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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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drückte sie kurz. »Ihr hättet mich meinem Schicksal überlassen können, aber das habt Ihr nicht. Obwohl ich Euch damit in eine Situation voll schmerzlicher Erinnerungen gebracht habe, seid Ihr lieber mit mir gekommen, damit mir nichts zustößt. Was ist daran schwach?«
    Ewan wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Keine Frau hatte je so etwas zu ihm gesagt. Keine hatte ihn jemals verteidigt.
    Sie gab ihm fast das Gefühl, ein Held zu sein.
    Wie schaffte sie das?
    Langsam zog er ihre Hand an seine Lippen und küsste sie sachte, dabei atmete er den zarten aromatischen Duft ihrer Haut ein. Sie roch nach den Blumen, die sie in ihrer anderen Hand hielt, nach Erde und Frau. Es war eine zu Kopfe steigende Kombination. Eine, die ihn durchdrang und seinen Körper in Flammen setzte.
    In dem Augenblick war sie für ihn schön. Nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem Wesen.
    Sie war die Schönheit, von der er sich wünschte, sie zu besitzen. Die Schönheit, die er liebend gern den Rest seines Lebens anschauen und dicht an seinem Herzen halten wollte.
    Aber sie konnte niemals die Seine werden.
    Sie gehörte einem anderen.
    »Danke«, flüsterte er und ließ ihre Hand sinken.
    »Wofür?«
    »Weil Ihr dafür gesorgt habt, dass es mir besser geht.«
    Sie lächelte ihn an, und es war, als hätte ihn eine unsichtbare Faust in den Magen getroffen.
    Wie sehnte er sich danach, sie so für immer bei sich zu behalten. Aber das sollte nicht sein. Sie war einem anderen versprochen, und vermutlich hatte sie einen Vater, der außer sich vor Angst und Verzweiflung wegen ihres Verschwindens war.
    Wenn er ein anständiger Mann wäre, würde Ewan jetzt so schnell wie möglich mit ihr zu Lochlans Burg reiten und durch seinen Bruder ihren Vater suchen lassen, sodass sie nach Hause heimkehren konnte und die Sorgen des Mannes zu Ende wären.
    Stattdessen würde er - und damit auch sie - die nächsten paar Tage mit ihren nicht wirklich schicklichen Gastgebern verbringen. Und nicht nur, weil er herausfinden wollte, warum er verschleppt werden sollte, sondern auch, weil er mehr Zeit mit dieser Frau verbringen wollte.
    Es ergab einfach keinen Sinn.
    Nora war alles, was er hassen müsste. Sie war unerschrocken und sturköpfig und konnte ihn bis zur Weißglut reizen.
    Aber vor allem war sie verführerisch, es war lange her, seit er sich derart in Versuchung geführt gefühlt hatte. Eine Ewigkeit, seit er die sengende Hitze von Leidenschaft und Verlangen verspürt hatte.
    Er wollte sie.
    Mit jeder Unze seiner Männlichkeit sehnte er sich danach, sie in seine Arme zu nehmen und ihren Körper für sich zu fordern. Sie aus ihren Kleidern zu schälen und jeden Zoll ihrer bloßen Haut mit seinem Mund zu erkunden.
    Ihr Haar auf seinen Kissen auszubreiten und ihr Gesicht zu sehen, wenn sie sich unter ihm ihrem Höhepunkt näherte.
    Doch das würde nie geschehen.
    Sie war ein tugendhaftes Edelfräulein, eine Jungfrau.
    Er würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, damit das so blieb.
    Nora schwieg, während Ewan sie zum Lager zurückbrachte. Er musste sich sein Gesicht gewaschen haben, ehe er sie suchen ging. Seine dunklen Locken, die er sich aus dem Gesicht gestrichen hatte, waren noch feucht. Seine Schultern waren ungeheuer breit, aber dennoch erschien er ihr nicht so Furcht einflößend wie zuvor.
    Vermutlich gewöhnte sie sich einfach langsam an seine brütende Miene und sein Stirnrunzeln. Er war eine seltsame Mischung aus Ritter und Tier. Sowohl Räuber als auch Beschützer.
    Seine Berührung war so sanft, dass es sie verwunderte. Er zeigte ihr gegenüber eine Freundlichkeit, die sie ihm nie zugetraut hätte.
    Im Hinterkopf fragte sie sich, was für einen Ehemann er wohl abgeben würde.
    Würde er ihr wirklich zuhören oder sie wie seine Geschlechtsgenossen ausschließen, nur weil sie als Frau auf die Welt gekommen war?
    Nora, was denkst du da ?
    Der Mann ist völlig unpassend.
    Das stimmte. Außerdem war er groß und stattlich.
    Mit freundlichen blauen Augen, in denen quälender Schmerz schimmerte.
    Sie schüttelte den Kopf, um die bedrückenden Gedanken zu vertreiben, als sie zu den Gauklern stießen.
    Viktor und Bavel saßen am Feuer, tranken Ale und unterhielten sich. Lysander lag, die Arme vor der Brust verschränkt, unweit von ihnen, hatte die Beine ausgestreckt und schien zu dösen, während Catarina das Abendessen zubereitete. Pagan saß etwas abseits vom Feuer und schnitzte mit einem gekrümmten Dolch an einem kleinen Stück

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