen gefährlich verengten. »Glaub mir, auch das kriege ich irgendwann heraus. Was ist mit der anderen?«
    »Welcher anderen?« Willa wäre am liebsten ein Stück von ihm abgerückt, wollte ihm diese Genugtuung aber nicht gönnen.
    »Mit deiner anderen Schwester.«
    »Die muß hier irgendwo in der Nähe sein.«
    Ben lächelte breit. »Ich mache dich nervös. Sieh mal einer an.«
    »Dein Ego müßte mal wieder auf ein erträgliches Maß zurückgestutzt werden.« Sie wollte aufspringen, doch er hielt sie zurück, indem er ihr eine Hand fest auf die Schulter legte.
    »So, so«, murmelte er, als er spürte, daß sie unter seiner Berührung zu zittern begann, »anscheinend habe ich mir nicht genug Mühe gegeben. Komm mal her.«
    Willa konzentrierte sich darauf, ruhig und gleichmäßig weiterzuatmen. Ihre Hand schloß sich fester um die Bierflasche. Wie arrogant er aussieht, dachte sie. So überheblich, so
sicher, daß ich dahinschmelze, wenn er nur den richtigen Knopf betätigt.
    »Ich soll zu dir rüberkommen«, schnurrte sie und registrierte, daß sich seine Augen wegen des lockenden Tonfalls überrascht weiteten. »Was passiert denn, wenn ich es tue?«
    Normalerweise wäre er hier mißtrauisch geworden – wenn er noch hätte klar denken können. Aber das Verlangen, das diese heisere Stimme in ihm auslöste, war stärker als jede Vernunft.
    »Höchste Zeit, daß wir das herausfinden.« Er ergriff ihr Hemd und zog sie zu sich heran. Wenn sein Blick nicht von ihren Augen zu ihrem Mund gewandert wäre, hätte er die Gefahr kommen sehen. So aber fand er sich plötzlich auf Armeslänge von diesem Mund wieder, klatschnaß von dem Bier, das sie ihm über den Kopf geschüttet hatte.
    »Du bist doch wirklich ein Esel, Ben.« Sehr zufrieden beugte Willa sich vor und stellte die leere Flasche auf den Tisch. »Ich habe mein ganzes Leben auf einer Ranch mitten unter einer Horde sexbesessener Männer verbracht. Glaubst du wirklich, ich würde ein derartiges Manöver nicht erkennen?«
    Langsam fuhr er mit der Hand durch sein nasses Haar. »Eigentlich nicht. Andererseits …«
    Er bewegte sich ungemein schnell. Als Willa sich hilflos unter ihm wand, konnte sie nur daran denken, daß sogar eine Schlange warnend zischte, ehe sie zustieß. Nun blieb ihr nur noch, ihre eigene Dummheit zu verfluchen, die sie in ihre augenblickliche mißliche Lage gebracht hatte.
    »Damit hast du nicht gerechnet, wie?« Mit eisernem Griff umschloß er ihre Handgelenke. Ihr Gesicht war gerötet, was er allerdings nicht allein auf ihre Wut zurückführte. Nicht die Wut ließ sie am ganzen Körper zittern, und Wut verursachte auch nicht jenen Ausdruck heilloser Verwirrung in ihren Augen. »Hast du Angst, daß ich dich küsse, Willa? Fürchtest du, es könnte dir gefallen?«
    Ihr Herz schlug so stark, daß sie fast meinte, es müsse ihr die Rippen zerbrechen, und ihre Lippen bebten, als ob sie nur auf seine Berührung warteten. »Wenn ich von dir geküßt werden will, dann lasse ich es dich wissen.«
    Er lächelte nur und beugte sich näher zu ihrem Gesicht. »Dann sag mir doch, ich soll dich in Ruhe lassen. Na los, sag’s schon.« Seine Stimme klang belegt, als er

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