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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Aufmerksamkeit ihnen immer noch galt.
    Er senkte seine Stimme, sodass nur sie ihn verstehen konnte. »Erinnert Ihr Euch noch an letztes Frühjahr, als ich aufs Festland gegangen bin?«
    »Aye.«
    »Ich bin gegangen, um mir eine andere Braut zu suchen. Meine Mutter hat mich pausenlos bedrängt, Euren Vater um Eure Hand zu bitten. Sie hat mir gesagt, dass es mehr als an der Zeit für mich sei, mich niederzulassen und Euch zur Frau zu nehmen. Die Idee allein fand ich schon schrecklich, mein Leben lang an Euch gebunden zu sein. Ich dachte, wenn ich zu den Turnieren gehe und mir einen guten Ruf und ein Vermögen dazu erwerbe, könnte ich mir aus mehreren Frauen eine auswählen.«
    Nora schüttelte den Kopf. »Oh Ryan, sogar ich kann Euch im Schwertkampf besiegen.«
    In seinen Augen loderte es. »So unfähig bin ich nicht, Nora. Ich bin nur nicht hervorragend. Glaubt mir, Ihr müsst mich nicht daran erinnern, wie grässlich durchschnittlich ich bin.«
    Fast hätte sie Mitleid für ihn empfunden.
    Fast.
    Aber nach dem, was er Ewan angetan hatte, war sie noch weit davon entfernt, ihm seine Taten zu verzeihen oder mit Nachsicht zu betrachten.
    »Was ist geschehen?«
    Er rieb sich mit der Hand das Gesicht und wirkte auf einmal müde und erschöpft. Gealtert, sogar. »Jedes Mal, wenn ich verlor, habe ich Schuldscheine für den Wert meines Pferdes und meiner Rüstung unterschrieben. Ich habe geglaubt, wenn ich nur einmal gewinnen könnte, hätte ich genug Geld, um alles zurückzuzahlen.«
    Er seufzte gequält. Sein Blick war gehetzt und beschämt. Jetzt hatte sie doch Mitleid mit ihm und seiner dummen Idee.
    »Aber ich habe wieder und wieder verloren, eines ums andere Mal«, fuhr er fort. »Als die Turniersaison zu Ende war, verlangten plötzlich alle ihr Geld. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, darum habe ich mir von Stryder of Blackmoor so viel geliehen, dass ich heimkehren konnte, Euch heiraten und alle meine Schulden aus der Mitgift begleichen.«
    Nora konnte kaum glauben, was sie da hörte. »Stryder of Blackmoor? Seid Ihr von allen guten Geistern verlassen ? Man sagt, er sei der leibhaftige Teufel!«
    »Aye, aber ich hatte keine andere Wahl. Seltsamerweise ist er der Einzige, der mich nicht wegen meiner Schulden bei ihm verfolgt. Alle anderen sind hinter mir her wie der Leibhaftige. Ich muss Euch heiraten, Nora. Es gibt keinen Ausweg.«
    Nora drückte sich die Hand an die Schläfe um den Schmerz zu vertreiben, der sich dort bemerkbar machte, wenn sie daran dachte, durch welche Hölle Ryan sie geschickt hatte.
    Die Angst, die sie vor Ewan gehabt hatte, ehe sie ihn kannte. Die Sorgen und das Kopfzerbrechen. Und jetzt schien Ryan alles noch nicht einmal sonderlich Leid zu tun.
    Sie könnte ihn erwürgen!
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, erklärte sie. »Schulden sind der einzige Grund, weshalb Ihr um meine Hand angehalten habt?«
    »Nun, ich mag Euch schon, vielleicht so, wie man eine lästige kleine Schwester mag. Und Ihr seht nicht übel aus, wenn Euer Mund zu ist. Unglücklicherweise ist das so gut wie nie der Fall, aber ...«
    »Ryan! Ich wusste, dass Ihr abscheulich seid, aber dies hier ... Wie konntet Ihr Euch nur Geld borgen und Euch dann auf mich und meine Mitgift verlassen?«
    Er seufzte erneut. »Ich weiß, was ich getan habe, war falsch. Der einzige Weg, wie ich mit den Turnieren weitermachen konnte, war, allen zu erzählen, ich sei mit König Henrys Nichte verlobt.«
    Er blickte sie flehentlich an. »Seht Ihr, ich brauche Euch, Nora. Ich werde wirklich und wahrhaftig ohne Euch sterben, weil die Männer, denen ich etwas schulde, mich als warnendes Beispiel für alle anderen umbringen werden, wenn ich ihnen ihr Geld nicht zurückzahle.«
    »Ihr braucht nicht mich, Ryan«, erwiderte sie gereizt. »Was Ihr braucht ist eine Kiste voller Gold.«
    »König Henrys Nichte, was? Bei meiner Seele, das wird ja immer besser.«
    Nora fuhr bei dem Klang der vage vertrauten Stimme herum. Sie brauchte eine Minute, um in dem Mann hinter sich Isobails Bruder Graham von gestern wieder zu erkennen.
    Aber diesmal war er nicht allein.
    Zwei andere Männer begleiteten ihn.
    »Was tut Ihr hier?«, fragte sie.
    Graham betrachtete sie mit einem derart hinterhältigen Grinsen, dass ihr kalt wurde. »Wir begleichen eine alte Rechnung.«
    »Wie bitte? Ich verstehe nicht«, sagte sie.
    Doch ehe sie auch nur einen Finger rühren konnte, zückte Graham einen Dolch. »Kommt leise mit, Mädchen, und wir werden Euch nicht wehtun. Wehrt

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