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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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hatte.
    Aye, es war schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, während sie solch sinnliche Bilder verfolgten.
    Wenigstens hatte er heute Morgen kein Ale getrunken, noch hatte er Aenos’ Angebot bei ihrem Aufbruch angenommen, welches mitzunehmen. Es schien, als wollte er nüchtern bleiben, solange sie zusammen waren.
    Das war eindeutig eine gute Entwicklung.
    Sie verbrachten den Morgen schweigend, bis sie einem fahrenden Händler begegneten, der ihnen auf dem Weg entgegen kam. Der Wagen des Mannes war schwer mit Stoffen, Kisten und Fässern beladen. Ein kleines kräftig gebautes braunes Pferd zog den bis unters Dach voll gepackten Wagen, während der Mann vorausging und es am Zügel führte.
    Er war ein kleiner untersetzter Mann mit freundlichen braunen Augen, der grüßend lächelte und die Mütze lüftete.
    Noras Herz schlug beim Anblick seiner Waren schneller.
    »Können wir anhalten?«, fragte sie Ewan.
    »Warum?«
    »Ich möchte mir gerne seine Sachen ansehen. Bitte?«
    Widerstrebend hielt Ewan den Händler an und half ihr anschließend vom Pferd. Er gab sich größte Mühe, nicht wieder kurz angebunden mit ihr zu sein, aber das war nicht leicht.
    Die Dame war fast wie eine Elster, der man den Kopf mit jedem Gegenstand verdrehen konnte, den sie vorübergehend hübsch oder interessant fand. Wenigstens hatte sie ihn heute nicht anhalten lassen, um sich Blumen näher anzusehen.
    Er erwartete eigentlich, dass sie einen der kostbaren Pelze nähme, die auf der Rückseite des Gefährtes hingen.
    Doch stattdessen ging sie zur Seite des Wagens, wo der Händler vier Lauten befestigt hatte.
    Sie ließ ihre Finger über die Instrumente gleiten, als seien sie die kostbarsten Gegenstände auf der Welt.
    Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er die fast zärtliche Berührung verfolgte und unwillkürlich daran denken musste, wie es sich anfühlen würde, wenn ihre Hand so zärtlich über seinen Rücken ...
    »Oh, sind die schön!«, hauchte sie.
    »Mylady mag Lauten?«, erkundigte sich der Händler.
    »Aye.«
    Ewan hielt ihre Begeisterung für unangebracht, aber ihrem strahlenden Gesicht war schwer zu widerstehen. »Es sind nur Lauten, Nora. Und noch nicht einmal besonders gute.«
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. »Was versteht Ihr denn schon davon?«
    Ihr Gesicht wurde weich, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder den billigen Lauten aus Weidenholz zuwandte. »Sie sind schön, nicht wahr?«, fragte sie den Händler.
    Ewan schüttelte den Kopf, als sie vorsichtig an einer Saite zupfte.
    Der Händler band eine Laute von der Seitenwand los und reichte sie ihr. »Würdet Ihr sie gerne einmal halten?«
    »Oh, ja. Vielen Dank.« Noras Gesicht leuchtete auf, es strahlte beinahe wie die Sonne. Sie war faszinierend. Ihre Laune schien so unverwüstlich fröhlich und heiter zu sein, wie seine schlecht und verdrießlich war.
    »Habt Ihr viel gespielt?«, erkundigte sich der Händler.
    »Nein. Mein Vater sagte, mein Spiel klänge, als drehte eine der Mägde einer Katze den Hals um. Als ich eines Abends zu Bett gegangen war, hat er meine Laute als Schürholz verwendet.« Nora legte sich das Instrument auf den Schoß und zupfte einen misstönenden Akkord.
    Bei dem schiefen Ton zuckten alle zusammen.
    Ihr Vater hatte Recht. Es klang wirklich, als ob jemand einer Katze den Hals umdrehte.
    »Gebt mir das«, verlangte Ewan und nahm ihr das Instrument ab, ehe sie es weiter quälen konnte.
    Nora setzte zum Protest an, doch er begann sogleich die Laute zu stimmen.
    Verblüfft legte sie den Kopf schief und verfolgte, mit welchem Geschick Ewans Finger über die Saiten glitten.
    Himmel, er benötigte zum Stimmen noch nicht einmal eine Tonpfeife wie die Minnesänger, die sie auf der Burg ihres Vaters gesehen hatte.
    »Könnt Ihr spielen?«, fragte sie überflüssigerweise.
    Er antwortete, indem er ein kurzes Stück ertönen ließ.
    Nora stand vor Verwunderung der Mund offen. Wer hätte gedacht, dass dieser Bär von einem Mann so begabt wäre?
    Sie hatte nie jemanden besser spielen gehört. Seine großen Hände entlockten dem Gerät die Töne mit einer Mühelosigkeit, die jahrelange Übung verriet. Kräftige Hände, die gestern Nacht noch Holz gehackt und aufgeschichtet hatten.
    Hände, die einem Mann gehörten, der auf den ersten Blick roh und ungebildet wirkte.
    Roh und ungebildet, aber dennoch merkwürdig anziehend, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Und jetzt noch mehr, da sie seine Musik gehört hatte.
    Er gab ihr die

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