Der widerspenstige Highlander
seit Jahren träumte Ewan von angenehmen Dingen. Kein Kieran verfolgte ihn, keine Isobail und keine ihrer Grausamkeiten.
Nur Nora mit ihren Katzenaugen und ihrem ständigen Gefrage war da.
Er seufzte, als er sie im Schlaf auf einer friedlichen grünen Wiese sitzen und ihn zu sich winken sah.
»Kommt, Mylord, und nehmt Platz.« Sie zog ihn zu sich herab, bot ihm Kuchen und Ale an.
In seinem Traum schloss Ewan die Augen, um den Geschmack ihrer Finger zu genießen, als sie ihn mit dem Kuchen fütterte. Es war das Süßeste, was er je probiert hatte.
Er trank von dem Ale, dann schob er Essen und Trinken zur Seite, um die Frau betrachten zu können, die sein Verlangen wie keine andere wecken konnte. Sie rief Träume in ihm wach, die er vor Langem schon aufgegeben hatte. Träume, die er absichtlich beiseite geschoben und zu vergessen versucht hatte.
Er zog sie auf sich, dann rollte er sich mit ihr herum, sodass sie unter ihm gefangen war.
»Ich will dich, Nora«, hauchte er.
Ihr Lächeln war eine Einladung.
Sie annehmend senkte er seinen Mund und kostete die Süße ihrer Lippen. Sie verschränkte ihre Hände in seinem Haar und sandte immer neue Schauer über seinen Körper, während er ihren Mund mit seiner Zunge neckte.
Er stöhnte ihren Namen und wanderte mit seinen Lippen an ihrem sahnigen Hals hinab, an die Stelle, die zu kosten er sich verzehrt hatte. Sie bäumte sich unter ihm auf, drückte sich fester gegen seine Brust.
Unfähig die Folter länger auszuhalten, umschloss er eine ihrer Brüste und liebkoste die Spitze aufreizend mit seinen Fingern ...
Nora stöhnte, als sie aus ihren Träumen durch die Hitze eines Kusses geweckt wurde. Davon, dass ihr Körper von jemandem gestreichelt wurde, wie es noch niemand gewagt hatte.
Erschreckt riss sie die Augen auf und entdeckte, dass Ewan sie hielt. Seine Lippen waren heiß und fordernd an ihrem Hals, während sein linkes Bein zwischen ihre Schenkel geschoben war. Seine warme Hand umfasste Besitz ergreifend ihre Brust.
»Ewan«, sagte sie.
Er wich schlaftrunken zurück und blinzelte. »Nora?«
»Aye. Wusstest du nicht, dass ich es bin?«
Sie rechnete damit, dass er sich von ihr löste oder wenigstens seine Hand wegnahm.
Doch das tat er nicht.
»Ich wusste, dass du es bist. Ich dachte, ich träumte.« Ehe sie begriff, was er vorhatte, senkte er den Kopf und küsste sie erneut.
Nora stöhnte.
Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung, den Kopf wieder zu heben und von ihren Lippen abzulassen.
»Stoß mich weg, Nora«, bat er atemlos. »Sag mir, dass ich dich anwidere und dass du nichts mit einem mürrischen, selbstmitleidigen Trunkenbold zu tun haben willst.«
Sie runzelte die Stirn.
Wer hatte so etwas zu ihm gesagt?
»Ich finde dich nicht abstoßend, Ewan. Ganz im Gegenteil.«
Er umfing ihr Gesicht mit seiner großen Hand und starrte sie an. Seine Augen waren dunkel und schmerzerfüllt.
»Sag es mir, Nora«, wiederholte er, diesmal eindringlicher. »Denn wenn du das nicht tust, dann werde ich dich lieben, hier auf dem Boden im Wald wie ein wildes Tier.«
Seine Worte entsetzten sie weniger wegen seiner Aufrichtigkeit, als viel mehr wegen der Verzweiflung, die sie darin hörte.
Ihre Tante Eleanor hatte ihr einmal gesagt, dass der kostbarste Besitz einer Frau ihre Jungfräulichkeit sei. Wenn eine Frau Glück hatte, konnte sie selbst entscheiden, wem sie sie schenkte.
Wenn nicht, würde das ihr Vater übernehmen.
Ryans Gesicht erschien vor ihrem geistigen Auge, und sie kämpfte dagegen an zusammenzuzucken. Wenn es ihnen nicht gelang, nach England zu kommen, wäre er ihr Schicksal.
Er könnte nie solche Gefühle wie Ewan in ihr wecken. Ihr war heiß und zittrig. Sinnlich.
Was, wenn kein Mann außer Ewan bewirken konnte, dass sie sich so fühlte? Wenn sie ihn abwies, würde sie mit intakter Jungfräulichkeit vor ihren Ehemann treten.
Ryan scherte sich nicht um ihre Jungfräulichkeit; allein ihren Geldsäcken galt sein Interesse.
Aber Ewan ...
Er brauchte sie. Das spürte sie tief innerlich.
Sie hatte sich immer gefragt, wie es wäre, mit einem Mann zu liegen. Eigentlich hatte sie sich stets eingebildet, es würde ein Troubadour mit sanfter Stimme sein, der ihr Herz eroberte.
Aber es war ein wortkarger Bär von einem Mann, der sie verlockte.
Tu es nicht!
Die Worte schossen ihr durch den Sinn. Wenn sie jetzt ihrem Verlangen nachgab, dann würde sie das für immer verändern. Sie wäre nicht länger unschuldig. Am Ende empfing sie sogar sein
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