Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
im Moment auch so meine Probleme.« Er senkte den Kopf und knabberte an ihrem Kinn. »Komm mit zu mir, Willa, und bleib über Nacht bei mir.«
    »Ich habe nicht die Absicht.« Sie riß sich los, ging mit unsicheren Schritten zum Tisch hinüber und stützte sich mit beiden Händen auf der Platte ab. Sie mußte unbedingt nachdenken,
konnte jedoch keinen klaren Gedanken fassen. »Bleib, wo du bist, und laß mich erst einmal wieder zu Atem kommen.«
    Es war der Anflug von Panik in ihrer Stimme, der ihn veranlaßte, stehenzubleiben und sich an die Anrichte zu lehnen. »Gut, ich werde dir Zeit lassen, aber das ändert nichts an meinen Absichten. Ich weiß selber nicht so genau, was ich von der ganzen Sache halten soll.«
    »Na wunderbar.« Etwas ruhiger geworden, richtete sie sich auf und sah ihm ins Gesicht. »Meinst du, nur weil du schon ein Dutzend Frauen in dein Bett gelockt hast, kannst du dasselbe auch mit mir machen? Sicher, ich bin ja auch eine leichte Beute, ich hab’s schließlich noch nie getan.«
    »Meiner Meinung nach können es höchstens zehn gewesen sein«, bemerkte er leichthin. »Und ich habe es nicht nötig …« Er brach ab, und ein ungläubiger Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Was genau hast du noch nie getan?«
    »Du weißt verdammt gut, was ich meine.«
    »Noch nie?« Er schob die Hände in die Hosentaschen. »Überhaupt noch nie?«
    Sie sah ihn schweigend an, wartete darauf, daß er anfing zu lachen. Dann hätte sie einen guten Grund, ihm den Hals umzudrehen.
    »Aber ich dachte, du und Zack …« Wieder führte er den Satz nicht zu Ende, denn er erkannte, daß er sich auf gefährlich dünnem Eis bewegte.
    »Hat er das behauptet?« Willas Augen verengten sich vor Wut; sie schien ihn jeden Moment anspringen zu wollen.
    »Nein, er hat nie … nein.« Ben wußte nicht mehr weiter. Hilflos zog er eine Hand aus der Tasche und fuhr sich damit durchs Haar. »Ich habe es nur vermutet. Ich bin davon ausgegangen, daß du … bei irgendeiner Gelegenheit … Himmel, Willa, du bist eine erwachsene Frau. Natürlich war ich der Meinung, daß du …«
    »Daß ich in der Gegend herumgeschlafen habe?«
    »Nein, das ist nicht der richtige Ausdruck.« Ein Königreich für einen Spaten, dachte er. Ich bin es leid, mir mit meinen eigenen Händen mein Grab zu schaufeln. »Du siehst
doch wirklich nicht schlecht aus«, begann er und schämte sich sofort, da er wußte, daß er seine Worte sorgfältiger hätte wählen können. Doch in seiner Zunge schien sich plötzlich ein Knoten zu befinden. »Ich hatte angenommen, daß du auf diesem Gebiet schon einige Erfahrung hast.«
    »Nun, die habe ich nicht.« Mittlerweile konnte sie wieder klar genug denken, und sie spürte einen Anflug von Verlegenheit. »Und ich allein bestimme, ob und wann ich diesen Zustand ändern will, und vor allem mit wem.«
    »Natürlich. Ich hätte dich nie so gedrängt, wenn ich geahnt hätte …« Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, wie sie so dastand, mit rosig überhauchten Wangen und dem von seinen Küssen geschwollenen Mund. »Oder ich hätte dich vielleicht auf eine subtilere Weise gedrängt. Ich habe schon eine ganze Weile darüber nachgedacht.«
    Ein mißtrauischer Funke glomm in ihren Augen auf. »Warum?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. Es ist einfach so. Aber nachdem ich dich nun einmal geküßt habe, fange ich an, mich auf den nächsten Schritt zu freuen. Du fühlst dich wirklich gut an, Willa.« Langsam gewann er seinen Sinn für Humor zurück. »Und für einen Amateur küßt du fabelhaft.«
    »Du bist nicht der erste Mann, den ich geküßt habe, und du wirst auch nicht der letzte sein.«
    »Was nicht heißt, daß ich mich nicht gern als Übungsobjekt zur Verfügung stellen würde – wenn dich der Drang dazu überkommt.« Ben nahm seinen Hut und seine Jacke vom Haken neben der Tür. »Wozu sind Freunde da?«
    »Ich kann mich beherrschen, vielen Dank.«
    »Ein wahreres Wort ward nie gesprochen«, spottete er und setzte seinen Hut auf. »Aber ich hab’ so eine Ahnung, als ob ich mich nur schwer unter Kontrolle halten kann, wenn es um dich geht.«
    Ben öffnete die Tür und warf ihr einen letzten Blick zu. »Du hast einen herrlichen Mund, Willa, weißt du das eigentlich?«
    Achselzuckend trat er ins Freie, und während er um das Haus herum zu seinem Jeep ging, atmete er hörbar aus. Er
hatte geglaubt, eine kleine Schmusestunde in der Küche würde sie beide von den Problemen, die sich momentan über Mercy

Weitere Kostenlose Bücher