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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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gestreichelt hatte.
    Und als er seine Wange auf ihren Scheitel gelegt hatte, war sie fast dahingeschmolzen.
    Sich auf die andere Seite drehend, stützte sie sich auf einen Ellbogen, um ihn anzuschauen, während er schlief. Eine dunkle Locke war ihm in die Stirn gefallen. Sie strich sie zurück, dann fuhr sie sachte mit der Fingerspitze seine Augenbrauen nach.
    Er war unglaublich attraktiv. So stark und kraftvoll, selbst wenn er ruhte.
    Warum hatte er ihr heute Nacht nachgegeben? Halb hatte sie damit gerechnet, dass er sie zurechtweisen und ins Lager zurückschicken würde wie ein ungehorsames Kind.
    Stattdessen hatte er ihr zugehört. Hatte sie gehalten.
    Hatte sie ermutigt, ihm Geschichten zu erzählen.
    Was würde sie für einen Ehemann geben, der sie so behandelte! Sie biss sich auf die Lippe, als ihr der Gedanke durch den Kopf ging.
    Wäre Ewan auch noch dann so, wenn sie zu ihm gehörte?
    Er passt nicht zu dir.
    Wirklich nicht?
    Er spielte ihr Musik vor und hörte ihr zu. Er hatte ihr sogar sein Schwert gegeben.
    Sicherlich wogen solche Augenblicke seine ungeschliffenen Manieren auf.
    Für eine gute Ehe braucht es zwei. Sie musste an die Worte ihrer Mutter denken, die ihr oft genug die Pflichten einer Ehefrau erklärt hatte und was nötig war, um eine Ehe gelingen zu lassen.
    Die Ehe ist ein Vertrag zwischen Mann und Frau. Die Frau muss stets für den Mann da sein, sich um seine Bedürfnisse kümmern, und im Gegenzug beschützt und versorgt er sie. Aber wenn die Ehe glücklich sein soll, dann müssen die beiden einander gegenseitig achten. Sie dürfen niemals die Gefühle des anderen herabsetzen oder gering schätzen. Nimm zum Beispiel deinen Vater. Er würde sich lieber das Herz aus der Brust schneiden, als mich zum Weinen zu bringen. Dein Ehemann sollte immer auf dich hören, genauso wie du stets auf ihn hörst.
    Nora musterte den Mann an ihrer Seite genauer. Ewan schien kein Mann zu sein, der andere herabsetzte.
    Sie fuhr den Schwung seiner Lippen nach, erinnerte sich daran, wie sie geschmeckt hatten. Wie er aussah, wenn er einmal lächelte, was selten genug der Fall war.
    Du musst irgendjemanden heiraten. Warum nicht...
    »Denk es noch nicht einmal«, flüsterte sie.
    Richtig, sie brauchte irgendwann einen Ehemann - aber Ewan MacAllister?
    Er hauste in einer Höhle!
    Sicher, es war eine hübsche Höhle mit herrlicher Einrichtung, aber es war dennoch eine Höhle.
    Was für ein Leben würden sie führen?
    Ehe sie selbst recht begriff, was sie vorhatte, hob sie die Ecke seines Hemdes an. Ihr war nie zuvor aufgefallen, wie interessant der Hals eines Mannes war. Wie einladend die Haut dort aussehen konnte.
    Sie streichelte Ewans Adamsapfel mit den Fingerspitzen, spürte seine raue Männerhaut und die Bartstoppeln. Er war ganz stachelig und hart.
    Und sein Kinn ...
    Es war herrlich. Kräftig und wohl geformt. Nie zuvor hatte sie einen Mann so wie ihn jetzt berührt.
    Ihre Eltern bekämen Anfälle, und ihr Vater würde ihnen beiden mit erhobenem Schwert nachsetzen, wenn er davon erführe.
    Ewan selbst wäre vermutlich auch verärgert über ihre Eigenmächtigkeit.
    Er schien es nicht sonderlich zu mögen, von ihr berührt zu werden.
    Wobei heute Nacht die Ausnahme war.
    Wenn Ihr mich anfasst, werde ich Euch küssen, und wenn ich Euch küsse...
    Hatte sie ihn am Ende wild vor Verlangen gemacht? Konnte er für sie dasselbe Drängen empfinden, das sie fühlte?
    Ihre Mutter hatte sie oft und ausführlich vor Männern und ihren Begierden gewarnt. Aber statt sie zu entehren, war Ewan eingeschlafen wie ein harmloser Welpe.
    Harmloser Welpe, also wirklich! Bei der Vorstellung musste sie unwillkürlich lachen.
    Da war gewiss nichts Harmloses an einem Mann, so ungestüm und machtvoll wie diesem hier.
    Nora bettete ihren Kopf zurück auf seine Brust und lauschte auf seinen Herzschlag unter ihrem Ohr. Sie hatte sich bislang höchstens ausgemalt, mit einem Mann so zu liegen. Es war etwas, das sie mit ihrem Ehemann erleben wollte, nicht mit einem Mann, den sie kaum kannte.
    Ewan drehte sich um und zog sie fester an sich. Seine Arme spannten sich.
    »Ewan?«, sagte sie. »Ihr erdrückt mich.«
    Sein Griff lockerte sich ein wenig, sodass sie wieder atmen konnte, aber er ließ sie nicht los. Stattdessen schmiegte er sich dichter an sie.
    Es war gar nicht so übel.
    Eigentlich war es sogar ganz nett.
    Sich allmählich entspannend schlief Nora schließlich ein, eingelullt von seinen tiefen, gleichmäßigen Atemzügen.
    Zum ersten Mal

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