Der widerspenstige Highlander
ganz gewiss über sie herfallen.
»Gerne.«
Catarina nickte. »Dann ist alles geklärt, Nora. Sehr schön, wir werden nachher frische Beeren essen können.«
Die Frauen redeten weiter, bis sie zur Rast anhielten. Es war kurz nach Mittag. Ewan und die anderen Männer versorgten die Pferde, während Nora und Catarina eine leichte Mahlzeit aus kaltem Braten und Käse zubereiteten.
Aber es war keine Nahrung, nach der Ewan hungerte, sondern die zierliche Frau, die gerade und mit gereckten Schultern dasaß und deren Manieren so tadellos waren wie die einer Königin.
Deren glockenhelles Lachen immer wieder erklang, während sie mit Catarina und den anderen Männern sprach.
Sobald sie fertig gegessen hatten, reichte Catarina Nora einen kleinen Korb. »Holt Eure Beeren, während ich alles zusammenpacke.«
Die Männer begannen, Einwände zu erheben, aber der Blick unter finster zusammengezogenen Brauen, den Catarina ihnen zuwarf, ließ sie sogleich verstummen.
»Lasst Euch Zeit«, sagte Viktor.
»Wir werden nicht lange brauchen«, erklärte Nora zuversichtlich.
Wenigstens glaubte sie das.
Wenn es nach Ewan ginge, wären sie eine ganze Weile fort.
Er führte sie tief in den Wald, bis er die anderen nicht länger hören konnte und die Gaukler sie nicht.
Ewan genoss den Anblick, wenn Nora sich nach Beeren bückte. Seine Augen wurden wie magisch von ihrem Hinterteil angezogen.
Sogleich versteifte er sich, musste daran denken, ihre Röcke anzuheben und sich tief in sie zu versenken.
»Hast du je selbst Küchlein gebacken?«, erkundigte sich Nora, antwortete aber sogleich selbst. »Nein, vermutlich nicht. Schließlich bist du ein Mann. Wahrscheinlich hast du sogar noch nie Beeren gepflückt, nicht wahr?«
»Doch.«
Sie richtete sich auf und schaute ihn aus großen Augen an. »Ehrlich?«
»Aye. Meine Mutter hat meine Brüder und mich oft mit in den Wald genommen, um ihr beim Beerensammeln für ihre Kuchen und Pasteten zu helfen.« Bei der Erinnerung spielte ein wehmütiges Lächeln um seine Lippen. »Aber gewöhnlich haben wir dabei so viel gegessen, dass sie uns meist nach Kurzem weggeschickt hat.«
»Wer hat die meisten Beeren gegessen?«, fragte Nora, als sie ihn auf der Suche nach reichen Erntegründen zwischen dicht belaubten Bäumen hindurch führte. »Du oder einer deiner Brüder?«
»Kieran. Er war immer hungrig.« »Du nicht?«
»Nein, nicht wirklich.«
Nora begann über einen umgestürzten Baumstamm zu klettern.
Ewan hob sie mühelos hoch und setzte sie auf der anderen Seite ab.
»Danke.«
Er neigte den Kopf und sprang selbst ohne Zeichen von Anstrengung hinüber.
Nora betrachtete ihn in dem gesprenkelten Sonnenlicht, das durch das Blätterdach drang. Sein schwarzes Haar lockte sich um seine Schultern. Er war ein so gut aussehender Mann.
Ehe sie es sich anders überlegen konnte, nahm sie seine Hand in ihre. Halb rechnete sie damit, dass er sie ihr entziehen würde, doch das tat er nicht. Stattdessen drückte er sie und schenkte ihr sein zögerliches Lächeln, das so typisch für ihn war. Dabei bogen sich seine Mundwinkel nur ganz leicht nach oben, sodass man, wenn man nicht genau genug hinsah, meinen könnte, es sei überhaupt gar kein Lächeln.
Aber sie wusste es besser.
So wie sie auch den Mann besser kennen zu lernen begann, der es ihr schenkte.
Dann hob er ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen zarten Kuss auf ihre Fingerknöchel.
Nora erschauerte, als sie das Feuer in seinen kristallblauen Augen bemerkte.
»Seit Stunden sehne ich mich danach, dich zu küssen«, flüsterte er heiser.
Nora lächelte, als sie sein Gesicht zwischen ihre Hände nahm. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Der Schleier rutschte ihr vom Kopf auf die Schultern, als er sie an sich zog, damit sie seinen Mund besser erreichen konnte.
Ihr wurde ganz schwindelig von seinem Kuss.
Sie spürte, wie er um sie herum griff und ihre Röcke lüftete.
Ewan wusste, eigentlich durfte er das hier nicht tun. Einer von den Gauklern könnte sich jederzeit zu ihnen verirren.
Aber er konnte einfach nicht von ihr lassen.
Er fand sie unwiderstehlich.
Nora keuchte überrascht auf, als er sie auf den niedrigen Ast eines Baumes setzte und mit dem Rücken gegen den Stamm lehnte. Ehe sie ihn fragen konnte, was er vorhatte, schob er ihre Röcke aus dem Weg und spreizte ihre Beine.
Sie erbebte unter seinem kühnen Blick. Seine Augen waren dunkel und verhangen, als er sie mit einem Finger zärtlich zwischen ihren
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