Der widerspenstige Highlander
einem Summen verschwammen.
Bis ein einzelner Satz lauter als die anderen ertönte ..
»Was tut Ihr denn hier?«
Ihr Herz setzte bei dem Klang der Stimme hinter sich aus. Es war eine Stimme, die sie nur zu gut kannte. Eine, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ und bei der ihr Herz furchterfüllt schneller schlug.
Nein, das konnte nicht sein ...
Sie drehte sich langsam um und entdeckte Ryan MacAren zwischen ihrem Stuhl und der Wand aus Holzbalken. Seine dunkelbraunen Augen funkelten wütend. Sein hellbraunes Haar hatte er sich aus dem Gesicht gestrichen, und er musterte sie wenig erfreut.
»Was tut Ihr denn hier?«, entgegnete sie aufgebracht.
Er antwortete ihr ebenfalls nicht. »Ich schwöre, Frau, Ihr könnt niemals tun, was man Euch gesagt hat. Ihr solltet inzwischen längst auf dem Weg nach Hause sein und nicht hier.«
Sie runzelte die Stirn über seinen verärgerten, herrischen Tonfall und die unsinnige Äußerung. »Wovon, zum Teufel, redet Ihr?«
»Steht auf!« Er fasste sie grob am Arm und zog sie auf die Füße.
»Lasst mich los«, fuhr sie ihn an und versuchte sich ihm zu entwinden.
Er weigerte sich, ihrem Wunsch nachzukommen.
Nora schnitt eine Grimasse, als er sie rücksichtslos durch die Menge zerrte. Sie schlug Ryan auf die Hand, aber er lockerte seinen Griff nicht.
»Was ficht Euch an, Ryan? Seid Ihr verrückt geworden?«
»Schweigt, Nora. Ich bin nicht in der Stimmung für Euer Geschwätz, und es lässt sich nicht sagen, wozu ich mich hinreißen lassen könnte, wenn Ihr nicht den Mund haltet. Eines Tages, das schwöre ich, werde ich Euch beigebracht haben, still zu sein und zuzuhören.«
Plötzlich war Ewan mit drohend glühenden Augen da, und versperrte ihnen den Weg zur Tür. »Lasst sie los.«
Ryan zog sein Schwert, so schnell, dass Nora aufkeuchte. Er richtete es auf Ewans Kehle. »Das geht nur sie und mich etwas an, MacAllister. Zwingt mich nicht, Euch zu töten.«
Mit einem Mal herrschte vollkommene Stille in der Schänke, alle verfolgten gebannt das Schauspiel der beiden Männer und fragten sich, was da wohl vorging.
Ewan blickte von der Spitze des Schwertes zu Nora. Sie sah stählerne, eiskalte Entschlossenheit in seinen Augen, und das Blut stockte ihr in den Adern.
Dies war ein Mann, der wirklich jemanden umbringen konnte. Es war das Gesicht des Mannes vom Beginn ihrer Reise, der, der mit ihr aufgebrochen war.
Sie hatte einfach vergessen, was für ein gefährlicher Mann Ewan sein konnte.
»Kommt«, befahl ihr Ryan.
Ewan bewegte sich so schnell, dass sie es kaum mit den Augen verfolgen konnte. Im einen Augenblick hatte Ryan das Schwert auf seinen Hals gerichtet, im nächsten hatte Ewan die Klinge mit seinem Unterarm zur Seite geschlagen und Ryan an der Kehle gepackt.
Ewan hob ihn am Kragen seines Wamses ein Stück in die Höhe und ließ ihn dort baumeln.
Ryan wehrte sich gegen Ewans Griff, aber es war vergeblich. Ewan war so viel größer und hielt ihn in seiner Faust wie einen unartigen jungen Hund.
»Wer seid Ihr?«, fragte Ewan barsch.
Jetzt, da sie ruhiger war und erleichtert, dass Ewan bei ihr war, entdeckte Nora Viktor, Pagan und Bavel hinter Ewan. Pagan betrachtete ihn mit der ihm eigenen ruhigen Zurückhaltung, aber Viktor hatte seine Augen zusammengekniffen.
»Das ist er!«, sagte er mit einem Mal. »Das ist der Mann, der mich bezahlen wollte.«
»Warum?«, erkundigte sich Ewan drohend. »Was wollt Ihr von meiner Frau?«
»Eure Frau?«, keuchte Ryan ungläubig, dessen Gesicht unter Ewans Griff tiefrot angelaufen war. »Sie ist nicht Eure Frau, MacAllister. Sie gehört mir. Ich bin Ryan MacAren, und sie ist mir versprochen.«
Nora sah die Farbe und den Zorn aus Ewans Gesicht weichen. Der Ausdruck in seinen Augen war benommen, als hätte ihm jemand einen schweren Schlag versetzt.
Sein verletzter Blick richtete sich auf sie.
»Dein Verlobter?«, fragte er sie.
Nora brachte kein Wort heraus.
»Aye«, würgte Ryan hervor. »Und jetzt lasst mich gehen.«
Ewan war wie vom Donner gerührt, sodass er widerspruchslos tat, was der andere verlangte. Er stellte den viel kleineren Mann auf den Boden und baute sich stirnrunzelnd vor ihm auf. »Ihr habt für meine Entführung bezahlt?
Warum?«
Ryan zerrte erbost an seinen Kleidern, um sie in Ordnung zu bringen. »Weil ich Euch nicht in der Nähe meiner Nora haben wollte. Ich habe gehört, sie sei auf dem Weg zu Euch, und ich wollte sicher gehen, dass Ihr nicht da wäret, um ihr zu helfen. Jedermann in
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